Familienplanung im Islam

Ist die Familienplanung im Islam erlaubt?

Von Jamal Zarabozo

 

Die Frage der Familienplanung und Geburtenkontrolle wurde ausführlich von der Majma al-Fiqh al-Islami erörtert. Dreiundzwanzig ihrer Gelehrten haben dieses Thema erforscht und ihre Erkenntnisse zu dieser Angelegenheit dargelegt. Die beteiligten Teilnehmer vertraten viele verschiedene Denkströmungen und -schulen. Unter den Teilnehmern waren Muhammad Ali al-Baar, Ali al-Salus, Muhammad Sa'id Ramadan al-Buti, Abdullah al-Basam, Hasan Hathut und Muhammad Sayid Tantawi. Deren Vorgehensweise, Vorträge und Diskussionen befinden sich im ersten Teil des fünften Bandes von Majallah Majma al-Fiqh al-Islami (1988/1409 AH). Diese Ausführungen befinden sich auf 748 Seiten, die alles über Geburtenkontrolle und damit zusammenhängende Fragen beinhalten.

 

Folgende Punkte sind wichtig im Zusammenhang mit der Frage der Geburtenkontrolle im Islam. Diese wurden von einigen der Teilnehmer in oben genanntem Programm aufgeführt:

 

Die Institution Ehe und der Kinderwunsch war der Sitte der besten Geschöpfe, den Propheten und Gesandten, welche von Allah auserwählt wurden. Allah sagt über sie:

- „Wahrlich, schon vor dir entsandten Wir Gesandte und gaben ihnen Frauen und Kinder.“ [der edle Quran 13:38]

 

Das beste Beispiel für die Gläubigen ist das Beispiel des Propheten Mohammads (Frieden und Segen seien auf ihm), der heiratete und Kinder hatte. Diese Propheten und Gesandte sind Menschen, denen die Muslime nacheifern sollten. Allah sagt:

- „Das sind jene, die Allah rechtgeleitet hat: so folge ihrer Rechtleitung.“ [der edle Quran 6:90]

 

Ihnen sollte man nacheifern und nicht den Ungläubigen des Westens, deren neuer Lebensstil – vor allem aus Sorge darum, das Leben zu genießen und so viele weltliche Güter wie möglich zu bekommen – die Frauen davor abschreckt, mehrere Kinder zu bekommen.

 

Der Islam hat das Zölibat, das Mönchtum und die Kastration für solche Zwecke verboten. Der Prophet (Frieden und Segen seien auf ihm) machte dies deutlich, als er zu denjenigen Gefährten, die bittere Lebensformen in Betracht zogen, sagte: „Ich bete und ich esse, ich faste und ich breche mein Fasten und ich heirate Frauen. Wer auch immer sich von meiner Lebensweise abwendet, gehört nicht zu mir.“ Der Prophet (Frieden und Segen seien auf ihm) ermutigte nicht nur zur Heirat sondern auch dazu, Frauen zu heiraten, die gebärfähig sind. Er sagte: „Heiratet liebevolle und gebärfähige Frauen, denn am Tag der Auferstehung werde ich unter den Propheten die größte Anzahl haben.

 

Aus islamischer Sicht sind Kinder ein Geschenk und Segen Allahs. Allah erwähnt einige der Wohltaten, die er der Menschheit gewährt hat:

- „Und Allah gab euch Gattinnen aus euch selbst, und aus euren Gattinnen machte Er euch Söhne und Enkelkinder, und Er hat euch mit Gutem versorgt.“ [der edle Quran 16:72]

 

Allah sagt auch:

- „Besitztum und Kinder sind Schmuck des irdischen Lebens.“ [der edle Quran 18:46]

 

Der einzig wahre Versorger der Menschheit ist Allah. Wenn alle Muslime dem folgen, was Allah ihnen vorgeschrieben hat, wird Allah sie versorgen. Allah hat davor gewarnt, sein Kind, aus Angst vor Armut für die Eltern oder das Kind, zu töten. Allah sagt:

- “Ihr sollt eure Kinder nicht aus Armut töten, Wir sorgen ja für euch und für sie.“ [der edle Quran 6:151]

 

Allah sagt auch:

- „Und tötet eure Kinder nicht aus Furcht vor Armut; Wir sorgen für sie und für euch. Wahrlich, sie zu töten ist ein großes Vergehen.“ [der edle Quran 17:31]

 

Daher sollten die Muslime niemals abtreiben oder ihre Kinder töten, aus Angst vor Armut. Es ist Allah, der sie versorgt.

Basierend auf den oben genannten Punkten und zahlreichen anderen, sind die Gelehrten, die an der Untersuchung zu dieser Frage beteiligt waren, zu folgenden Beschlüssen gekommen:

Es ist nicht erlaubt ein allgemeines Gesetz zu erlassen, welches die Freiheit der Ehegatten Kinder zu bekommen, einschränkt.

Es ist verboten, die Fähigkeit eines Mannes oder einer Frau Kinder zu zeugen, „dauerhaft“ zu beenden, zum Beispiel durch eine Hysterektomie und einer Vasektomie, solange dies nicht aus notwendigen Gründen entsprechend den islamischen Rahmenbedingungen erforderlich ist.

Es ist erlaubt, den Zeitpunkt der Geburten zu kontrollieren, mit der Absicht einen Abstand zwischen die vorkommenden Schwangerschaften zu schaffen, oder um ihn um eine bestimmte Zeit zu verzögern, wenn es einen Shariah Grund in der Meinung der Ehegatten gibt, beruhend auf gegenseitige Gespräche und dem Einverständnis von beiden. Jedoch ist die Bedingung dafür, dass es zu keinem Schaden kommt und es mit Mitteln erreicht wird, die in der Shariah zulässig sind oder die einer aktuellen und bestehenden Schwangerschaft nichts entgegensetzen.

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