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Er hat die Verantwortung übernommen und ist besorgt und deprimiert
#1
Salam_wr_wb

Frage (Nr. 45847):

Ich bin 20 Jahre alt und studiere Medizin. Mein Vater starb kürzlich und der größte Teil der Verantwortung lastet auf meinen Schultern. Ich habe zwar einen älteren Bruder, doch der ist arbeitsunfähig. Vor einigen Tagen hatte ich nun eine psychische Krise, mit Angst vor Krankheit und Tod und vielen Gedanken über den Tod und andere Dinge. Ich ging zu einem Psychiater, der mir sagte, dass ich an Depressionen leide. Er gab mir Medizin, doch ich nahm sie nicht ein. Dann begann ich den Lehren des Islam zu folgen, alles Lob gebührt Allah, und ich wandte mich Allah zu und fühle mich jetzt viel besser. Ich begann damit, den Qur`ān zu lesen und in der Moschee zu beten. Meine Frage lautet: Sollte ich unter diesen Umständen die Medizin nehmen oder nicht? Ist dies alles vom Schaytān oder ist es eine Nervenkrankheit?


Antwort:

Alles Lob gebührt Allah.

Ein Gläubiger kann nicht ohne seinen Herrn. Er ist der Einzige, Der Unterstützung geben oder Leid entfernen kann. Indem du dich Allah zuwandtest, hast du das Richtige getan.
Der Tod ist eine Realität und Allah hat ihn für jede Seele bestimmt, wie Er sagt (ungefähre Bedeutung): "Jede Seele wird den Tod kosten." (3:185)
Wie sehr sich eine Person auch bemüht, sie kann niemals das abwenden, was Allah bestimmt hat - nämlich den Tod. Doch Angst sollte nicht von der Anbetung und dem Gehorsam Allah gegenüber abhalten, vielmehr sollte das Gegenteil geschehen. Die Angst sollte zu Anbetung und Gehorsam motivieren. Wie ibn Qudāmah sagte, ist Angst die Peitsche Allahs, mit der Er Seine Diener dazu antreibt, nach Wissen zu streben und danach zu handeln, sodass sie sich Ihm annähern.
Angst kann verursachen, dass jemand traurig wird oder besorgt oder krank, was ihn wiederum zum Zweifeln an der Gnade Allahs bringt. In diesem Fall ist seine Angst nichts Gutes, sie ist schlecht.
Es sollte angemerkt werden, dass viele Sorgen und psychischer Stress durch Unzufriedenheit (über den Willen und die Bestimmung Allahs) ausgelöst werden. Vielleicht bekommen wir nicht das, was wir wollen und selbst wenn wir es bekommen, so lässt es uns nicht in dem Maße zufrieden werden, wie wir erhofft hatten. Die Vorstellung, die in unserem Kopf war, bevor sich unser Wunsch erfüllte, war schöner als die Realität. Nachdem wir das bekommen haben, was wir wollten, leiden wir unter der Angst, diesen Segen wieder zu verlieren. Es gibt keine Heilung davon, außer der Akzeptanz der Bestimmung Allahs, Ihm für Seinen Segen zu danken und geduldig die Schwierigkeiten und Unglücke, die Allah für uns bestimmt hat, zu ertragen.
Deine Situation kann einen Arzt erfordern, doch solltest du wissen, dass die meisten Krankheiten der Menschen nicht physisch sind, sondern psychosomatisch. Dr. al-Farez sagt: "Es ist eine Tatsache, dass die Krankheiten bei 4 von 5 Patienten keine physische Grundlage haben. Sie gehen auf Angst, Sorge, Ärger und Egoismus zurück und auf die Unfähigkeit der Menschen, zwischen sich selbst und ihrem Leben Harmonie zu schaffen. Seht, wie Ya`qūb (Friede sei auf ihm) um seinen Sohn Yūsuf (Friede sei auf ihm) weinte und sein Augenlicht verlor. Seht, wie der Kummer `Ā'ischa (möge Allah mit ihr zufrieden sein) überwältigte, als die Menschen sie verleumdeten, indem sie Lügen über sie erzählten und sie weinte so sehr, dass sie sagte: "Ich fühlte mich, als ob der Kummer mich zerreißen würde." (übereinstimmend angenommen)."
Dr. Hassan Shamsi Pasha sagte: "Im Angesicht der Sorge steigt der Anteil einer Substanz, die Adrenalin genannt wird, im Blut an, der Blutdruck steigt, der Herzschlag beschleunigt sich und die Person fühlt ihren Herzschlag oder sie fühlt sich so, als ob etwas auf ihre Brust drückt. Vielleicht wird sie paranoid und läuft von einem Arzt zum nächsten, sich fragend, was mit ihrem Herzen nicht stimmt, wo doch alles in Ordnung ist mit dem Körper, der Magen aber schmerzt oder der Bauch sich aufbläht, sie ständig Urinieren muss oder Kopfschmerzen hat."

Du musst Glauben haben und Allah fürchten; rezitiere immer Dhikr und Wird, die in der Schari`ah aufgeführt sind, denn dies ist eines der besten Heilmittel, um die im Kopf auftauchenden Gedanken und Dinge, die das Herz bekümmern, zu unterbinden.
Einige der Du`ā, die vom Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) überliefert wurden, handeln von solchen Dingen:

Es wurde von Anas (möge Allah mit ihm zufrieden sein) überliefert, dass der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) gewöhnlich sagte: "Allahumma inni a'ūdhu bika min al-hammi wa'l-hazani wa'l'ajzi wa'l-kasali wa'l-jubni wa'l-bukhli wa dala' il-dayn wa ghalbat al-rijāl." (Oh Allah, ich suche Zuflucht bei Dir vor Ärger, Kummer, Unfähigkeit, Faulheit, Feigheit, Geiz, vor großer Verschuldung und davor, von den Menschen überwältigt zu werden.). (Bukhāri #6008).

Es wurde von `Abd-Allah ibn Mas`ūd überliefert: Der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: "Wenn jemand von Sorge oder Trauer betroffen ist und sagt: 'Allahumma inni 'abduka wa ibnu 'abdika wa ibn ammatika nāsiyati bi yadika mādin fiyya hukmuka 'adlun fiyya qadā'uka as'aluka bi kulli ismin huwa laka sammayta bihi nafsaka aw 'allamtahu ahadan min khalqika aw anzaltahu fi kitābika aw asta'tharta bihi fi 'ilm il-ghaybi 'indaka an taj'al al-Qur'āna rabī'a qalbi wa nūar sadri wa jalā'a huzni wa dhahāba hammi.` (Oh Allah, ich bin Dein Diener, Sohn Deines Dieners, Sohn Deiner Dienerin, meine Stirnlocke ist in Deiner Hand, Dein Befehl an mich wird immer ausgeführt und Deine Bestimmung über mich ist gerecht. Ich bitte Dich bei jedem Deiner Namen, mit denen Du Dich Selbst benannt hast oder die Du irgendeinem Deiner Geschöpfe beigebracht hast oder die Du in Deinem Buch offenbart hast oder die Du im Wissen des Verborgenen bei Dir bewahrt hast, dass Du den Qur`an zum Leben meines Herzens machst und zum Licht meiner Brust und zum Ende meiner Trauer und zu Erleichterung meiner Sorge.), dann wird Allah seine Sorge und seine Trauer von ihm nehmen und mit Freude ersetzen." Es wurde gesagt: "Oh Gesandter Allahs, sollten wir es nicht lernen?" Er sagte: "Ja, wer es hört, der sollte es lernen." (Ahmad #3704, von Scheikh al-Albāni in al-Silsilah al-Sahīhah #199 als sahīh klassifiziert).

Es wurde berichtet, dass Sa`d ibn Abi Waqqās sagte: Der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: "Das Gebet von Dhu-l-Nun, in dem er sagte, als er im Bauch des Fisches war: `Lā ilāha illa Anta, subhānaka inni kuntu min al-zālimīn - Es gibt keinen Gott außer Dir! Preis sei Dir! Gewiss, ich gehöre zu den Ungerechten.` (21:87) Kein Muslim ruft nach Allah mit diesen Worten wegen irgendeiner Angelegenheit, ohne dass Allah ihm antwortet." (Tirmidhi #3505; von al-Albāni in Sahīh al-Jāmi' #3383 als sahīh klassifiziert).

wa alaykom salam
  


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