Die zweite Phase - Teil 2

Eine Ratsversammlung um die Pilger vom Aufruf abzuhalten

 

Während dieser Tage hatten die Quraisch ernsthafte Sorgen; die Proklamation des Rufs war erst ein paar Monate alt, und die Pilgersaison stand vor der Tür.

Die Quraisch wussten, dass die arabischen Delegierten innerhalb kurzer Zeit kommen würden. Sie waren sich einig, dass es notwendig war, über eine Einheit nachzudenken,  die dafür bestimmt war, die arabischen Pilger der neuen Religion, die Mohammed (Friede und Segen auf ihn) predigte, abzuschrecken. 

 

Sie gingen, um el-Walid Sohn von el-Mughierah zu sehen, um über dieses Thema nachzudenken. El-Waid lud sie alle dazu ein, sich auf eine einstimmige Resolution zu einigen, die die Genehmigung aller bekommen könnte. Jedoch waren sie uneins. Manche schlugen vor, dass sie ihn als Wahrsager beschreiben, aber dieser Vorschlag wurde abgelehnt, da seine Worte nicht so gereimt waren. Andere empfahlen Besessener, das wurde genauso abgelehnt, weil  keine Andeutungen, die typisch für diesen Verfassungszustand waren, entdeckt wurden.

„Warum sagen wir nicht, dass er ein Dichter ist?“, sagten manche. Auch hier konnten sie nicht zu einer gemeinsamen Übereinstimmung kommen, da sie behaupteten, seine Wörter seien völlig außerhalb des dichterischen Vokabulars.

„Gut, dann; lasst uns ihm vorwerfen, Zauberei zu praktizieren.“, war ein vierter Vorschlag. Hier zeigte auch el-Walid etwas Zurückhaltung, er sagte, dass Muhammed (Friede und Segen auf ihn) bekannt dafür war,  nie etwas damit zu tun gehabt zu haben, in Knoten zu blasen, und gab zu, dass seine Rede wie süß schmeckende Wurzel und Zweig war. 

Er fand jedoch, dass die plausibelste Belastung, um gegen Mohammed (Friede und Segen auf ihn) auszurichten, die Zauberei war.  Die gottlose Gesellschaft übernahm diese Meinung und erklärte sich bereit, eine einheitliche Formel zu propagieren, um damit zu erreichen, dass er ein Zauberer war, so mächtig und eindrucksvoll in seiner Kunst, dass er erfolgreich den Sohn vom Vater, den Mann vom Bruder, die Frau von ihrem Ehemann und den Mann von seinem Stamm abbringen konnte.

 

Es ist in dieser Hinsicht bemerkenswert zu sagen, dass Allah 16 Verse offenbarte, was el-Walid und die und die listige Methode betrifft, die er in Erwägung zog, um die Leute zu manipulieren, die wegen der Pilgerfahrt in Mekka erwartet wurden. Allah sagt:

 „Wahrlich, er hat ja nachgedacht und abgewogen. Tod ihm,  wie er abgewogen hat!

 Abermals: Tod ihm, wie er abgewogen hat!  Hierauf hat er geschaut, hierauf hat er düster geblickt und ein finsteres Gesicht gemacht, hierauf hat er den Rücken gekehrt und ist hochmütig geblieben.  Er sagt: „Das ist nur Zauberei, die überliefert wird.

 Das sind nur die Worte von Menschenwesen."  (74:18-25)

 

Der schlimmste unter ihnen war der Todfeind des Islams und von Muhammed (Friede und Segen auf ihn), Abu Lahab, der die Schritte des Propheten verfolgte und laut schrie: „Oh Männer, hört ihm nicht zu, denn er ist ein Lügner.“

Nichtsdestotrotz schaffte Muhammed (Friede und Segen auf ihn) es, eine Bewegung im gesamten Gebiet auszulösen, und sogar einige Leute zu überzeugen, seinem Ruf Folge zu leisten.

 

Verschiedene Methoden, um den Aufruf zu entgegnen

 

Als sie vollständig erkannten, dass Muhammed (Friede und Segen auf ihn) niemals von seinem Aufruf ablassen konnte, griffen die Quraisch im verzweifelten Bestreben, die Flutwelle des Aufrufs aufzuhalten, aus niederem Antrieb handelnd auf andere billige Mittel zurück:

 

1 - Verhöhnen, degradieren, auslachen, der Lüge bezichtigen und lächerlich machen.

All dies zielte im Allgemeinen auf die neuen Konvertiten, insbesondere auf die Person Muhammed (Friede und Segen auf ihn), mit dem Ziel, in deren seelischer Verfassung eine Stimmung der Verzweiflung zu erzeugen, und ihre leidenschaftliche Verbissheit abzuschwächen. Sie verunglimpften den Propheten (Friede und Segen auf ihn) als einen Mann, der von einem Dschinn besessen war, oder eine verrückte Person:

 

„Und sie sagen: Oh du, zu dem die Ermahnung hinab gesandt wurde!  Wahrlich, du bist ein besessener Mann.“ (15:6)

 

Oder als einen Lügner, der Zauberei praktiziert:

 

„Und sie wundern sich darüber, dass zu ihnen ein Warner von ihnen gekommen ist. Und die Ungläubigen sagen: „Dies ist ein  verlogener Zauberer.“  [38:4].

 

Ihre Augen schauten auf den guten Mann, als ob sie ihn „aufessen“ wollten, oder ihn aus dem Konzept bringen wollten, oder ihn von der Position der Stabilität und Festigkeit wegstoßen wollten. Sie benutzten alle Arten von Beschimpfungen  „Verrückter“ oder „ein von bösem Geist Besessener“ usw.:

 

„Diejenigen, die ungläubig sind, würden dich, wenn sie die Ermahnung hören, mit ihren Blicken wahrlich beinahe ins Straucheln bringen. Und sie sagen: „Er ist ja fürwahr besessen."  (68:51)

 

Unter den früheren Konvertiten gab es eine Gruppe, die unglücklicherweise keinen starken Stamm hatte, die ihnen den Rücken stärkte. Diese unschuldigen Seelen wurden gelegen und ungelegen lächerlich gemacht und verspottet. Auf diese Leute Bezug nehmend, fragten die hochgeistigen Adeligen von den Quraisch den Propheten (Friede und Segen auf ihn), mit Hohn und Scherz:

 

„Hat Allah diese da uns bevorzugt?“  (6:53)

 

Und Allah sagte noch im selben Vers:

 

„Weiß Allah nicht am besten, wer dankbar ist?“ (6:53)

 

Allah sagt im edlen Buch:

„Die Sünder lachten (zeitlebens) über die Gläubigen.  Wenn sie ihnen begegneten, zwinkerten sie sich (verkniffen) zu.  (Erst) wenn sie dann zu ihren Angehörigen heimkamen, fühlten sie sich wohl. Und wenn sie die Gläubigen sahen, sagten. sie: Die da befinden sich im Irrtum.  Dabei waren sie doch (durchaus) nicht als Hüter über sie gesandt.“  (83:29-33)

 

Sie vermehrten ihren Spott und Auslachen, sowie das Leid Stück für Stück, bis es den Propheten (Friede und Segen auf ihn) schmerzte, wie Allah es im Quran sagt: „Wir wissen ja, dass deine Brust beklommen ist wegen dessen, was sie sagen.“(15:97) Wonach ihn Allah festigte und ihm zeigte wie diese Enge verschwindet: „Lobpreise deinen Herrn und gehöre zu denen, die sich niederwerfen, und diene deinem Herrn, bis die Gewissheit zu dir kommt.“ (15:98-99). Allah offenbarte ihm auch, dass Er ihm genüge gegen diese Leute, die ihn spotten: „Wir genügen dir (als Schutz) vor den Spöttern, die neben Allah einen anderen Gott setzen. Aber sie werden (es noch) erfahren.“ (15:95-96) Er berichtet ihm auch, dass sich das Blatt noch wenden wird, wie bei den vorausgegangen Gemeinschaften: „Man machte sich ja schon vor dir über Gesandte lustig. Da umschloss diejenigen, die über sie spotteten, das, worüber sie sich lustig zu machen pflegten.“ (6:10)

 

2 - Muhammads Lehren zerstörend, Unklarheiten hervorrufend und falsche Propaganda in Umlauf bringend

Haltlose Vorwürfe schmiedend bezüglich seiner Lehren, Person und Charakter, und derartig ausschweifend in der Verhinderung einer gründlichen Betrachtung durch die Öffentlichkeit. Mit Respekt zum Qur’an behaupteten sie jenes:

„(Es sind) die Schriften der früheren (Generationen), die er sich aufgeschrieben hat. Sie werden ihm morgens und abends diktiert.“  (25:5)

Die Inquisition ging unaufhörlich weiter, den Leuten ins Ohr zu impfen, dass der Qur´an keine wahre Offenbarung war:

„Und sie sagen: Das ist nichts als ein Schwindel, den er ausgeheckt hat, und bei dem ihm andere Leute geholfen haben.“  (25:4)

Die Gottlosen würden auch Eigenschaften Allahs den Menschen zuschreiben; gerade für solche Motive und Aktionen machten sie sich unter diesen Umständen schuldig. Die Heiden und diejenigen, die feindlich gegenüber der Offenbarung Allahs und des Islams waren, würden nicht verstehen, wie solche wundervollen Verse von der Zunge des Propheten (Friede und Segen auf ihn) fließen konnten, ohne, dass jemand es ihm gelehrt hatte und sie behaupteten:

„Es lehrt ihn (ja) ein Mensch was er als göttliche Offenbarung vorträgt.“ (16:103)

Sie erhoben auch einen anderen grundlosen und oberflächlichen Einwand:

„Wie kommt es, dass dieser Gesandte (wie gewöhnliche Sterbliche) Speise zu sich nimmt und auf den Straßen umhergeht?“  (25:7)

Trauriger Weise waren sie ignorant und schmerzlich im Irrtum, da sie es nicht begreifen konnten, dass ein Lehrer für die Menschheit jemand ist, der ihre Eigenarten mit ihnen teilte, sich ihn ihr Leben einmischte, ihr Tun kannte und der mit ihren Freuden und Sorgen sympathisierte.

 

Der edle Qur´an widerlegt vehement ihre Anschuldigungen und Vorwürfe und er erklärte, dass die Äußerungen des Propheten (Friede und Segen auf ihn) die Offenbarungen des Herrn sind und ihre Eigenschaften und Inhalte bieten einen breiten Wettkampf für jene, die die prophetischen Ausdrücke einer gewöhnlichen Herkunft zuschreiben wollten, zu Zeiten der geistigen Agonie eines träumenden Reformers, oder anders: der Erguss eines wahnsinnigen Dichters oder das zusammenhangslose Faseln eines wahnsinnigen Mannes. (…)[1]

Egal welches Scheinargument sie brachte, der Quran widerlegte und erklärte es deutlich.

 

3. Man verglich den Qur´an mit der Mythologie der Ahnen, um das Interesse der Leute von Allahs Wort abzuhalten.

Einmal wandte sich en-Nadr Sohn von Harith an die Quraischiten mit dem folgenden Anliegen – er wird als einer der Satane der Quraisch bezeichnet: „Oh ihr Quraisch! Ihr erfuhrt ein noch nie dagewesenes  Phänomen zuvor, dem ihr so verzweifelt hilflos gegenüber standet. Muhammad wuchs hier unter euch auf und bewies immer, zuvorkommend zu sein, der vertrauensvollste und zuverlässigste junge Mann jeher. Wie auch immer, später, als er die Männlichkeit erreichte, begann er, einen neuen Glauben zu predigen, fremdartig für eure Gesellschaft und wider euren Gelüsten, so begannt ihr, ihn zu einer Zeit als Zauberer zu denunzieren, zu einer anderen als Wahrsager, einen Poeten, oder sogar als einen wahnsinnigen Mann. Ich schwöre bei Allah, er ist keiner von denen. Er ist weder daran interessiert, auf Knoten zu blasen, wie Magier dies tun, noch gehören seine Worte zur Welt des Wahrsagens; auch ist er kein Poet, seine Mentalität ist weder die eines Wanderers, noch ist er wahnsinnig, weil er niemals bezeugt hat, irgendwelche Halluzinationen entwickelt zu haben oder wahnsinnige Auffälligkeiten eines Idioten. Oh Leute der  Quraisch, es ist wirklich eine ernsthafte Angelegenheit und ich empfehle euch, euer Verhalten zu überdenken.“

 

Es wurde erzählt er würde immer die Schritte des Gesandten verfolgen, in welcher Zuhörerschaft er auch seine Predigten hielt über den neuen Glauben und, um die Leute vor Allahs Zorn zu warnen.  En-Nadr würde dem Propheten (Friede und Segen auf ihn) direkt folgen und den selben Zuhörern lange Fabeln über die Leute von Persien erzählen. Er sagte dann: „O Leute der Quraisch ich kann euch wahrlich viel besseres erzählen“. Ibn ‘Abbas bezog sich darauf, dass en-Nadr es gewohnt war, Sängerinnen zu kaufen, welche durch ihren körperlichen Scharm und durch ihre Lieder jeden vom Islam abspenstig machen sollten, die am schwächsten zum Propheten (Friede und Segen auf ihn) hielten. Dazu sagte Allah:

 

Unter den Menschen gibt es auch welche, die (gegen ernste Gespräche über Glaubensfragen) leichte Unterhaltung einhandeln, um in (ihrem) Unverstand (ihre Mitmenschen) vom Wege Allahs abirren zu lassen und ihren Spott damit zu treiben.“ ( 31:6)

 

4 – Entgegenkommen

Bei einem neuen Versuch, Muhammad (Friede und Segen auf ihn) von seinen Prinzipien abzubringen, luden die  Quraisch ihn ein, um ihn wegen seinen Lehren zu kompromittieren und, um ihm mit ihren vor-islamischen Praktiken zu kommen auf die Art, dass, wenn er einige (Prinzipien) seiner  Religion verlassen würde, würden die Polytheisten das auch tun (im Gegenzug).  Allah, der Höchste, sagt:

„Sie wünschen, dass du dich (ihnen gegenüber) entgegenkommend verhältst, dann würden (auch) sie sich (dir gegenüber) entgegenkommend verhalten (statt deine Verkündigung ernst zu nehmen).“ (68:9)

 

Überliefert von Ibn Dscharier und et-Taberani, boten die Götzenanbeter Muhammad (Friede und Segen auf ihn) an, er solle ihre Götter für ein Jahr anbeten und sie würden seinen Herrn für ein Jahr anbeten. In einer anderen Version sagten sie: „Falls du unsere Götter akzeptierst, würden wir deinen anbeten.“  Ibn Ishak bezog sich darauf, dass el-Eswed Sohn von el- Muttalib, el-Walid Sohn von el-Mughierah, Umayyah Sohn von Chalef und el-‘As Sohn von Wa’il es-Sehmy, eine Konstellation von einflussreichen Polytheisten, den Propheten (Friede und Segen auf ihn) abfingen, während er das heilige Haus umrundete, und sie boten ihm an, anzubeten, was sie anbeten und sie beten an, was er anbetet, so dass, gemäß ihnen, beide Parteien einen gemeinsamen Nenner finden würden. Sie fügten zu: „Sollte sich erweisen, dass der Herr besser ist, den du anbetest, als unsere, dann wird es so viel besser sein für uns, aber wenn unsere Götter sich als besser gegenüber deinem Gott erweisen sollten, dann würdest du davon profitieren.“ Allah, der Hohe, war entschlussfreudig in diesem Punkt und offenbarte das folgende Kapitel:

„Sag: Ihr Ungläubigen! Ich verehre nicht, was ihr verehrt, und ihr verehrt nicht, was ich verehre. Und ich verehre nicht, was ihr (bisher immer) verehrt habt, und ihr verehrt nicht, was ich verehre. Ihr habt eure Religion, und ich die meine.“  (109)

 

Später kamen sie mit aller Art Bestechungen, doch der Gesandte Allahs, lehnte sie alle ab. Darauf kommen wir später noch zu sprechen inschallah.

 

[1] Im Arabischen sind einige Scheinargumente und die Antworten im Quran vorhanden. Diese wurden hier weggelassen.

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