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Die maximale Dauer für postnatale Blutungen
#1
Frage (Nr. 319):

Meine Frage ist über die Tahārah der Frauen nach einer Geburt. Die Blutung meiner Frau nach der Geburt unseres Kindes hielt für genau 56 Tage an, was 16 Tage mehr ist als gewöhnlich. Können Sie uns bitte Informationen darüber geben, wie diese 16 Tage zu behandeln sind? Manche sagen, dass es ihre Periode (Dawrah) sein könnte, andere sagen, es sei Istihādah, und wieder andere, dass es eine Mischung aus Dawrah und Istihādah sei.

Woher wissen wir, ob es möglicherweise ihre Periode ist oder eine andere Blutung?

Antwort:

Alles Lob gebührt Allah.

Es gibt eine Meinungsverschiedenheit unter den Gelehrten bezüglich der längsten Dauer des Nifās (der postnatalen Blutung). Einige Gelehrte sagen, es seien 40 Tage, während andere sagen, es seien 60 Tage, und wiederum andere sind der Meinung, es würde kein Limit hinsichtlich der maximalen Anzahl an Tagen, die eine Frau im Zustand des Nifās verbringen kann, geben. Die am meisten vorherrschende Meinung ist die, dass die maximale Dauer 40 Tage beträgt, entsprechend der Aussage von Umm Salamah: „Die Nufasā’ (eine Frau, die nach der Geburt im Zustand der Blutung ist) blieben zur Zeit des Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) für 40 Tage im Wochenbett.“

Al-Tirmidhi berichtete: „Die Gelehrten der Sahābah (die Gefährten des Propheten [Allahs Frieden und Segen seien auf ihm]) und der Tābi`ūn (diejenigen, die die Gefährten des Propheten [Allahs Frieden und Segen seien auf ihm] getroffen haben, aber nicht den Propheten [Allahs Frieden und Segen seien auf ihm] selbst) waren sich einig, dass die Nufasā’ für 40 Tage nicht betete, außer wenn sie vor dem Ende dieses Zeitraums Tuhr (das Stoppen des Blutes) sah. Sie vollzog dann Ghusl (die Waschung des gesamten Körpers) und setzte ihr Gebet fort. Die Mehrheit der Gelehrten sagt, dass eine Frau sogar dann betet, wenn sie nach Ablauf von 40 Tagen immer noch Blut bemerkt und dies ist die Meinung der Mehrheit der Fuqahā’ (der religiösen Gelehrten), zu denen Sufyān al-Thaury, ibn al-Mubārak, al-Schāfi`i und Ishāq gehören.“ (Sunan al-Tirmidhi #139).

Der gleiche Hadīth wurde von Imām Ahmad, Abu Dawud, ibn Mājah und al-Darāmi berichtet und von al-Albāni in Irwā’ al-Ghaleel #201 als hasan klassifiziert. Al-Albāni unterstützte diese Erzählung durch einen anderen Hadīth von Abu Dawud, der von Umm Salamah überliefert wurde: „Eine der Ehefrauen des Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) blieb im Zustand des Nifās für 40 Nächte und der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) forderte sie nicht auf, die Gebete, die sie während der Zeit des Nifās verpasst hatte, nachzuholen.“

Ibn Mājah berichtete außerdem, dass Anas (möge Allah mit ihm zufrieden sein) erzählte: „Der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) hat für die Nufasā’ einen Zeitraum von 40 Tagen festgelegt, es sei denn, sie bereits vorher erlangte Tuhr.“ (Irwā’ al-Ghaleel #1/222-223).

Daher, wenn eine Frau 40 Tage lang ihre postnatale Blutung hat und dann immer noch Blut sieht, betrachten wir diese Blutung als Istihādah (Blutung der Gebärmutter außerhalb der Menstruation), welche die Frau nicht vom Verrichten des Gebets (Salāh) oder vom Fasten (Siyām) abhält, es sei denn, das Ende der 40 Tage fällt mit der regulären Menstruation (Dawrah) zusammen. In diesem Fall wird das Blut als Menstruationsblut betrachtet.

Allah weiß es am besten.

Islam Q&A
Scheikh Muhammad Salih al-Munajjid
  


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