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Die Geschichte des Propheten Nuh (Noah)
#1
Der folgende Text ist
nach Imam Ibn Katheer rahimahullaah "Qissas al anbiya"
aus der englischen Übersetzung von Muhammad Gemeiah ins Deutsche übersetzt
Möge Allah mir meine Fehler vergeben, amin.






Er war Nuh Sohn des Lamik, Sohn des Mitoshilkh, Sohn des Enoch, Sohn des Yard, Sohn des Mahlabeel, Sohn des Qinan, Sohn des Anoush, Sohn des Seth, Sohn des Adam dem Vater der Menschheit.


Variationen über die Geburt des Nuh

Gemäß den Angaben der Ahl-ul-Kitab (Juden und Christen) betrug die Zeit zwischen dem Tode Adams und der Geburt Nuhs 146 Jahre. Ibn ‘Abbas überlieferte dass der Prophet Muhammad (saws) sagte: „Die Zeit zwischen Adam und Nuh betrug zehn Jahrhunderte." (Bukhari)


Das Volk Nuhs - Die Götzendiener

Über viele Generationen hinweg verehrte das Volk Nuhs Statuen, welche sie Götter nannten. Sie glaubten, dass diese Götter ihnen Wohlstand bringen, Schutz vor Bösem gewähren und sie mit ihren Bedürfnissen versorgen würden. Sie gaben ihren Götzen Namen, wie Waddan, Suwa'an, Yaghutha, Ya'auga und Nasran, gemäß ihrer Macht die sie besitzen würden.

Und ALLAH ((subhanahu wa t’aala)), der Erhabene, offenbarte:
71.23 Und sie sagten: „Gebt doch nicht eure Götter auf! Gebt weder Wadd auf, noch Suwaa`, Yaghuuth, Ya`uuq oder Nasr!"

Ursprünglich waren dies die Namen von aufrichtigen Menschen die unter ihnen lebten. Nachdem sie starben, stellten ihre Nachfahren Statuen auf um sich ihrer zu Erinnern. Nach einer Weile begannen die Menschen diese Statuen zu verehren, spätere Generationen kannten auch nicht mehr den Grund der Errichtung dieser Figuren, sie wußten nur dass ihre Eltern sie verehrten. So enstand der Götzendienst. Und da diese Leute das Wissen über ALLAH (subhanahu wa t’aala) vergaßen wurden sie ungerecht und frevelhaft.


Verschiedene Hadithe bezüglich der Anfänge des Götzendienstes

Ibn ‘Abbas erklärte: „Als diese rechtschaffenen Menschen starben, inspirierte Schaitan ihr Volk Statuen aufzustellen, an jenen Stellen wo sie zu sitzen pflegten. So machten sie dies doch verehrten sie die Figuren nicht. Erst als die späteren Generationen vom rechten Weg abkamen wurden sie als Götzen verehrt."

Ibn Jarir erzählt in seiner Version: „Es gab einige rechtschaffene Menschen, die in der Zeit zwischen Adam und Nuh lebten. Einige ihrer Anhänger sagten dann: „Würden wir Statuen von ihnen bauen, so würden wir uns besser an sie erinnern." So errichteten sie die Statuen. Als diese Menschen jedoch starben und das Wissen über den Grund der Errichtung verloren ging, flüsterte Schaitan ihren Nachfahren ein, dass ihre Väter diese Statuen um Regen und andere Dinge anbeteten. So begann der Dienst an Götzen."

Ibn Abi Hatim berichtete von dieser Geschichte: „Waddan war ein rechtschaffener Mann und sein Volk liebte ihn. Als er starb versammelten sich die Leute bei seinem Grab im Lande Babylons und große Trauer überkam sie. Als Iblis (Schaitan) diesen Zustand sah, erschien er in Form eines Mannes und sagte: „Ich habe eure Trauer gesehen durch den Tode dieses Mannes, soll ich euch eine Statue bauen, damit ihr euch an ihn errinnert?" - Die Leute sprachen: „Ja!" So machte Schaitan ihnen eine Statue und die Leute positionierten sie an einem zentralen Ort, damit jeder der vorbeikam sich an Waddan erinnerte. Als Iblis das sah sprach er zu dem Volk: „Soll ich euch eine ganze Menge solcher Statuen bauen, damit sie jeder in sein Haus stellen kann und niemand ihn vergißt?" Sie stimmten zu. Die Kinder jedoch vergaßen den Grund dieser Statue und verehrten sie als Götze und beteten zu ihr statt ALLAH (subhanahu wa t’aala). So war der erste der an ALLAHS (subhanahu wa t’aala) statt angebetet wurde Waddan."

Was man aus diesen Überlieferungen erkennt ist das jede der genannten Götzen ein rechtschaffener Mann unter einem Volk oder Stamm war, der verstarb und später verehrt wurde. Es wurde auch erwähnt dass manche Menschen Bilder malten und als die Jahre vergingen machten sie Statuen und verwendeten die Zeichnungen als Vorlagen. Sodann verehrten sie diese Figuren anstelle ALLAHS (subhanahu wa t’aala).

Es wurde überliefert dass Umm Salma und Umm Habiba dem Propheten Muhammad (saws) über eine Kirche namens „Maria" erzählten, welche sie auf einer Reise in Abbessinien gesehen hatten. Sie beschrieben die Schönheit des Gebäudes und die Bilder welche darinnen waren. Der Prophet (saws) sagte: „Das sind die Leute die auf jedes Grab eines rechtschaffenen Menschen der unter ihnen weilte ein Gotteshaus bauen und diese Bilder malen und aufhängen. Das sind die schlechtesten unter den Geschöpfen ALLAHS (subhanahu wa t’aala)." (Buckhari)


Kommentar zum Götzendienst

Jemandem anderen als ALLAH (subhanahu wa t’aala) zu dienen ist ein großes Unheil, welches nicht nur ein Verlust von Freiheit mit sich bringt, sondern auch den Verstand des Menschen zerstört. ALLAH (subhanahu wa t’aala) erschuf den Menschen und gab ihm seinen Verstand um Wissen zu erlangen, und das beste Wissen ist dass ALLAH alles Schöpfer ist und Dessen Geschöpfe Seine Diener sind. So führt das Leugnen ALLAHS (subhanahu wa t’aala) oder der Götzendienst zu einem Verlust von Freiheit, Zerstörung des Verstandes und dem Fehlen eines edlen Zieles im Leben.

In dieses Umfeld sandte ALLAH (subhanahu wa t’aala) den Propheten Nuh (aleihissalam) um sein Volk zu ermahnen. Nuh war nicht Gefangen in der Unmoral und Verstandlosigkeit seines Volkes, welches durch den Götzendienst verursacht wurde.


Nuhs Disput mit seinem Volk

ALLAH (subhanahu wa t’aala), sandte in Seiner Gnade den Propheten Nuh um sein Volk zu leiten. Er war ein hervorragender Sprecher und sehr geduldiger Mann. Er erinnerte die Menschen an die Wunder des Alltags, wie die Nacht regelmäßig in den Tag übergeht, und dass dieses Gleichgewicht der Gegensätze von ALLAH (subhanahu wa t’aala) derart bestimmt wurde, dass es uns Menschen nützlich ist. Die Nacht gibt uns Kühle und Ruhe, während der Tag uns erwärmt und zur Aktivität ermuntert. Die Sonne bringt Wachstum, sodass Pflanzen und Tiere am Leben erhalten werden, während der Mond und die Sterne hilfreich sind zur Berechnung der Jahreszeiten und Bestimmung der Himmelsrichtungen. Er erklärte dass das Königreich der Himmel und der Erde nur ALLAH (subhanahu wa t’aala), dessen Schöpfer und Erhalter gebührt.

Er ermahnte sein Volk, dass es nur einen Gott geben kann und er erklärte ihnen wie Schaitan sie in die Irre führte und dass nun der Zeitpunkt eingetreten wäre, alldem ein Ende zu bereiten. Nuh sprach über die Erschaffung des Menschen, wie ALLAH (subhanahu wa t’aala) ihn mit Wissen und Verstand ausgestattet hat. Und dass Götzendienst ein Vergehen gegen diesen Verstand ist. Er rief sie auf niemandem anderen als ALLAH (subhanahu wa t’aala) zu dienen und warnte sie vor der Strafe des Höllenfeuers.


Die Spaltung im Volke Nuhs

Sein Volk hörte seinen Reden still zu, denn seine Worte erschreckten ihren eingefrorenen Verstand, so wie ein Mann der unter einer einstürzenden Mauer schläft erschrickt, wenn man ihn im letzten Moment plötzlich erweckt. Er könnte sogar böse und verärgert reagieren, obwohl man ihn nur erretten wollte.

Nuhs Volk spaltete sich in zwei Gruppen. Seine Worte bewegten die Herzen der Schwachen, Armen und Verstoßenen. Die Reichen jedoch, die Mächtigen und Herrscher lehnten die mahnenden Worte ab, denn sie wollten ihren Einfluß und ihre Macht nicht verlieren. So begannen sie gegen Nuh einen Krieg der Worte zu führen.


Die Argumente der Ungläubigen

Sie beschuldigten Nuh nur eine Mensch zu sein, wie sie selbst:

11.27. Da sagten die Vornehmen aus seinem Volk, die ungläubig waren: „Wie wir sehen, bist du nur ein Mensch"

Nuh (aleihissalam) jedoch hatte niemals etwas anderes behauptet. Und er bestätigte sie, dass er tatsächlich nur ein menschliches Geschöpf sei. ALLAH (subhanahu wa t’aala) sandte menschliche Propheten, da die Erde von Menschen bewohnt wurde, wäre sie von Engeln bevölkert gewesen so hätte ER Engelsboten gesandt.

Die Wortgefechte zwischen den Götzendienern und Nuh setzten sich fort. Die Herrscher dachten zuerst, dass die Warnungen Nuhs von den Leuten nicht ernstgenommen würden. Als sie jedoch sahen, dass viele Arme und einfache Menschen von den Lehren angezogen wurden, beschimpften sie Nuh und seine Anhänger: „Die einzigen die dir folgen sind die Armen, die Niederen und die Wertlosen!"

ALLAH (subhanahu wa t’aala), der Erhabene sagt im Quran:

11.25. Wir haben ja den Nuh zu seinem Volk gesandt. (Er sagte:) "Ich bin euch ein deutlicher Warner (der euch ermahnt)"

11.26. "daß ihr nur ALLAH dienen sollt. Ich fürchte, daß euch Strafe eines schmerzhaften Tages treffen wird."

11.27. Da sagten die Vornehmen aus seinem Volk, die ungläubig waren: "Wie wir sehen, bist du nur ein Mensch wie wir und es folgen dir nur diejenigen von uns, die der untersten Schicht der Bevölkerung angehören, ohne lange zu überlegen. Wir sind der Ansicht, daß ihr uns gegenüber nicht im Vorteil seid. Wir sind vielmehr der Meinung, daß ihr lügt."


Der Konflikt verschärft sich

Der Konflikt zwischen Nuh und der Elite seines Volkes verschärfte sich. Die Ungläubigen versuchten einen Handel abzuschließen: „Höre zu Nuh! Wir werden uns dir anschließen doch verstoße erst deine Anhänger. Sie sind nieder und arm, während wir reich und beachtet sind, kein Glaube kann uns beide vereinen." Nuh hörte ihre Worte und bemerkte, dass sie stur und eigensinnig waren. Er blieb jedoch geduldig und antwortete: „Ich kann die Gläubigen nicht verstoßen, denn sie sind nicht meine Gäste sondern die Gäste ALLAHS (subhanahu wa t’aala)."

Und er sagte weiter:

11.29. Oh mein Volk! Ich verlange von euch kein Geld dafür. ALLAH allein kommt für meinen Lohn auf. Und ich gedenke nicht, diejenigen, die glauben, zu verstoßen. Sie werden ihrem Herrn begegnen. Aber wie ich sehe, seid ihr ein törichtes Volk.

11.30. Oh mein Volk! Wer würde mir gegen ALLAH helfen, wenn ich sie verstieße? Wollt ihr denn nicht einsehen?

11.31. Und ich sage nicht zu euch: "Ich besitze die Schätze ALLAHS", noch kenne ich das Verborgene, noch erkläre ich: "Ich bin ein Engel." Noch sage ich von denen, die in euren Augen verachtenswert sind: "ALLAH wird ihnen niemals Gutes gewähren." ALLAH kennt am besten, was in ihrem Inneren vorgeht; wahrlich, ich gehörte sonst zu denen, die ungerecht sind.

Nuh widerlegte die Argumente der Ungläubigen mit dem edlen Wissen der Propheten. Es ist die Anwendung des Verstandes die befreit vor persönlichem Stolz und Interessen.


Die Ungläubigen verharrten in ihrer Ignoranz

Die Herrscher hatten genung von den Disputen mit Nuh, so offenbarte ALLAH ((subhanahu wa t’aala)), der Erhabene:

11.32. Sie sagten: "Nuh! Du hast nun lange genug mit uns gestritten. Bring uns her, was du uns versprichst, wenn du die Wahrheit sagst!"

11.33. Er sagte: "ALLAH wird es euch bringen, wenn er will. Ihr könnt euch dann nicht entziehen."

11.34 Und mein guter Rat - wenn ich euch raten will - nützt euch nichts, wenn ALLAH euch abirren lassen will. Er ist euer Herr. Und zu ihm werdet ihr zurückgebracht."

Als all die Dipute zugunsten Nuhs ausfielen, begannen die Ungläubigen den Propheten zu beschuldigen:

7.60. Die Vornehmen aus seinem Volk sagten: "Wie wir sehen, befindest du dich offensichtlich im Irrtum."

Der Prophet antwortete:

7.61. Er sagte: "Meine Leute! Bei mir liegt kein Irrtum vor. Ich bin vielmehr ein Gesandter vom Herrn der Menschen in aller Welt."

7.62. Ich richte euch die Botschaften meines Herrn aus und rate euch gut. Und ich weiß von ALLAH was ihr nicht wißt.

Nuh setzte seine Aufrufe zum Glauben an ALLAH ((subhanahu wa t’aala)) fort, Stunde für Stunde, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Er warnte seine Leute bei Tag und bei Nacht, im Geheimen und in der Öffentlichkeit. Er prägte Gleichnisse, erklärte die Zeichen ALLAHS ((subhanahu wa t’aala)) und verdeutlichte ihnen ALLAHS Fähigkeit alles erschaffen zu haben. Aber immer dann wenn er sie aufrief liefen sie davon. Wenn er ihnen nahelegte ALLAH um Vergebung zu bitten, steckten sie ihre Finger in die Ohren und wahren zu hochmütig die Wahrheit zu hören.


Nuhs Aufruf an sein Volk

ALLAH (subhanahu wa t’aala), der Erhabene, offenbarte:

71.1. Den Nuh haben wir zu seinem Volk gesandt: "Warne deine Volksgenossen, bevor eine schmerzhafte Strafe über sie kommt!"

71.2. Er sagte: "Leute! Ich bin euch ein deutlicher Warner,

71.3. dienet ALLAH, fürchtet ihn und gehorchet mir,

71.4. dann wird er euch von eurer Schuld vergeben und euch auf eine bestimmte Frist Aufschub gewähren! Wenn aber die von ALLAH gesetzte Frist gekommen ist, wird sie nicht aufgeschoben. Wenn ihr doch wüßtet!"

71.5. Er sagte: "Herr! Ich habe meine Volksgenossen Tag und Nacht gerufen.

71.6. Aber das hat sie nur noch darin bestärkt, zu fliehen.

71.7. Sooft ich sie rief, damit du ihnen vergeben würdest, steckten sie sich die Finger in die Ohren, zogen sich ihr Gewand hoch und verharrten in starrem Hochmut.

71.8. Hierauf rief ich sie in aller Öffentlichkeit.

71.9. Hierauf sprach ich sowohl offen als auch im Geheimen zu ihnen.

71.10. Und ich sagte: Bittet euren Herrn um Vergebung - er ist bereit zu vergeben-,

71.11. dann wird er den Himmel ergiebig über euch regnen lassen,

71.12. euch reichlich mit Vermögen und Söhnen versorgen und euch Gärten geben, und Bäche!

71.13. Was ist mit euch, da ihr ALLAH nicht ehrt?

71.14. wo er euch doch in verschiedenen Phasen geschaffen hat?

71.15. Habt ihr nicht gesehen, wie ALLAH sieben Himmel geschaffen hat, in Schichten

71.16. und den Mond als ein Licht und die Sonne als eine Leuchte daran angebracht?

71.17. ALLAH hat auch euch aus der Erde entstehen lassen.

71.18. Hierauf wird er euch in sie zurück- und wieder hervorbringen.

71.19. Und ALLAH hat euch die Erde zu einem Teppich gemacht,

71.20. damit ihr auf ihr Wege und Pässe begehen könnt."

71.21. Nuh sagte: "Herr! Sie haben sich mir widersetzt und sind einem gefolgt, der durch sein Vermögen und seine Kinder nur noch mehr Schaden hat."

71.22. und sie haben gewaltige Ränke geschmiedet.

71.23. Und sie sagten: "Gebt doch nicht eure Götter auf! Gebt weder Wadd auf, noch Suwaa`, Yaghuuth, Ya`uuq oder Nasr!"

71.24. Und sie haben viele irregeführt. Mach, daß die Frevler um so mehr in die Irre gehen!"

71.25. Auf Grund ihrer Sünden wurden sie ertränkt. Und dann ließ man sie in ein Feuer eingehen. Und sie fanden für sich außer ALLAH keine Helfer.


Die Dauer der Warnungen

Nuh predigte den Glauben an ALLAH ((subhanahu wa t’aala)) über eine Dauer von 950 Jahren.

29.14. Und wir haben ja den Nuh zu seinem Volk gesandt. Und er verweilte tausend Jahre weniger fünfzig unter ihnen. Dann kam, indem sie frevelten, die Flut über sie.

Es geschah, dass jede Generation der folgenden lehrte Nuh nicht zu glauben und ihn zu bekriegen. Der Vater setzte sein Kind in Kenntniss über die Differenzen zwischen ihm und Nuh und riet ihm dazu seine Warnungen zu ignorieren, wenn er das Erwachsenenalter erreichen würde. So war es, dass die jungen Männer voreingenommen waren von der Wahrheit.

Nuh beobachtete sein Volk, wie die Zahl der Gläubigen stagnierte, jedoch die Zahl der Ungläubigen stets wuchs. Dies machte ihn sehr traurig, doch niemals gab er seine Hoffnung auf.


Das Bittgebet des Nuh

Es kam ein Tag als ALLAH (subhanahu wa t’aala) ihm offenbarte, dass keine weiteren Menschen seines Volkes mehr den Glauben bekunden würden. So inspirierte ALLAH (subhanahu wa t’aala) Nuh keinen Kummer deshalb zu haben und er sprach ein Bittgebet:

71.26. Und Nuh sagte: "Mein Herr, laß auf der Erdoberfläche keinen einzigen von den Ungläubigen

71.27. denn wenn Du sie läßt, so werden sie nur Deine Diener verführen und werden nur eine unverschämte Nachkommenschaft von Ungläubigen zeugen."

ALLAH (subhanahu wa t’aala) nahm das Gebet Nuhs (aleihissalam) an. Die Sache war bereits beschlossen, und ER brachte SEIN Urteil über die Ungläubigen in Form einer Flut. ALLAH, der Erhabene, befahl Nuh eine Arche zu bauen, unter SEINER Aufsicht und Eingebung und mit Hilfe der Engel:

11.37. Und verfertige unter unseren Augen und so, wie wir es eingeben, das Schiff und lege bei mir keine Fürsprache für diejenigen ein, die gefrevelt haben! Sie werden ertränkt werden.


Nuh baut die Arche

Nuh wählte einen Ort außerhalb der Stadt, weit entfernt vom Meer. Er sammelte Holz und Werkzeug und arbeitete Tag und Nacht um die Arche fertigzustellen. Die Leute kamen herbei um sich lustig über ihn zu machen: „Oh Nuh! Versuchst du nun dein Glück in der Tischlerei statt dem Prophetentum? Warum zimmerst du eine Arche so weit entfernt vom Meer? Wirst du sie dann ins Wasser schleppen oder wird etwa der Wind sie für dich tragen?" Nuh (aleihissalam) antwortete ihnen: „Ihr werdet sehen, wer Leid erfährt und Schande."

ALLAH, der Erhabene, sagte:

11. 38. Er verfertigte also das Schiff. Und sooft Vornehme aus seinem Volk an ihm vorbeikamen, spotteten sie über ihn. Er sagte: "Wenn ihr über uns spottet, so werden wir ebenso über euch spotten."

11.39. „Und ihr werdet es erfahren, über wen eine Strafe kommen wird, die ihn zuschanden macht, und über wen eine beständige Strafe hereinbrechen wird."


Die Flut beginnt

Das Schiff wurde vollendet und Nuh wartete auf ALLAHS Befehl. ALLAH ((subhanahu wa t’aala)) offenbarte ihm, dass das Zeichen für den Beginn der Flut sei, dass Wasser aus dem Ofen in seinem Haus strömen würde. Dann sollte er handeln.

Der Tag kam, als aus dem Ofen Nuhs Wasser hervorströmte. Nuh rannte zur Arche und rief die Gläubigen zu sich. Er nahm auch von jedem Tier, Vogel und Insekt ein Paar mit. Als die Ungläubigen dies sahen spotteten sie lauthals: „Nuh muss verrückt geworden sein. Was gedenkt er mit dem Getier zu tun?"

ALLAH (subhanahu wa t’aala), der Erhabene offenbarte:


11.40. Und als dann schließlich unsere Entscheidung eintraf und der Ofen kochte, sagten wir: "Belade es mit einem Paar von jeder Gattung und mit deiner Familie außer dem, gegen den der Ausspruch bereits vorliegt, und mit denjenigen, die gläubig sind!" Aber nur wenige waren mit ihm gläubig.


Die Zahl der Gläubigen

Auch die Frau Nuhs war keine der Gläubigen, so blieb sie zurück, ebenso seine Söhne, die ihren Glauben nur vor Nuh bekundeten in ihren Herzen jedoch ungläubig waren. Die meisten seines Volkes waren Ungläubig und stiegen nicht auf das Schiff.

Die ‘Ulama (Gelehrten) hatten verschiedene Meinungen darüber, was die Anzahl der Gläubigen anbelangt, die auf die Arche stiegen. Ibn ‘Abbas sprach von 80 Gläubigen, Ka’ab al-Ahbar von 72. Andere wieder sagten es waren nur zehn.


Beschreibung der Flut

Das Wasser strömte aus allen Ritzen der Erde, kein Spalt aus dem nicht Wasser austrat. Regen strömte aus dem Himmel, wie ihn die Leute zuvor nie gesehen hatten. Das Wasser kam aus dem Himmel und der Erde, sodass der Wasserspiegel Stunde für Stunde stieg. Die Meere und Wellen fluteten das Land, bis das ganze Land überdeckt war.


Nuh und sein Sohn

ALLAH (subhanahu wa t’aala) informiert uns im Quran über diese Begebenheit:

11.41. Nuh sagte: "Steiget in das Schiff ein! Im Namen ALLAHS geschehe seine Fahrt und seine Landung! Mein Herr ist barmherzig und bereit zu vergeben."

11.42. Es fuhr nun mit ihnen dahin auf einer Woge wie die Berge. Und Nuh rief seinem Sohn zu, der abseits stand: "Mein Sohn! Steige mit uns ein und halte es nicht mit den Ungläubigen!"

11.43. Er sagte: "Ich werde mich auf einen Berg zurückziehen, der mich vor dem Wasser schützt." Nuh sagte: "Heute gibt es keinen, der vor der Entscheidung ALLAHS schützen würde es sei denn einer, dessen Er sich erbarmt." Und die Woge trat zwischen die beiden. So war er von denen, die ertränkt wurden.


Das Ende der Flut

11.44. Und es wurde gesagt: "Erde, verschlinge dein Wasser! Himmel, halt ein!" Und das Wasser nahm ab und die Angelegenheit war erledigt. Und das Schiff saß auf al-Dschuudei auf. Und es wurde gesagt: "Fluch über das Volk, der Frevler!"

11.45. Und Nuh rief seinen Herrn an und sagte: "Herr! Mein Sohn gehört zu meiner Familie. Und dein Versprechen ist wahr. Du bist der, der am besten entscheidet."

11.46. ALLAH sagte: "Nuh! Er gehört nicht zu deiner Familie. Das ist nicht recht gehandelt. Bitte mich nicht um etwas, worüber du kein Wissen hast! Ich ermahne dich, damit du nicht ein Tor wirst!"

11.47. Er sagte: "Herr! Mögest du mich davor behüten, daß ich dich um etwas bitte, worüber ich kein Wissen habe! Wenn du mir nicht vergibst und dich meiner erbarmst, werde ich zu denen gehören, die den Schaden haben."

11.48. Es wurde gesagt: "Nuh! Geh an Land, begleitet von unserem Heil und Segnungen für dich und für die Gemeinschaften, die mit dir sind! Und es werden andere Gemeinschaften kommen, denen Wir Versorgung gewähren; dann aber wird Unsere schmerzliche Strafe sie treffen."

Nach dem göttlichen Befehl, kehrte Ruhe in das Land ein, des Wasser zog sich zurück und die Erde wurde wieder von Sonnenstrahlen erreicht. Die Flut hatte alle Ungläubigen getötet.


Die Gläubigen verlassen das Schiff

Nuh ließ die Vögel frei und all das Getier, es verteilte sich über die Erde. Dann gingen die Gläubigen an Land. Nuh (aleihissalam) setzte seine Stirn auf dem Boden und verweilte im Sujud . Die Überlebenden zündeten ein Feuer und setzten sich ringsum, denn das Feuermachen war am Schiff verboten, wegen der Gefahr das Schiff könnte in Flammen aufgehen. Sie hatten deshalb kein warmes Essen zu sich genommen, während der gesamten Flut. Es folgte ein Tag des Fastens als Dank.


Der Tod Nuhs

Der Quran zieht sodann einen Vorhang über die Geschichte Nuhs (aleihissalam). Wir wissen nicht wie seine Geschichte und die seines Volkes weiterging. Das einzige das wir wissen ist, dass Nuh an seinem Totenbett seinen Sohn anhielt ALLAH (subhanahu wa t’aala) allein zu dienen. Sodann starb er.

'Abdullah Ibn 'Amru Ibn Al'aas berichtete vom Propheten (saws), dass dieser sagte: „Als der Tod des Propheten ALLAHS Nuh herannahte, ermahnte er seine Söhne: „Ich gebe euch wahrlich einen gewaltigen Rat, ich weise euch an zwei Dinge zu tun, und ebenso warne ich euch vor zwei Dingen. Ich trage euch auf daran zu Glauben dass es keinen Gott außer ALLAH ((subhanahu wa t’aala)) gibt und dass, würde man die sieben Himmel und sieben Erden auf eine Waagschale geben und die Wörter „La ilaha il ALLAH" auf die andere Waagschale, so würden die Wörter bei Weitem überwiegen. Und ich warne euch davor ALLAH (subhanahu wa t’aala) Partner beiseite zu stellen und vor dem Stolz." (Buckhari)

Manche Überlieferungen besagen, dass sein Grab in Mekka liegt, andere Überlieferungen sprechen von Balabak im Irak.


http://www.quran-sunna.de/viewtopic.php?f=69&t=629

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