Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Was ist das Urteil von Gedichten?
#1
Salahudin schrieb:Assalamu Aleikum;

Wo ist das Problem daran, dass man seiner Frau vordichtet, dass man sie mag? Da gibt es ja keine Einschränkung, solange man Allah und den Gesandten (Sallallahu aleyhi wa Salam) mehr mag. Es gibt keinen Ayat oder Hadith, der dies verbieten würde. Es gibt Menschen, die dichten gerne. Man sollte ihnen das Leben nicht so einschränken. Zu glauben, dass alle Menschen immer Quran und Hadithe im Leben brauchen, ist auch eine Illusion. Da besteht die Gefahr, dass es manchem mal zuviel wird und der dann abfällt. Darum sagt der Quran in einer Ayat, dass man nur soviel rezitieren, soviel man will, damit es einem nicht überdrüssig wird.

Natürlich gibt es, alhamdulillah, Muslime, die ständig an Allah denken, rezitieren, Dhikr machen, etc. Ich habe mal solche Menschen gesehen. Die haben fast ein engelhaftes Auftreten und sind ganz ruhig. Keine Sorgen, dass waren keine Sufis, sondern Ahli Sunnah. Aber das ist eine Stufe, die man sich freiwillig, mit den richtigen Methoden und Allahs Hilfe erarbeiten muss. Nur die wenigsten haben das geschafft und ich auch nicht. Ein Kompromiss, für Menschen die das wollen, seiner Frau was schönes vorzudichten und dabei Allah danken, dass man eine Frau bekommen hat, der man sowas schönes sagen will. Das ist ja auch ein Segen.

Wa Salam.


A salamu alejkum ya akhi

Ich muss dir mal einen Hadith zeigen aus der Reihe von Sahih Al-Bucharyy, der folgendes sagt

Ibn `Umar, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete, dass der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: „Es ist besser, dass der Bauch des einen von euch mit Eiter gefüllt wird, als mit Gedichtsversen.“

Ich weiss ja nicht wie ihr das versteht, aber so ganz einwandfrei sind Gedichtsverse wohl auch nicht.

Allahu 'alem
#2
bismillah

Salam_wr_wb

Akhi Ihsan, barakAllahu fiika für den Hinweis, aber es ist wichtig, dass man die Ahadith im richtigen Kontext versteht und weil wir gar nicht das Wissen haben, sie in einen Gesamtzusammenhang zu stellen, MÜSSEN wir Ahl Al-Dhikr danach fragen, wie es Allah subhanahu wa ta'ala im Qur'an erwähnt.

Wir können anhand eines Hadith nicht ein Urteil bezüglich einer Sache abgeben (zumal wir gar nicht dazu berechtigt sind, irgendwelche Urteile zu geben), vor allem weil sich dann die Frage stellen würde: Wenn Gedichte so falsch sind, warum haben dann die Gelehrten, um einige zu nennen, Ibn Al-Qayyim, Asch-Schafi'i, Ibn Hazm rahimahumAllah und viele mehr, Gedichte geschrieben und sie sogar groß veröffentlicht?

Soll keinen Angriff darstellen, sondern eine Nasiha. Es wäre also interessant zu wissen, in welchem Gesamtkontext der Hadith und einige andere stehen, denn über diese Thematik gibt es noch einige andere, und was die Gelehrten dazu gesagt haben.
#3
Schwer zu sagen, Ukhti...Ich selbst habe diesen Hadith vor Wochen mal in meinem Buch "Auszüge aus dem Sahih-Al-Bucharyy" gelesen und dazu wurde folgendes erklärt:

(*Der Hadith ist eine Anlehnung zum Qur´an-Vers 26:224 ("Und die Dichter - es sind die Irrenden, die ihnen folgen). Die Dichtung ist ein Produkt der Phantasie und des literarischen Wortspiels, für das Wahrheit und Ernsthaftigkeit nicht unbedingt im Vordergrund stehen deshalb ist dieses eine unentbehrliche Grundlage für Lieder. Alles in allem lenkt es vom Wort des Schöpfers ab. Ein deutliches Beispiel dafür liefern die vielen Gedichte in der Bibel, die ohne Zweifel ein Produkt der menschlichen Illusion sind. Ein Beweis dafür ist im "Hoheslied", Kapitel 7 wie folgt anzutreffen: „Wie schön, wie hold bist du, Geliebte, du Wonnevolle! Wenn du dastehst, gleichst du der Palme und deine Brüste den Trauben. Ich dachte: Ich will die Palme ersteigen, will nach ihren Rispen greifen. Deine Brüste sollen mir sein wie Trauben und der Atem deiner Nase wie äpfel, und dein Mund wie köstlicher Wein, der meinem Gaumen sanft eingeht und Lippen und Zähne mir netzt ...“ Es fragt sich, was hat das mit Gotteswort und einer Offenbarung zu tun? Vgl. dazu Hadith Nr. 6489)

Vielleicht hab ich da was falsch verstanden, aber ich denke, dass hier klar definiert wird, dass bestimmte Kriterien gegeben sein müssen, damit ein Gedicht als halal betrachtet werden kann.

Ich will keinem von euch Vorträge halten, aber diese Dinge verdienen auf jeden Fall Beachtung.
#4
bismillah

Salam_wr_wb

Zitat:Ich will keinem von euch Vorträge halten, aber diese Dinge verdienen auf jeden Fall Beachtung.

Deswegen bedanke ich mich auch bei dir, weil das ein guter Hinweis ist. Wir haben jetzt eine "Erklärung" zum Hadith, aber immer noch keine Verbindung zum Gesamtkontext, wodurch sich dann ein Urteil (von Gelehrten) ergeben würde.

Übrigens: Gab es nicht Sahaba radiyAllahu anhum, die Gedichte geschrieben haben und der Prophet sallallahu 'alaihi wa sallam sie nicht verbessert hat? Mir schwebt da etwas im Kopf, jedoch bin ich mir nicht ganz sicher.

Wie gesagt: Weil es eben diese Kontroversen gibt, ist es wichtig zu wissen, was die Gelehrten zu Gedichten sagen...Da wir als Laien auch anhand einer Erklärung eines Hadith kein Urteil ableiten dürfen und gar nicht können. Aber vielleicht sollte man hierzu einen neuen Thread eröffnen?!
#5
Ummu Talha schrieb:Wie gesagt: Weil es eben diese Kontroversen gibt, ist es wichtig zu wissen, was die Gelehrten zu Gedichten sagen...Da wir als Laien auch anhand einer Erklärung eines Hadith kein Urteil ableiten dürfen und gar nicht können. Aber vielleicht sollte man hierzu einen neuen Thread eröffnen?!

Nichts zu danken, Schwester.
Was deinen Tip betrifft mit nem extra Thread: Das wäre wahrscheinlich das beste, sonst schweifen wir hier zu sehr ab. Wer darüber Bescheid weiss, der möge was dazu schreiben mit Quellenangaben.
Leider bin ich kein 'Alim und mein Wissen ist begrenzt, alleine schon deswegen, weil ich kein Wort arabisch spreche. Und ich weiss, wie leicht man Dinge falsch verstehen kann.

Wa alejkum salam wa rahmatullahi wa barakatuh
#6
bismillah

Salam_wr_wb

Ich habe das Thema jetzt gesplittet. Also hier geht es jetzt um das Urteil über Gedichte inschaAllah.
#7
Salam

ich kann es mir nur so vorstellen: Wenn ich jetzt Gedichte schreiben würde, die absolut unsinnig erscheinen wie: "Ich denke noch heute daran, wie schön es in Venedig war, es dauert nicht mehr lang, dann sehen wir uns wieder in weniger al 1 Jahr", weil es ja nicht stimmt, dass sowas nicht erlaubt ist. Also über Dinge so reimen, als wären es meine Erlebnisse, ist doch dann eine Lüge oder?

Wasalam
#8
Also ich hab im Internet recherchiert und ein paar Dinge gefunden, die dafür sprechen würden, dass Gedichte zumindest als zweifelhaft angesehen werden sollten.
Aber ich will mich damit erstmal zurückhalten, solange ich keine 100%igen Quellenangaben machen kann. Inshallah weiss jemand von euch mehr.
  


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen:
1 Gast/Gäste