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Die Stellung bezüglich Gelehrte, welche einen Fehler machen
#1
Die Stellung der Ahl as-Sunna bezüglich des Gelehrten, welcher einen
Fehler macht: Er ist entschuldigt und wird weder eine Person der
Neuerung genannt, noch wird er gemieden
Schaich Abdul-Muhsin Al-Abbad


Nach dem Gesandten Allahs - Allahs Segen und Frieden seien auf ihm - ist keiner frei von Fehlern. Daher ist kein Gelehrter frei von Fehlern. Und wenn ein Gelehrter einen Fehler macht, soll er weder genau überprüft noch soll der Fehler als ein Vorwand benutzt werden, um den Schaich in Ungnade zu bringen oder vor ihm zu warnen. Vielmehr sollen die wenigen Male, in denen der Schaich falsch lag, aufgrund der vielen, vielen Male die der Schaich richtig lag, vergeben werden. Und wenn der Gelehrte zu den Gelehrten der Vergangenheit gehört, sollten wir von seinem Wissen Nutzen ziehen und darauf achten, ihm nicht in seinen Fehlern zu folgen. Wir sollten Allah an seiner Stelle bitten und Allah darum bitten, barmherzig mit ihm zu sein. Wenn jedoch der Gelehrte oder Schüler des Wissens noch am Leben ist, soll sein Fehler korrigiert werden, indem man Güte und Freundlichkeit anwendet und damit einen starken Wunsch danach hat, ihn frei von diesem Fehler zu sehen und zu dem zurückgekehrt, was richtig ist.

Einige Gelehrte der Vergangenheit machten in Angelegenheiten der Aqida Fehler, doch abgesehen von diesen Fehlern, können die Gelehrten und Schüler des Wissens nicht auf ihr Wissen verzichten. Vielmehr sind ihre Bücher sehr wichtige Referenzen, welche von jenen genutzt werden, die damit beschäftigt sind, nach Wissen zu streben; wie die Bücher von Imam Al-Baihaqi und Imam An-Nawawi und Al-Hafidh Ibn Hadschar Al-Asqalani.

Imam Al-Baihaqi

Was Al-Imam Ahmad Ibn Husain Abu Bakr Al-Baihaqi anbelangt, so sagte Imam Adh-Dhahabi über ihn:
„Er ist Al-Hafidh, Al-Allamah, Ath-Thabt, Al-Faqih, Schaich-ul-Islam.“

Imam Adh-Dhahabi sagte auch:
„Er wurde mit seinem Wissen gesegnet und schrieb viele nützliche Bücher.“

Imam Adh-Dhahabi sagte auch:
„Er verblieb in seinem Dorf, um Bücher zu sammeln und zu schreiben. Eines davon war ein zehnbändiges Buch, mit dem Namen As-Sunan Al-Kubra. Kein anderer schrieb ein ähnliches Buch…“

Dann erwähnte er viele andere Bücher, die von Imam Al-Baihaqi geschrieben wurden. Als nächstes zitierte Imam Adh-Dhahabi, den Hafidh Abdulghafur Ibn Isma’il (über Imam Al- Baihaqi):
„Er schrieb fast eintausend Bände, welche nicht so waren, wie alles, was vorher von jemandem geschrieben wurde. Er kombinierte in seinen Schriften das Wissen des Hadiths, Fiqh, die Schwächen von Hadithen und brachte zwei sich scheinbar widersprechende Hadithe in Einklang.“

Imam Adh-Dhahabi sagte auch:

„Die Schriften von Imam Al-Baihaqi waren gewaltig und beinhalteten viel Nutzen. Es ist selten, dass jemand soviel wie der Imam Abu Bakr schrieb. Jeder Gelehrte sollte mit Sorgfalt belegtes Interesse in seine Bücher legen, besonders in As- Sunan Al-Kubra.“
[Sayr-ul A’laam An Nubala (Band 18, S. 173)]

Imam Nawawi


Was Al-Imam Yahya Ibn Scharraf An-Nawawi anbelangt, so hat Imam Adh-Dhahabi in seinem Buch Tadhkirat-ul-Huffadh gesagt:

„Al-Imam, Al-Hafidh, Al-Auhad, Al-Qudwah, Schaich-ul- Islam, Alam-ul-Auliya…war der Autor von vielen nützlichen Büchern.“

Imam Adh-Dhahabi sagte auch:

„Abgesehen von seinem harten Streben danach, die Wünsche und Neigungen der Seele zu erforschen und sich selbst von allen Fehlern und Mängeln zu reinigen und fromm und gottesfürchtig zu sein, vollbrachte er es trotzdem noch, sehr stark Hadithe auswendig zu lernen und sehr wissend über die Hadithwissenschaft und ihre Überlieferer, dem Authentischen und Unauthentischen und einer der führenden Gelehrten der (schafiitischen) Madhhab zu sein.“ [Tahhkirat-ul-Huffadh (Band 4, S. 259)]

Ibn Kathir sagt in Al-Bidaya wan-Nihaya:

„Er konzentrierte sich auf das Schreiben und er verfasste viele Bücher; einige beendete er, andere nicht. Er war in der Lage seine Erläuterung von Sahih Muslim zu beenden und schrieb Ar-Rauda und Al-Minhadsch und Ar-Riyadh und Al-Adhkar und At-Tibyan und Tahri-ut-Tanbih wa Tas’hihihi und Tah’dhib-ul-Asmaa wal- Lughat und Tabaqat-ul-Fuqaha, sowie andere. Eines der Bücher, welche er nicht beendete, war Al-Madschmu Scharh-ul-Muhadhdhab. Er schrieb es bis zum Kapitel der Zinsen und hätte er es beendet, so würde es kein anderes Buch wie dieses geben. Das Buch war auffrischend, gut geschrieben und sehr nützlich. Er war zur angebrachten Zeit kritisch und er stellte die Fiqh- Meinungen der (schafiitischen) Madhhab, sowie andere dar. Ebenso überlieferte er Hadithe mit der nötigen Aufmerksamkeit, Grammatik und Erklärung von fremden Worten, sowie andere Dinge, welche nirgendwo anders als in seinem Buch gefunden werden können… Ich kenne kein Buch im Bereich des Fiqh, welches besser ist als dieses, trotzdem müssen dem noch viele Dinge hinzugefügt werden.“ [Al-Bidaya wan-Nihaya (Band 17, S. 540)]

Obwohl er so ein großer und nützlicher Schreiber war, lebte er nicht lang. Er wurde im Jahre 631 nach der Auswanderung geboren und starb 676 nach der Auswanderung und lebte nur bis zum 45. Lebensalter.

Al-Hafidh Ibn Hadschar Al-Asqalani

Was Al-Hafidh Ahmad Ibn Aly Ibn Hadschar Al-Asqalani angeht, so ist er für seine reichlichen Bücher wohl bekannt. Das Bekannteste ist Fat-hul-Bari – die Erläuterung von Sahih Al-Buchari – welche eine extrem wichtige Quelle für die Gelehrten ist. Andere wichtige Bücher, welche von ihm verfasst wurden, sind: Al-Isaba und Tahdhib-ut-Tahdhib und Taqrib-ut-Tahdhib und Lisan-ul-Mizan und Ta’dschil-ul-Manfa’a und Bulugh al-Maram, sowie andere.

Schaich Muhammad Nasiruddin Al-Albani

Zu den Gelehrten unserer Zeit gehört der Schaich, Al-Allama, Al-Muhaddith Muhammad Nasiruddin Al-Albani. Ich kenne keinen wie ihn aus unserer Zeit, welcher solche Mühe und Sorgfalt für Hadithe aufbrachte. Noch kenne ich irgendjemand anderen, der so ein gewaltiges Wissen über Hadithe hatte. Jedoch war er nicht frei von Fehlern, welche von vielen als Fehler angesehen werden.

Wie zum Beispiel:

1.
Sein eifriges Interesse in der Angelegenheit des Hidschab und seine Meinung, dass es keine Pflicht für die Frau ist, ihr Gesicht zu bedecken, sondern dass es Mustahabb für sie ist, dies zu tun. Selbst wenn das, was er sagte, richtig war, sollte es eine Wahrheit sein, die man nicht jedem gegenüber offenbart, denn einige Frauen nutzten dies als Vorwand, um sich zu enthüllen.

2.
Ebenfalls die Meinung des Schaichs, welche in Sifatu s-Salaat An Nabiy erwähnt wird: „Das Legen der Hände auf die Brust nach dem Ruku ist eine Bid’a und eine Irreführung.“ Jedoch ist dies (nach Meinung des Autors) eine Mas’ala Ichtilafiya (d.h. eine Meinungsverschiedenheit, bei der beide Seiten ihre Beweise haben und die Gegenhandlung nicht als eine Bid’a angesehen wird.)

3.
Und ebenfalls das, was der Schaich in Silsilat-ul-Ahadith Adh-Dhai’fa erwähnte. Dass das nicht Kürzen vom Bart, der über die Faustlänge reicht, eine Bid’a Idafiya (d.h. etwas, das in der Sunna begründet ist, jedoch so verändert wurde, dass es zu einer Bid’a wurde) ist.

4.
Ebenfalls sagte der Schaich, dass es haram ist für eine Frau, dass sie Gold trägt, wenn dieses Stück einen vollständigen Kreis bildet (d.h. zum Beispiel einenRing oder einenArmreif). Abgesehen von der Tatsache, dass ich den Meinungen des Schaichs in diesen Angelegenheiten widerspreche, kann ich nicht ohne seine Bücher und den Nutzen, welche sie beinhalten, auskommen; noch kann dies jemand anderer (von den Schülern des Wissens und den Gelehrten).

Imam Malik machte eine wundervolle Aussage, als er sagte:
„Die Meinung von jedem wird akzeptiert oder abgelehnt, außer desjenigen, der dort drüben begraben liegt.“ Und er zeigte auf das Grab des Propheten- Allahs Segen und Frieden seien auf ihm.

Ich werde jetzt die Aussagen mancher Gelehrter erwähnen, welche die Tatsache bestätigen und klären, dass die Fehler eines Gelehrten aufgrund seiner vielen, vielen Male, die der Schaich richtig lag, vergeben werden.

Sa’id Ibn Al-Musayyib (gest. 93 nach der Auswanderung)

Sa’id Ibn Al-Musayyib sagte: „Es gibt keinen Gelehrten, noch Edelmann, noch jemanden der respektiert wird, außer dass sie einige Fehler haben. Doch bei jemandem, dessen Vorzüge seine Fehler überwiegen, werden seine Fehler durch seine Vorzüge weggeschwemmt. Genauso wie jemand, dessen Fehler seine Vorzüge überwiegen, so werden seine Vorzüge von seinen Fehlern weggeschwemmt. Jemand sagte:

„Kein Gelehrter ist frei von Fehlern. Wenn er einige Fehler macht und meistens richtig liegt, so ist er ein Gelehrter. Doch derjenige, welcher selten richtig liegt und die meiste Zeit Fehler macht, ist unwissend.“ [Dschami’u Bayan-il Ilm wa Fadlihi (Band 2, S. 48)]


Abdullah Ibn Al-Mubarak (gest. 181 nach der Auswanderung)

Abdullah Ibn Al-Mubarak sagte:

„Wenn die guten Taten von jemandem mehr sind als die schlechten Taten, so wird an seine schlechten Taten nicht erinnert. Doch wenn seine schlechten Taten mehr sind als seine guten Taten, so wird an seine guten Taten nicht erinnert.“ [Sayr-ul A’lam An-Nubala (Band 8, S. 352)]

Al-Imam Ahmad (gest. 241 nach der Auswanderung)

Al-Imam Ahmad sagte:

„Es gibt niemanden wie Ishaq (Ibn Rahawai) aus Churasan, selbst wenn er sich von uns in einigen Dingen (Meinungen) unterschied. Die Menschen werden immer Meinungsverschiedenheiten haben.“ [Sayr-ul A’lam An-Nubala (Band 11, S. 371)]

Abu Hatim Ibn Hibban (gest. 354 nach der Auswanderung)

Abu Hatim Ibn Hibban sagte:

„Abdulmalik (Ibn Abi Sulayman) gehörte zu den besten Menschen aus Kufa und er war einer ihrer stärksten Auswendiglernenden. Doch jene, welche Hadithe auswendig lernen und sie dann aus ihrem Gedächtnis wiedergeben, machen manchmal Fehler. Und es ist nicht richtig, davon abzulassen, die Hadithe eines vertrauenswürdigen Schaichs anzunehmen, dessen guter Charakter bestätigt wurde, nur weil er einige Fehler in seinen Überlieferungen macht. Wenn dies so wäre, hätten wir die Hadithe von Az-Zuhri und Ibn Dschuraidsch und Ath-Thauri und Schu’ba verlassen, da sie starke Auswendiglerner waren und sie alle Hadithe aus dem Gedächtnis berichteten. Doch waren sie nicht perfekt, um zu sagen, dass sie ohne Fehler überlieferten. Vielmehr ist es besser und sicherer in einer Situationwie dieser, die Überlieferungen einiger Vertrauenswürdigen zu akzeptieren und zu verlassen, was als Fehler bestätigt wurde. Solang er nicht so viele Fehler macht, dass sie die Male, die er richtig lag, überwiegen. Wenn dies der Fall ist, so soll sein Hadith verlassen werden.“ [Kitab-uth-Thiqat (Band 7, S. 97-98).]

Schaich-ul-Islam Ibn Taymiyah (gest. 728 nach der Auswanderung)

Schaich-ul-Islam Ibn Taymiyah sagte:

„Man sollte auch wissen, dass die Gruppen, welche sich bestimmten Führern zuschreiben und ihnen und ihren Prinzipien der Religion folgen, verschieden sind. Einige von ihnen widersprechen der Sunna in Bezug auf große Prinzipien der Religion. Wohingegen andere die Sunna nur in kleinen Prinzipien der Religion „Und wer auch immer (aus diesen Gruppen) eine andere Gruppe, die noch weiter von der Sunna entfernt war, widerlegt hat, ist für diese Widerlegung der Falschheit und für das, was er an Wahrheit gesagt hat, zu loben. Vielleicht könnte er mit seiner Widerlegung die Grenzen überschritten haben, indem er gegen etwas argumentiert hat, was richtig war und etwas Falsches gesagt hat. Vielleicht hat er eine große Bid’a mit einer kleineren Bid’a widerlegt und eine Falschheit mit einer anderen Unwahrheit, welche ein geringeres Ausmaß hat, widerlegt. Dies ist die Lage mit der Mehrheit der Leute von Al-Kalam, welche sich selbst der Sunna und Dschama’a zuschreiben. Wenn sie jedoch diese Bid’a nicht als eine Meinung genommen haben, welche sie nutzen, um die Einheit der Muslime zu spalten – sich zu verbünden (mit jenen, die ihrer Meinung sind) und sich entgegenzustellen (gegen jene, die nicht ihrer Meinung sind) – so ist es eine Art des Fehlers, welche Allah, gepriesen ist Er, der Allerhöchste, den Gläubigen vergeben wird.“

„Viele der früheren Muslime und Gelehrten gerieten in etwas Ähnliches wie dies. Einige von ihnen hatten Meinungen, welche sie aus dem Idschtihad ableiteten, welches etwas widersprach, das fest im Quran und der Sunna verankert ist. Jedoch unterschieden sie (die frühen Muslime und Gelehrten) sich von jenen, die sich mit jeden verbündeten, welche die selbe Meinung wie sie in Angelegenheiten von Meinungen und Idschtihad hatten; während sie sich jeden als Feinde entgegenstellten, der dies nicht tat. Und damit spalteten sie die Einheit der Muslime. (Und sie unterschieden sich von jenen) die jene, welche nicht ihrer Meinung waren, zu Ungläubigen und Sündernerklärten, während sie dies nicht mit jenen taten, die ihrer Meinung waren. (Und sie unterschieden sich von jenen), die es erlaubten, gegen jene, die nicht ihrer Meinung waren zu kämpfen, während sie dies nicht über jene verordneten, die ihrer Meinung waren. Jene (die dies tun) gehören zu den Leuten der Spaltung und Konflikte.“ [Madschmu Al-Fatawa (Band3, Seite 348-349)]

Schaich-ul-Islam Ibn Taymiyah sagte auch:

„Viele der Gelehrten der früheren Muslime und jene, die nach ihnen kamen und Mudschtahiddun waren, sagten und taten Dinge, die Bid’a waren. Jedoch wussten sie nicht, dass dies eine Bid’a war (dies aus verschiedenen Gründen):

1. Weil sie unauthentische Hadithe, für authentisch hielten.
2. Oder weil sie etwas von einem Vers aus dem Quran verstanden, was gar nicht die Bedeutung dieses Verses war.
3. Oder aufgrund einer Meinung über eine bestimmte Angelegenheit, die sie hatten und die Texte (von der Sunna) über diese Angelegenheit sienicht erreicht haben.

Doch wenn jemand Allah fürchtet, so viel er kann, so trifft für ihn dieser Vers zu:

„…Unser Herr, mache uns nicht zum Vorwurf, wenn wir (etwas) vergessen oder Fehler begehen…“ [Sura Al-Baqara, Aya 286]

Und in (einem authentischen Hadith, der von Imam Muslim überliefert wird) sagt Allah:

„Ich habe dies getan.“ [Madschmu Al-Fatawa (Band19, Seite 191-192).

Al-Imam Adh-Dhahabi

Al-Imam Adh-Dhahabi sagte:

„Wenn der Großgelehrte die meiste Zeit richtig liegt und seine sorgfältige Sorge für die Wahrheit und die Weite seines Wissens und seine Intelligenz wohl bekannt sind, ebenso seine Rechtschaffenheit und Frömmigkeit und sein Festhalten (an der Sunna), so werden seine Fehler vergeben. Und wir sagen nicht über ihn, dass er Irre gegangen ist und werfen ihn nicht bei Seite, indem wir alles Gute, was er getan hat, vergessen. Dies ist richtig. Jedoch folgen wir ihm nicht in seiner Bid’a oder seinem Fehler und wir hoffen, dass er bereuen wird.“ [Sayr-ul A’lam An-Nubala (Band 5, S. 271)]

Imam Adh-Dhahabi sagte auch:

„Wenn wir die Gelehrten zu Leuten der Bid’a machen und sie jedes Mal meiden würden, wenn sie einen Fehler gemacht haben, während sie einen Rechtsspruch über eine Angelegenheit nach sorgfältiger Nachforschung abgeleitet haben – so würden solche wie Ibn Nasr und Ibn Mandah nicht sicher vor uns sein, noch irgendein anderer Gelehrter – selbst solche, die größer als sie waren. Es ist Allah, der Seine Schöpfung zur Wahrheit leitet und Er ist der Allbarmherzige von jenen, die barmherzig sind. Und wir suchen unsere Zuflucht bei Allah vor unseren Gelüsten und davor, ein hartes Herz zu haben und grob
zu sein.“ [Sayr-ul A’lam An-Nubala (Band 15, S. 39-40).]

Al-Imam Adh-Dhahabi sagte auch:

„Wenn jeder Gelehrte, der einen Fehler gemacht hat, während er ein Rechtsspruch nach sorgfältiger Nachforschung abgeleitet hat, von uns zerstört und zu Leuten der Bid’a gemacht werden würde – unabhängig vom einwandfreien Zustand seines Imans und seiner Absicht, der Wahrheit zu folgen, so würden nur einige wenige Gelehrte vor uns sicher sein. Möge Allah mit ihnen allen barmherzig sein, mit Seiner Güte und
Großzügigkeit.“ [Sayr-ul A’lam An-Nubala (Band 14, S. 376).]


Al-Imam Adh-Dhahabi sagte auch:

„Wir lieben die Sunna und die Leute der Sunna. Und wir lieben den Gelehrten aufgrund seines Festhaltens (an der Sunna) und aufgrund seiner vorzüglichen und lobenswerten Charaktereigenschaften. Jedoch lieben wir keine Bid’a die er mitgebracht hat, aufgrund einer fehlerhaften Interpretation (von Quran und Sunna). Und die wichtigste Sache, welche berücksichtigt werden soll, ist die Anzahl (seiner) guten Taten.“ [Sayr-ul A’lam An-Nubala (Band 20, S. 46).]


Al-Imam Ibn-ul-Qayyim

Al-Imam Ibn-ul-Qayyim sagte:

„(Es ist wichtig) die Vorzüge der Gelehrten des Islams und ihre verschiedenen Stufen und Fähigkeiten und die Rechte ihnen gegenüber zu kennen. (Es ist ebenfalls wichtig), dass ihr Wissen, ihre Vorzüglichkeit und ihre Aufrichtigkeit Allah und Seinem Gesandten gegenüber uns nicht dazu verpflichtet, alles was sie sagen, zu akzeptieren. Auch (ist es so bei) Fehlern in ihren Fatawa über Angelegenheiten – bei denen die Texte (aus der Sunna) bezüglich diesen Angelegenheiten sie nicht erreicht haben und sie sagten, was sie für richtig hielten, basierend auf ihrem Wissen; doch die Wahrheit etwas anderes war. Es ist nicht obligatorisch, alles was sie jemals gesagt haben, zu verwerfen, noch ist es obligatorisch, sie zu diffamieren und zu erniedrigen. Es gibt zwei ungerechte Extreme, und der richtige Pfad ist dazwischen. Weder gehen wir ihnen aus dem Wegnoch sehen wir ihn als unfehlbar an[…] Wer auch immer etwas Wissen über die Religion und die weltlichen Angelegenheiten besitzt, weiß mit Sicherheit, dass ein ehrenhafter und respektierter Mann, der gute Dinge für den Islam getan hat, einige Fehler gemacht haben wird. Doch diese Fehler werden ihm nicht nur entschuldigt, sondern er wird in Wirklichkeit für seinen Idschtihad belohnt. Daher ist es nicht erlaubt, ihn dafür genauer zu untersuchen, noch ist es erlaubt den Respekt und die hohe Position, die er in den Herzen der Menschen hatte,zu zerstören.“ [I’lam-ul-Muwaqqi’in (Band 3, S. 295).]



Ibn Radschab Al-Hanbali

Ibn Radschab Al-Hanbali sagte:

„Allah hat verwehrt, dass irgendein Buch perfekt ist, außer Seinem Buch (dem Quran)! Und der Gerechte und Rechtschaffene ist derjenige, welcher einige Fehler vergibt, die jemand begangen hat; aufgrund seiner vielen, vielen Male die er richtig lag.“ [Al-Qawaid (S. 3).]

Die Lösung für die momentane Fitna der Diffamierung von Menschen und ihrer Meidung, welche von einigen Leuten der Ahl as- Sunna unserer Zeitausgeht Einige Leute der Ahl as-Sunna aus unserer Zeit beschäftigen sich damit, sich gegenseitig zu diffamieren und voreinander zu warnen. Als ein Resultat davon sind Spaltung, Konflikte und der Abbruch von Beziehungen zwischen ihnen aufgetaucht. Trotz der Tatsache, dass sie füreinander Liebe, Barmherzigkeit und Mitgefühl haben sollten – nein sie müssen es sogar haben. Und (sie müssen) vereint gegen die Leute der Bid’a sein, welche der Ahl as-Sunna wal Dschama’a widersprechen. Es gibt zwei Gründe für dieses Problem:

1. Es gibt einige von den Leuten der Sunna, die damit beschäftigt sind, die Fehler von anderen zu suchen und sie zu verfolgen; ob dies in ihren Audiokassetten oder in ihren Büchern, oder Schriften ist. Dann warnen sie vor jedem, bei denen sie ernste Fehler gefunden haben wollen. Einige der Fehler, für die sie die Menschen diffamieren und gegen diesie warnen,sind: Reden und Unterrichte für Da’wa-Organisationen zu halten, oder an ihren Konferenzen teilzunehmen. Trotz der Tatsache, dass Schaich Abdulaziz Ibn Baz und Schaich Muhammad Ibn Utheimin - Allahs Barmherzigkeit auf ihnen - Unterrichte über das Telefon für diese Organisationen gegeben haben. Genauso kann diese Organisation für etwas kritisiert werden, für das sie die Erlaubnis per Fatwa von diesen beiden allseits respektierten Gelehrten bekommen haben. Jedoch ist es angebrachter eine Person für seine eigene Meinung zu tadeln, als für die von jemand anderem. Zumal es die Meinung eines der Großgelehrten ist, welche in einer Fatwa übermittelt wurde. Darüber hinaus, sagten einige Gefährten des Propheten - Allahs Segen und Frieden seien auf ihm - nachdem, was am Tage des Abkommens von Al-Hudaybiya geschah: „Oh ihr Menschen! Tadelt eure persönlichen Meinungen über eure Religion.“

Ebenfalls zu jenen, die diffamiert wurden, gehören jene, die (den Muslimen) großen Nutzen durch ihre Unterrichte, oder ihre Bücher, oder Reden bringen. Jedoch wurde gegen sie gewarnt, da ihre Meinung über jemanden oder (über) eine Da’wa-Organisation nicht bekannt war. Selbst religiöse Menschen wurden in einigen arabischen Ländern diffamiert und es wurde gegen sie gewarnt, von deren gewaltiger Anstrengung im Lehren der Sunna, ihrer Verbreitung und dem Rufen zu ihr, jeder profitiert hat. Und es kann keinen Zweifel darüber geben, dass das Warnen vor Menschen wie sie es sind, ganz einfach die Unterbrechung des Weges zwischen den Schülern des Wissens und jenen (Lehrern), von deren Wissen und gutem Charakter sie Nutzen ziehen können, hervorruft.

2. Es gibt einige unter den Leuten der Ahl as-Sunna, welche wenn sie einen Fehler von einer Person von Ahl as-Sunna sehen, eine Widerlegung gegen sie schreiben. Sodann schreibt derjenige, dem die Widerlegung galt, eine Widerlegung gegen diese Widerlegung. Dann beschäftigen sich beide mit dem Lesen von allem, was der andere kürzlich oder in der Vergangenheit geschrieben hat und hören sich all seine Audiokassetten an, mit der Hoffnung einen Fehler zu finden und ihn daran fest zu machen. Einige dieser Fehler können ganz einfach Ausrutscher der Zunge sein, welche er oder jemand gemacht haben könnte. Dann strebt jeder von ihnen danach, soviel Unterstützer wie möglich zu mobilisieren, um sich gegen den anderen zu stellen. Dann erhebt jede unterstützende Gruppe ihre Stimme mit Aussagen von demjenigen, den sie unterstützen und kritisiert die andere Partei.

Sie versuchen auch jeden, den sie treffen, zu zwingen „eine Stellung gegen“ jene einzunehmen, die ihn nicht unterstützen. Und wenn jener dies nicht tut, so wird er zu einer Person der Bid’a erklärt, einzig und allein basierend auf der Tatsache, dass die andere Gruppe zu den Leuten der Bid’a gezählt wird. Dann meiden sie (jenen, der nicht die gewünschte Stellung eingenommen hat). Die Taten von zwei Gruppen so wie diese es sind, gehören zu den ernst zu nehmenden Gründen für die Fitna und gehören zu den ernstesten Gründen, weshalb dies so weit verbreitet ist. Die Angelegenheit wird noch schlimmer, wenn jede dieser beiden Gruppen beginnt die Kritiken der anderen Gruppe im Internet zu publizieren. Ab diesem Punkt beschäftigen sich die Jugendlichen der Ahl as-Sunna aus verschiedenen Ländern und sogar von verschiedenen Kontinenten damit, sich auf dem Laufenden zu halten, mit dem, was auf den Webseiten von Qila wa Qala (das Reden über das, was dieser und jener gesagt hat) publiziert wurde; welches eine Aktivität ist, die nichts Gutes bringt und nur zu Schaden und Spaltung führt. Tatsächlich bringen diese Aktivitäten sie dazu, jene wiederzuspiegeln, welche die Nachrichten schauen, um herauszufinden, was das Beste ist, um es zu veröffentlichen. Sie spiegeln auch Sportliebhaber wieder, welche für ein Team oder das das andere jubeln und als Resultat davon in Diskussionen und Streitigkeiten geraten.

Der Weg, um diese Fitna zu beenden, ist Folgender:

Erstens: Bezüglich dem Diffamieren einer Person und dem Warnen vor einer Person, sollten die folgenden Punkte befolgt werden:

1. Jeder, der sich damit beschäftigt hat, die Gelehrten und Schüler des Wissens zu diffamieren und vor ihnen zu warnen, soll Allah fürchten. Und er sollte sich damit beschäftigen, auf seine eigenen Fehler zu achten, auf dass er sie los wird, anstatt sich mit den Fehlern von anderen zu beschäftigen. Und er sollte sich bemühen, seine guten Taten davor zu schützen, sie jenen zu geben, die er dadurch unglücklich gemacht hat; indem er sie diffamiert und ihren Charakter (vor anderen) schlecht gemacht hat. Nach allem wird er am Tage, an dem weder Reichtum, noch Söhne etwas nutzen werden, sondern nur derjenige, welcher Allah ein sauberes Herz bringt, seine guten Taten mehr benötigen als jeder andere.

2. Anstatt sich mit dem Diffamieren von anderen und dem Warnen vor ihnen zu beschäftigen, sollte er sich damit beschäftigen, hart danach zu streben, nützliches Wissen zu erlangen.(Wissen) welches ihm, sowie anderen nutzen wird. Eine der besten Dinge, die ein Mensch tun kann, ist – wenn er dazu in der Lage ist – sich mit Wissen zu beschäftigen; es zu lernen und es zu lehren und dazu zu rufen und darüber zu schreiben; auf dass er zu jenen Menschen gehört, welche Dinge aufbauen. Und er sollte sich nicht damit beschäftigen, die Gelehrten und die Schüler des Wissens von Ahl as-Sunna zu diffamieren, den Weg zur Erlangung von Nutzen von ihnen zu unterbrechen und damit zu den Leuten zu gehören, welche Dinge zerstören. Derjenige, welcher sich damit beschäftigt andere zu diffamieren, lässt kein nützliches Wissen hinter sich, wenn er stirbt. Und wenn er stirbt, so werden die Leute keine nützliche Person verlieren, von welcher sie Wissen erlangt haben, sondern aufgrund seines Todes, werden sie sicher vor seinem Übel sein.

3. Die Schüler von Ahl as-Sunna an jedem Ort, sollten sich davon abwenden und sich mit Wissen beschäftigen. Sie sollten nützliche Bücher lesen und den Audiokassetten der Gelehrten von Ahl as-Sunna wie Schaich Ibn Baz und Schaich Ibn Utheimin zuhören, anstatt so und so und so und so anzurufen, um zu fragen: „Was ist deine Meinung über so und so, oder so und so.“ Oder „Was ist deine Meinung über die Aussage von so und so oder so und so.“

4. Wenn die Schüler des Wissens über die Situation eines anderen fragen wollen, sollten sie ihre Frage an den Hauptsitz des Ständigen Komitees für islamische Nachforschung und Fatawa in Riad stellen, um über sie zu fragen. Sind diese Menschen jene, auf die man für Fatawa und Wissen zurückkommt oder nicht? Und wer auch immer Informationen über die Situation von bestimmten Personen hat, so ist es möglich für ihn, einen Brief an den Hauptsitz des Ständigen Komitees für islamische Nachforschung und Fatawa zu schreiben, ihnen zu erklären, was er über ihn weiß, auf dass sie sich genauer damit beschäftigen können. Dies ist der Weg, wenn es jegliche Diffamierungen oder Warnungen gegen jemanden gibt. So kommt es von jenen (dem Komitee), auf welche man zurückkommt und auf die man sich bei Fatawa verlässt und von denen man das Wissen nimmt. Und es kann keinen Zweifel darüber geben, dass die richtige Stelle auf die man bei Fatawa in dieser Angelegenheit zurückkommt, die selbe Stelle ist, auf welche zurückzukommen ist, um herauszufinden, von wem man Fatawa einholen kann. Und von wem sollen wir das Wissen nehmen? Darüber hinaus sollte niemand versuchen sich als jenen darzustellen, auf den bei solchen wichtigen Angelegenheiten zurückzukommen ist. Denn zum guten Islam einer Person gehört das Verlassen der Dinge, die ihn nichts angehen!

Zweitens: Bezüglich des Schreibens von Widerlegungen gegen jene, die Fehler begangen haben, sollten folgende Punkte befolgt werden:

1. Eine Widerlegung sollte nur für klare Fehler verfasst werden und dann sollte die Widerlegung gemacht werden, indem man Güte und Freundlichkeit benutzt und mit einem starken Wunsch, dass die Person von diesem Fehler befreit wird. Die Widerlegungen von Schaich Ibn Baz - Allahs Barmherzigkeit auf ihm - sollten eingesehen werden, um die richtige Weise der Verfassung einer Widerlegung zu lernen.

2. Wenn jedoch der Fehler kein klarer (Fehler) ist; oder ein Fehler ist, auf welchen der Widerlegende hereingefallen ist (d.h. ein Fehler zu sein scheint, es aber nicht ist), so ist es das Beste, diese Angelegenheit dem Hauptsitz des Ständigen Komitees für islamische Nachforschung und Fatawa, für eine Entscheidung zu überlassen. Wenn der Fehler jedoch ein klarer (Fehler) ist, so obliegt es dem Widerlegten den Fehler zu verlassen, da die Rückkehr zur Wahrheit besser ist, als auf der Falschheit zu beruhen.

3. Wenn jemand bereits eine Widerlegung über jemand anderen verfasst hat, so hat er bereits getan, was für ihn obligatorisch war und er sollte sich nicht damit beschäftigen, dem Widerlegten weiterhin nachzugehen. Stattdessen sollte er sich mit Wissen beschäftigen, welches für ihn und andere großen Nutzen bringt. Dies war die Art von Schaich Ibn Baz - Allahs Barmherzigkeit auf ihm.

4. Weder ist es erlaubt einen Schüler des Wissens, oder irgendjemand anderen zu prüfen, indem man ihn über seine Stellung zu so und so – welcher widerlegt wurde – befragt, noch ihn über seine Stellung zu der widerlegenden Person befragt. Dass, wenn er zustimmt (mit der eigenen Meinung), er sicher ist, doch wenn er nicht zustimmt, er eine Person der Bid’a genannt und dann gemieden wird. Genauso steht es niemandem zu, diese Art des Chaos und der Verwirrung der Diffamierung von Menschen und ihre Meidung, der Ahl as-Sunna zuzuschreiben. Noch soll jemand, der nicht diesen Weg des Chaos befolgt, als jemand bezeichnet werden, der nicht fest auf dem Weg der Salaf beruht. Die Art der Meidung, welche aus Sicht der Ahl as-Sunna nützlich ist, ist die Art, welche dem Gemiedenen wahren Nutzen bringt. So wie der Vater seinen Sohn (bestraft), indem er nicht mit ihm redet oder der Lehrer seinen Schüler (dadurch straft). Genauso sollte die Meidung von jemandem kommen, der eine angesehen Position (im Wissen) und Autorität innehat, da diese Art der Meidung nützlich für den Gemiedenen ist. Wenn jedoch die Meidung von einigen Schülern des Wissens gegenüber anderen gemacht wird – besonders wenn es für etwas getan wurde, weshalb man keinen meiden sollte – so hat dies keinen Nutzen für den Gemiedenen. Stattdessen bringt es nur Streitigkeit und denAbbruch von Beziehungen.

Schaich-ul-Islam Ibn Taymiyah sagte, während er Yazid Ibn Mu’awiya erwähnte:

„Die korrekte Stellung ist die Stellung der Gelehrten. Er wird für keine Art der Liebe ausgewählt, noch soll er verflucht werden. Genauso wenn er ein Sünder oder Unterdrücker war, so vergibt Allah den Sündern und Unterdrückern, besonders wenn sie viele Taten des Guten verrichtet haben. Imam Al-Buchari berichtete einen Hadith in seinem Sahih durch Ibn Umar - Allahs Wohlgefallen auf ihm, in dem der Prophet - Allahs Segen und Frieden seien auf ihm - sagte: „Der ersten Armee, welche Konstantinopel besetzen wird, wird ihre Sünden vergeben.“

Und die erste Armee, welche Konstantinopel besetzte wurde, wurde von Yazid Ibn Mu’awiya geführt! Und Abu Ayub Al-Ansari - Allahs Wohlgefallen auf ihm - war auch dabei…Daher ist es obligatorisch, so wenig wie möglich darüber zu sprechen und zu vermeiden, Yazid Ibn Mu’awiya zu erwähnen und zu vermeiden, die Muslime zu prüfen, indem man sie über ihn befragt, da dies eine Bid’a ist, welche (dem Weg) der Ahlas-Sunnawal Dschama’a widerspricht.“
[Madschmu Al-Fatawa (Band 3, Seite 413-414).]


Schaich-ul-Islam Ibn Taymiyah sagte auch:

„Auch (zu vermeiden) ist die Spaltung der Umma und das Prüfen der Menschen mit den Kriterien, die Allah und Sein Gesandter uns nicht als Prüfungsmittel anbefohlen haben.“ [Madschmu Al-Fatawa (Band 3, Seite 415).]

Schaich-ul-Islam sagte auch: „Es steht niemandem zu, eine andere Person (so) zu erheben und die Umma dazu aufzurufen, ihrem Pfad zu folgen; jeden, der ihm folgt, wie einen Verbündeten zu behandeln und all jene, die es nicht tun als Feinde. Es sei denn, dass diese Person der Prophet - Allahs Segen und Frieden seien auf ihm - ist. Genauso steht es niemandem zu (für die Umma) eine Meinung oder das Zitat von einer Person zu erheben und all jene, die dem zustimmen, wie Verbündete zu behandeln und all, jene die dem nicht zustimmen, wie Feinde; wenn diese Worte nicht zu den Worten Allahs, oder den Worten Seines Gesandten - Allahs Segen und Frieden seien auf ihm, oder zum Idschma (Konsenz) der gesamten Umma gehören. Vielmehr gehört dies zum Verhalten der Leute der Bid’a, welche einige Personen oder einige Meinungen nehmen und die Umma damit spalten. Sie verbünden sich mit jenen, die zustimmen, während sie all jene,die widersprechen,wie Feinde behandeln.“ 59

Schaich-ul-Islam sagte auch:

„Wenn ein Professor oder ein Lehrer befiehlt, dass jemand gemieden werde, oder diskreditiert, oder ausgestoßen werden soll, so muss diese Angelegenheit untersucht werden. Wenn (der Schüler) tatsächlich aus Sicht des Gesetzes eine Sünde begangen hat, so soll er je nach Schwere seiner Sünde, die er begangen hat, bestraft werden und nicht mehr. Wenn er jedoch aus Sicht des Gesetzes keine Sünde begangen hat, ist es nicht erlaubt, ihn nur aufgrund der persönlichen Ziele des Lehrers oder anderer Beteiligter dieser Angelegenheit, zu bestrafen. Ebenso sollten Lehrer nichts unternehmen, was die Menschen in Gruppen spalten und Feindschaft und Hass zwischen sie bringen könnte. Vielmehr sollten sie wie Brüder sein, miteinander in Rechtschaffenheit und Taqwa kooperieren.

Allah der Allerhöchste sagt:

„…Und helft einander in Rechtschaffenheit und Taqwa; doch helft einander nicht in Sünde und Übertretung…“ [Sura Al-Ma’ida, Aya 2]


[Madschmu Al-Fatawa (Band 28, Seite 15-16).]

Al-Hafidh Ibn Radschab sagte in seiner Erklärung des Hadiths:

„Zum guten Islam einer Person gehört das Verlassen der Dinge, die sie nichts angehen.“:„Dieser Hadith besagt ein sehr wichtiges Prinzip des guten Benehmens. Al-Imam Abu Amr Ibn Salah berichtete, dass Abu Muhammad Ibn Abi Zaid – der führende Gelehrte der malikitischen Rechtsschule seiner Zeit – sagte: „Das Ergebnis guten Benehmens und seine Wichtigkeit, kann aus vier Hadithen entnommen werden.

„Wer auch immer an Allah und den letzten Tag glaubt, soll gutes sprechen oder schweigen.“ [Sahih Al-Buchari und Sahih Muslim.]


„Zum guten Islam einer Person gehört das Verlassen der Dinge, die sie nichts angehen.“
[Berichtet von Imam At-Tirimidhi undauthentifiziert durch Imam Al-Albani in Sahih Sunan At-Tirimidhi (Band 2, Seite 530-531, Nr. 2317 und 2318).]


Und der Ratschlag des Propheten - Allahs Segen und Frieden seien auf ihm - an jemanden, welchen er mit einigen kurzen Worten abkürzte, indem er sagte:

"Zürne nicht" [Sahih Al-Buchari durch Abu Huraira (radhiallahu anhu).]


„Der Gläubige liebt für seinen Bruder, was er für sich selbst liebt. “ [Sahih Al-Buchari und Sahih Muslim.]


Ich sage: „Die Schüler des Wissens haben ein großes Bedürfnis danach, sich diese Eigenschaften, welche Gutes und Nutzen für sie sowie für andere, bringen werden, anzueignen. (Sie sollen) sich (ebenfalls) von Härte und Grobheit fernhalten, deren einziges Resultat Streitigkeit, Spaltung, das Abwenden der Herzen und die Spaltung in Gruppen ist.“

5. Es obliegt jedem aufrichtigen Schüler des Wissens damit aufzuhören im Internet zu verfolgen, was die eine Gruppe über die andere Gruppe sagt und was jene Gruppe über die andere Gruppe sagt. Stattdessen sollten sie das Internet dafür nutzen, um sich Webseiten anzuschauen, wie die Webseite von Schaich Abdulaziz Ibn Baz - Allahs Barmherzigkeit auf ihm, um seine Abhandlungen und Fatawa - welche nun bis zu einundzwanzig Bände betragen – zu lesen. (Ebenfalls sollten sie das Internet nutzen), um die Fatawa, welche vom Ständigen Komitee für islamische Nachforschung und Fatawa verfasst wurden – die sich mittlerweile auf zwanzig Bände belaufen – zu lesen.Ebenfalls die Webseite von Schaich Muhammad Ibn Utheimin - Allahs Barmherzigkeit auf ihm - und sie sollten seine Bücher und Fatawa lesen.

Und abschließend möchte ich den Schülern des Wissens raten: Allah, dem Mächtigen und Majestätischen, für den Erfolg zu danken, den Er ihnen gegeben hat, als Er sie zu Seinen Schülern gemacht hat. Und sich zu vergewissern, dass sie Ichlas (Aufrichtigkeit) im Streben nach Wissen besitzen, und dasssie so hart wie möglich daran arbeiten, es zu erlangen. (Dass sie) nicht ihre Zeit verschwenden und sie dafür nutzen, um nach Wissen zu streben; denn das Wissen kann nicht erlangt werden durch Wünschen und Verweilen, während man faul und desinteressiert ist.

Yahya Ibn Abi Kathir sagte in einer Aussage, welche von Imam Muslim in seinem Sahih überliefert wurde, während er Hadithe über die Zeiten des Gebets berichtete:

„Wissen kann nicht erlangt werden,während mansich ausruht.“

Es gibt viele Stellen in Allahs Buch und in der Sunna Seines Propheten - Allahs Segen und Frieden seien auf ihm, welche die hohe Stellung des Wissens und die hohe Stellung der Gelehrten beweisen. Allah der Allerhöchste sagt:

„Bezeugt hat Allah, dass niemand das Recht hat angebetet zu werden außer Ihm; und die Engel und die Wissenden (bezeugen es); Er sorgt für die Gerechtigkeit.“
[Sura Ali-Imran, Aya 18]


Er sagt auch:

„…Allah wird die unter euch, die gläubig sind, und die, denen Wissen gegeben wurde, um Rangstufen erhöhen…“ [Sura Al-Mudschadala, Aya 11]


Er sagt auch:

„…sprich: "O mein Herr, mehre mein Wissen." [Sura Ta-Ha, Aya 114]


Einige der Hadithe (über die Stufe des Wissens) sind:

„Für wen Allah Gutes will, dem gibt Er Verständnis in der Religion.“ [Sahih Al-Buchari und Sahih Muslim.]


Dieser Hadith beweist, dass eines der Zeichen dafür, das Allah der Allerhöchste etwas Gutes für Seinen Diener will, ist, dass Er ihm Verständnis in der Religion gibt. Dies ist so, da wenn er seine Religion verstanden hat, er in der Lage sein wird Allah mit Wissen anzubeten und andere mit Wissen (dazu) aufzurufen. Er - Allahs Segen und Frieden seien auf ihm - sagte auch:

„Die Besten unter euch sind jene die den Quran lernen und lehren.“ [Sahih Al-Buchari.]


Er - Allahs Segen und Frieden seien auf ihm - sagte auch:

„Wahrlich, Allah erhebt einige Leute mit diesem Buch und Er erniedrigt andere damit.“ [Sahih Muslim.]


Er - Allahs Segen und Frieden seien auf ihm - sagte auch:

„Allah wird jene Person segnen, welche etwas hört, das ich gesagt habe und es dann auswendig lernt und es so überliefert, wie sie es gehört hat.“
[Berichtet von Imam Ahmad, At-Tirmidhi, Abu Dawud und Ibn Madscha und authentifiziert von Imam Al- Albani in Sahih Sunan At-Tirmidhi (Band 3, S. 61, Nr. 2658).]


Und dies ist ein Hadith, welcher von mehr als zwanzig Gefährten (durch ihre Überlieferung) weit verbreitet wurde. Ich erwähnte alle Überlieferungen dieses Hadiths in meinem Buch: Eine Hadithstudie: „Allah wird die Person segnen, welche etwas hört, das ich gesagt habe und es
dann auswendig lernt und es so überliefert, wie sie es gehört hat.“ Er - Allahs Segen und Frieden seien auf ihm - sagte auch:

„Wer auch immer einen Pfad beschreitet, um nach Wissen zu suchen, den wird Allah, der Mächtige und Majestätische, auf einen Pfad von den Pfaden des Paradieses bringen. Wahrlich die Engel senken ihre Flügel aufgrund des Wohlgefallens für denjenigen, der nach Wissen sucht. Und die Bewohner der Himmel und der Erde bitten um Vergebung für den Gelehrten, selbst der Fisch in den Tiefen des Ozeans. Wahrlich die Vorzüglichkeit des Gelehrten über den sich hingebenden Anbeter, ist wie die Vorzüglichkeit des Vollmondes bei Nacht über den Rest der Sterne. Wahrlich, die Gelehrten sind die Erben der Propheten und die Propheten vererben keinen Dinar oder Dirham, vielmehr lassen sie Wissen zurück. Und derjenige, der es nimmt, nimmt einen reichlichen Anteil.“
[Berichtet von Imam Ahmad, Abu Dawud, At-Tirmidhi, Ibn Madscha und Ad-Darimi, sowie anderen. Authentifiziert von Imam Al-Albani in Sahih Sunan At-Tirmidhi (Band 3, S. 71, Nr. 2682).]


Dieser Hadith ist hasan li ghayrihi (aufgrund eines anderen Hadiths, mit selben Wortlaut als gut eingestuft). Er wurde von Abu Dawud und anderen überliefert. Siehe Sahih At-Targhib wa At-Tarhib (Nr. 70) und At-Ta’liq Ala Musnad Al-Imam Ahmad, um herauszufinden, welche Gelehrten diesen Hadith in ihren Sammlungen überliefert haben. Und Al-Hafidh Ibn Radschab erklärte diesen Hadith in einem kleinen Buch, welches nur die Erklärung dieses Hadiths beinhaltet. Und Imam Muslim berichtet den ersten Satz dieses Hadiths in seinem Sahih.

Er - Allahs Segen und Frieden seien auf ihm -sagte auch:

„Wenn eine Person stirbt, so kommen seine Taten zum Ende, außer bei drei von ihnen: eine fortlaufende Sadaqa, nützliches Wissen und ein rechtschaffener Sohn, welcher Allah für ihn bittet.“
[Berichtet von Imam At-Tirmidhi und authentifiziert von Imam Al-Albani in Sahih Sunan At-Tirmidhi (Band 2, S. 93, Nr. 1376).]



Er - Allahs Segen und Frieden seien auf ihm - sagte auch:

„Wer auch immer zur Rechtleitung gerufen hat, bekommt eine Belohnung wie die Belohnung derer, die daran festhalten, versichert; ohne dass Belohnungen von jenen in irgendeiner Weise verringert werden. Und derjenige, welcher zur Irreleitung ruft, soll auf sich die Sünden jener tragen, die daran festgehalten haben, ohne dass sich in irgendeiner Weise etwas von ihren Sünden verringert.“ [Sahih Muslim]


Ich rate ebenfalls jedem, seine Zeit zu schützen und so zu strukturieren, dass sie darin Dinge tun, die guten Nutzen für ihn haben. Denn der Gesandte Allahs - Allahs Segen und Frieden seien auf ihm - sagte:

„Es gibt zwei Gnaden, welche viele Menschen verlieren: Gesundheit und Zeit.“ [Sahih Al-Buchari]


Dies ist der erste Hadith, den Imam Al-Buchari in seinem Kapitel überliefert: „Dinge, welche das Herz erweichen.“

Und in Fat-hul Bari wird eine Aussage von Ali Ibn Abi Talib - Allahs Wohlgefallen auf ihm - berichtet, welcher sagte:

„Die Welt wurde hinter uns gelassen und das Jenseits hat vor uns begonnen. Jedes hat ihre Nachkommen. So seid von den Söhnen des Jenseits und seid nicht von den Söhnen des weltlichen Lebens. Wahrlich, heute (verrichten wir) Taten, ohne den Wert zu erlangen, während Morgen das Erlangen dieses Wertes ist und (wir nicht in der Lage sind) Taten zu verrichten.“ [Fat-hul Bari (Band 11, Seite 235).]


Ich rate ebenso jedem, sich mit dem zu beschäftigen, was ihn angeht, anstatt sich mit dem zu beschäftigen, was ihn nichts angeht. Denn der Prophet - Allahs Segen und Frieden seien auf ihm - sagte: „Zum guten Islam einer Person gehört das Verlassen der Dinge, die sie nichts angehen.“

Dieser Hadith wurde von Imam At-Tirmidhi mit einer guten Überlieferungskette berichtet. Und es ist der zwölfte Hadith von den 40 Hadithen des An-Nawawi. Ich rate ebenso jedem bescheiden zu sein und sich zwischen den beiden Extremen der Übertreibung und Härte und Übertreibung und Vernachlässigung zu positionieren. Der Gesandte Allahs - Allahs Segen und Frieden seien auf ihm - sagte:

„Hütet euch vor der Übertreibung in der Religion. Jene die vor euch kamen, wurden durch Übertreibung in der Religion zerstört.“
[Berichtet von Imam Ahmad, An-Nasa’i und Ibn Madscha und authentifiziert von Imam Al-Albani in Sahih Sunan An-Nasa’i (Band 2, Seite 357, Nr. 3057).]


Dies ist ein authentischer Hadith, von den Hadithen, welche beschreiben, was während der Pilgerfahrt des Propheten - Allahs Segen und Frieden seien auf ihm - geschah. Er wurde von Imam An-Nasa’i, sowie von anderen überliefert. Siehe Hadith Nr. 1283 in Silsilat-ul-Ahadith As-Sahiha von Schaich Al-Albani, um herauszufinden, welche Gelehrten diesen Hadith in ihren
Sammlungen überlieferten.

Ich rate ebenso jedem, sich davor zu hüten, andere zu unterdrücken, da der Prophet - Allahs Segen und Frieden seien auf ihm - in einem Hadith Qudsi sagte (dass Allah sagt):

„Oh meine Diener! Wahrlich, ich habe mir die Unterdrückung verboten und Ich habe es euch verboten, so unterdrückt einander nicht.“
[Sahih Muslim.]


Ich bitte Allah, den Mächtigen und Majestätischen, jedem Erfolg im Streben nach nützlichem Wissen, das Arbeiten damit und das Aufrufen dazu mit Wissen zu geben. Und ich bitte Allah, alle auf der Wahrheit und der Rechtleitung zu vereinen und sie vor der Fitna zu schützen, welche offenkundig ist, sowie versteckt. Wahrlich, Er hat die Macht und die Autorität, dies zu tun. Möge der Frieden und Segen auf seinem Diener und Gesandten, unserem Propheten Muhammad und seiner Familie und auf seinen Gefährten und auf jenen sein, die ihnen bis zum Tage der Auferstehung folgen. Amin!
#2
Salam

:jazak: Bruder für den interessanten Beitrag.

Wasalam

saliha66
  


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