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Aufruf Zum Islam (Dawa) Mit SarahR und Erdenbuerger
#10
Hallo Zusammen,

also ich finde die Idee eigentlich auch ganz gut, obwohl ich denke, dass es fraglich ist, ob sowas überhaupt etwas bewirkt...leider. Andererseits, wenn man es gar nicht erst weiter versucht, wird sich sicherlich nichts ändern.

Was ich aber gerne noch erwähnen würde safiya_ummaimen, gerade was muslimische Personen in der medialen Öffentlichkeit betrifft, die sich auch bewusst für diese Öffentlichkeit entschieden haben, wie du selbst erwähnst, Pierre Vogel, werfen diese auch nicht immer gerade das beste Licht auf den Islam, muss ich leider mal sagen. natürlich gibt es auch eine Diskrepanz zwischen dem was sie bezwecken wollen und wie sie dann letztendlich dargestellt werden.

Aber ich möchte gerne mal ein ganz aktuelles Beispiel in Bezug auf die Yesiden bringen. Und zwar habe ich diesen Post von Pierre Vogel bezüglich der "Yesiden-Hotline" gesehen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mir zuerst nicht sicher war, ob es nicht einer Satirezeitschrift entspringt. Wenn man bedenkt, wie auch hier auf der Seite beschrieben wurde, dass Mitglieder Morddrohungen erhalten, angegriffen werden etc. verstehe ich nicht wie man so etwas posten kann. Weil das wird sicherlich nicht die Gesamtsituation verbessern und stellt für viele Yesiden, wie man auf diversen Seiten lesen kann, eine absolute provokation dar. Da frag ich mich echt immer wieder: Muss sowas sein? Und dann auch noch als öffentliche Person. Sowas kann ganz klar auch gefährliche Konsequenzen für die eigenen Leute mit sich bringen.
#11
Der Frieden sei auf demjenigen der der Rechtleitung folgt.

Zitat:Pierre Vogel, werfen diese auch nicht immer gerade das beste Licht auf den Islam, muss ich leider mal sagen

Warum? Was machen denn Muslime wie Pierre Vogel denn so schlimmes, dass sie den Islam nicht mit dem besten Licht zeigen?

Naja als Provokation würde ich das nicht sagen. Das einzigste was geschieht ist eine Reaktion um den Yesiden entgegen zu kommen. Man muss immer egal was man tut mit gefahren rechnen. Man empfindet alles immer so wie man es empfinden möchte oder so wie das Bild einem entspricht.

Ein Beispiel: Wenn ich genau weiß, dass hinter mir ein Mann mit einem Messer läuft und mir damit Schaden möchte, so werde ich nichts gutes denken werde Angst haben etc, aber wenn ich weiß dass ein kleines Kind mit seiner Mutter hinter mir läuft so werde ich ganz beruhigt sein. Alles ist abhängig von der Sichtweise und vom Denken.
#12
Ich bin halt davon ausgegangen, dass erstmal jeder Mensch hofft, zumindestens hoffen das alle Menschen die ich kenne, in Frieden miteinander leben zu können...
Mein Gedanke speziell zu dieser Aussage ist einfach, dass man damit unnötig Öl ins Feuer kippt, die Situation unnötig aufheizt, und man damit zu keiner friedlichen Lösung des Problems kommt.


Zitat:Ein Beispiel: Wenn ich genau weiß, dass hinter mir ein Mann mit einem Messer läuft und mir damit Schaden möchte, so werde ich nichts gutes denken werde Angst haben etc, aber wenn ich weiß dass ein kleines Kind mit seiner Mutter hinter mir läuft so werde ich ganz beruhigt sein. Alles ist abhängig von der Sichtweise und vom Denken.

Aber rufst du dann dem Mann mit dem Messer auch noch zu, dass er schneller laufen und dich abstechen soll?![/quote]
#13
Hallo zusammen,

bei all den Überlegungen, wie man jeden Menschen dazu anhalten kann, die Sprache der Gewalt grundsätzlich abzulehnen, hängen auch sicherlich davon ab, wie emotionell man auf kategorische Einordnungen reagiert.
Beispiel: Wenn mir jemand sagt, als Atheist käme man in die Hölle, dann fühlt sich diese Aussage alles andere, als menschenfreundlich an.
Wer wollte es mir daher verdenken, wenn ich mich darüber ärgern würde?
Oder was empfinden z. B. Muslime, oder Christen, oder Hindus etc., wenn sie als Höllenkandidaten bezeichnet werden?
Die meisten Angehörigen solcher "Höllenkandidaten" werden wohl kaum über alle Maße hinaus provoziert und mit empörtem Kriegsgeschrei reagierend zur Waffe greifen.
Die "Meisten" sind aber nicht Alle, und genau darin sehe ich das Problem, denn; wenige laute Stimmen machen mehr Wind, als Millionen leiser / friedlicher Stimmen.
Im Grunde behaupten doch alle Angehörigen einer Religion: Unser Weg ist einzig richtig, und euer aller Wege sind falsch! - Ingroup / Outgroup.

Kinder können durchschnittlich entwicklungsbedingt bis zum 12. Lebensjahr nicht kritisch rational denkend die Anliegen der Erwachsenen überdenken und ggf. hinterfragen.
Wenn ich aber aus der Medienlandschaft erfahre, wie z. B. in Amerika kleine Kinder unter dem Dache des Christentums zu "Gotteskrieger" erzogen werden, dann wird mir - ganz offen gesagt - übel.
Aber wer bedenkt dann schon, dass diese "Gotteskrieger" nicht wirklich das eigentliche bzw. gesamte Christentum repräsentieren?
Und exakt genau so verhält es sich auch im Islam; wenige lautstarke islamische Extremisten repräsentieren nicht den Islam in seiner überwiegend friedlichen Gesamtheit.
In politischen Strömungen sieht es auch nicht anders aus, egal ob es sich um Demokraten, Kommunisten, Monarchisten, Anarchisten, oder was auch immer sonst handelt; die meisten derart Überzeugten sind friedlich, aber nunmal nicht alle.
Die Frage lautet also: Wieso nicht?

Aber genau die Antorten darauf wären für einen wirksamen "Bürgerbrief" notwendig.
Ich weiß inzwischen gar nicht mehr wie viele Musterbriefe ich schon geschrieben, dann umgeschrieben, die Sätze immer wieder anders angeordnet und schließlich vor lauter Brass gänzlich gelöscht habe.
Darin enthalten oft schwierige Begriffe wie bspw. das Wörtchen "Macht" (Macht = Herrschaft über Andere oder über sich selbst?), Geld, Gold, Bildung u.s.w. u.s.f..
Und je mehr ich über allgemeingesellschaftliche Probleme nachdenke, um so weniger weiß ich, wo ich überhaupt noch ansetzen kann, um das Ziel hinter dem Bürgerbrief, nämlich alle Waffen niederzulegen, zu realisieren.

Und kaum, dass ich mal eine halbe Std. im Schreibfluss aufgehe, sind ruckzuck 3 bis 4 DIN A4-Seiten vollgeschrieben, und doch nur wenige Tropfen auf einem überaus heißen Stein angesprochen.
Dabei beschreibt das Prinzip "Die Sprachweise der Gewalt" schon selbsterklärend eine abzulehnende Kategorie.
Oder vieleicht doch nicht?

Zumindest nicht - wie ich selbst ja auch meine und bereits mehrmals zugestanden habe - wenn es um Notwehr geht.
Aber ohne Angriff kann es keine Abwehr geben.
Wer also greift wen an?

Glaubt man den Aussagen aller Gruppen, gibt es in den jeweils eigenen Reihen immer nur Menschen, die sich gegen Angriffe wehren.
Sucht man hingegen nach Angreifer, findet man irgendwie keine, sondern schlimmstenfalls Menschen, die etwas in Ordnung bringen, oder halten wollen.
Nur besteht über das, was "in Ordnung" ist, oder nicht, keine Einigkeit, einschließlich dem Mittel der angewandten Sprache der Gewalt, so nach dem Motto: Wer nicht hören will, muss fühlen.

Mit welchem universalgültigen Argument also, lassen sich Menschen vom Prinzip der Gewalt abbringen?
Oder habe ich mich mit dieser Frage tatsächlich in eine unmachbare Utopie verrant?
Wenn ja, dann mutet dieses Forum hier schon recht seltsam an, denn wir können doch sehr friedliich und respektvoll miteinander umgehen, trotz extrem differenter Weltanschauungen.
Und wenn sowas Wunderbares im kleinen Ramen möglich ist, warum dann nicht auch im großem Umfang als weltweit anwendbares Verhaltensprinzip?

Und genau an dieser Frage hänge ich weiterhin fest. :-/

Aber aufgeben will ich noch nicht. ;-)
Ihr etwa?

Herzlichst, Erdenbürger Winke
#14
Tach,

Zitat:Aber rufst du dann dem Mann mit dem Messer auch noch zu, dass er schneller laufen und dich abstechen soll?!

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich vermute, dass ich falsch verstanden wurde. Dass was Muslime wie Pierre Vogel leisten ist ein Weg zur Kommunikation denn wie soll es Frieden geben wenn man mit jedem redet außer miteinander? Wie soll der Frieden oder die Gefahrlosigkeit hier stattfinden wenn man nicht miteinander kommuniziert? Man gibt nur Öl ins Feuer wenn man es provoziert, aber was ist daran so provokant wenn man sich verständigen möchte? Ich denke, und dass ist auch sichtbar, dass die Yesiden (NICHT ALLE) es gut aufnehmen und uns also den Muslimen einen Schritt entgegen kommen. Es heißt immer wir Muslime sollen unseren Standpunkt vertreten und wenn wir ihn vertreten heißt es Öl ins Feuer kippen. Ich kippe nur Öl ins Feuer wenn ich mich vor einem Yesiden stelle und sage: ich werde dir den Kopf abhacken... aber wir reden und geben ihnen eine Möglichkeit uns und unsere Lage zu verstehen. Verständnis und Freundlichkeit ist wohl in dieser Gesellschaft ein Indiz für Feindlichkeit geworden.

Der Frieden sei auf demjenigen der der Rechtleitung folgt.

Erdenbürger ich wäre gerne auf dich eingegangen und werde es wenn ich So Allaah will Zeit finde und es nicht jemand vor mir tut.
#15
Also ich möchte nochmal deutlich machen was ich meine.
Die Situation ist, soweit ich dass erfasst habe, dass Yesiden getötet und verfolgt werden von ISIS. Dadurch kmmt es zu hetze oder Hass gegen Sunniten in Deutschland von Yesiden die in Deutschland leben. darauf hin kommt es auch wie auch schön, oder halt weniger schön, auf dieser Seite zu lesen zu Hassparolen gegen Yeziden. und ich sprech da nicht nur auf die Aussagen von muslimischen Forenmitgliedern an.
Der Post auf PierreVogel.de auf den ich mich bezogen habe ist folgender:
"Für unseren lieben yezidischen Mitbürger haben wir nun aus Liebe eine Yeziden-Hotline eingerichtet. Unter dieser Nummer könnt ihr gerne anrufen und zum Islam übertreten um vor der Hölle gerettet zu sein. (...)"
So, ich kann dazu nur sagen, dass das sich für mich und für alle mit denen ich im Freundes und Bekanntenkreis geredet habe, wie blanker Hohn anhört. Und wenn man vor einigen Tagen auf Communityseiten der Yesiden geschaut hat, war da auch nicht von Begeisterung eine Spur. In der Art und Weise wie dieser Post formuliert wurde, lässt sich, zumindestens für jeden Nicht-Muslim, nicht wirklich etwas positives draus erkennen.
Und dieser Post lässt für mich auch nicht erkennen, dass es um eine Verständigung ging oder AUssprache oder einen Schritt auf die Yesiden zu zugehen.

Gestern wurde dann allerdings z.B. gepostet "Viele Yeziden wurden überzeugt , dass wir nichts mit ISIS zu tun haben " in Bezug auf die Yesiden-Hotline. Das ist ein komplett anderer ANsatz meiner Meinung nach. Warum nicht direkt sagen: Liebe yezidische Mitbürger, bitte trettet mit uns in Kontakt zur Aussprache. Wir möchten uns gerne euch gegenüber und unsere Position bzgl ISIS erklären. Wenn das die eigentliche Intention war, warum dann zuerst provozieren.
Das mag vlt nicht ganz klar aus muslimischer Sicht sein, kann ich nicht beurteilen, dass es eine Provokation darstellt, aber ich kann versichern, dass jeder den ich kenne, es so aufgenommen hat.

Liebe Grüße
  


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