[Muhammad Ibn Ismail]

Frage:

Ist es erlaubt, Essen zu essen, welches an dem Geburtstag des Propheten, Allahs Segen und Frieden sein auf ihm verteilt wird? Einige Leute nehmen als Beweis die Idee, dass Abu Lahb eine Sklavin am Geburtstag des Propheten, Allahs Segen und Frieden sein auf ihm, frei gelassen hat, sodass Allah für ihn die Strafe an diesem Tag verringert hatte.

Antwort:

Alles Lob gebührt Allah.

Erstens:

Es gibt kein Fest in der islamischen Scharia, welches „der Geburtstag des Propheten“ heißt. Weder die Sahaba, die Taabi´iin noch die vier Imame oder irgendjemand anderes, bezeichnete diesen Tag, als ein Teil der Religion. Wohl eher wurde dieses Fest durch einige ignorante (Baatini) Erneuerer eingeführt, sodass dann die Menschen dieser Erneuerung gefolgt sind, doch die Imame haben es zu jeder Zeit und an jedem Ort verurteilt.

Wir haben die Widersprüche zu dieser Erneuerung auf unserer Seite in Detail besprochen und zwar in den Antworten zu den Fragenummern 10070, 13810 und 70317.

Zweitens:

Darauf basierend, zählt alles was die Menschen extra für diesen Tag machen als Haram und erneuerte Handlungen. Denn sie beabsichtigen damit ein Fest aufrecht zu erhalten, welches in unsere Religion eingeführt worden ist, wie bspw. Partys zu organisieren, Essen anzubieten und so weiter.

Scheikh al-Fawzan sagte in Bayan li Akhta´ ba´d al-Kuttab (268-270):

Die Befehle aus Quran und Sunna dem zu folgen, was von Allah und seinem Gesandten vorgeschrieben worden ist und das Verbot Erneuerungen in unserer Religion einzuführen sind sehr bekannt. Allah sagt (in der ungefähren Bedeutung):

„Sag: Wenn ihr Allah liebt, dann folgt mir. So liebt euch Allah und vergibt euch eure Sünden. Allah ist Allvergebend und Barmherzig.“

[Aal ‘Imraan 3:31]

„[Sag (Oh Muhammd, Allahs Segen und Frieden sein auf dir) zu den Götzenanbeter (heidnischen Arabern) von deinem Volk:] Folgt dem, was zu euch von eurem Herrn herabgesandt worden ist, und folgt außer Ihm keinen (anderen) Schutzherren! Wie wenig ihr bedenkt!“

[al-A’raaf 7:3]

„Und (Er hat euch anbefohlen:) Dies ist Mein Weg, ein gerader. So folgt ihm! Und folgt nicht den (anderen) Wegen, damit sie euch nicht von Seinem Weg auseinanderführen!“

[al-An’aam 6:153]

Und der Prophet, Allahs Segen und Frieden sein auf ihm, sagte:“Wer auch immer in dieser unserer Sache eine Erneuerung einführt, welches nicht dazu gehört, wird es abgewiesen bekommen.“ Nach einer Version die von Muslim überliefert wurde:“Wer auch immer eine Tat vollzieht, welches nicht ein Teil von unserer Sache ist, wird es abgewiesen bekommen.“

Eine der Erneuerungen, welches die Leute eingeführt haben, ist die Feier von der Geburt des Propheten (Mawlid) in dem Monat Rabii´ al-Awwal. Es existieren verschiedene Arten, auf welcher sie dieses Ereignis feiern:

Einige von ihnen versammeln sich ganz einfach, um die Geschichte von seiner Geburt zu lesen, oder sie hören Predigten und Qasedahs (Gedichten) zu diesem Ereignis zu.

Einige von ihnen bereiten Essen und Süßigkeiten vor und bieten diese den Leuten an, welche vorbei kommen.

Einige von ihnen veranstalten diese Feier in der Moschee einige von ihnen in ihren Häusern.

Einige von ihnen belassen es nicht bei dem, was wir erwähnt haben, sondern sie versammeln sich und fügen Haram und böse Sachen ein, wie das vermischen von Männern mit Frauen im freien, das Tanzen mit Musik, oder Handlungen von Shirk, wie das Erflehen von Hilfe des Gesandten (Allahs Segen und Frieden sein auf ihm) und ihn anzurufen, oder seine Unterstützung gegen ihre Feinde zu erflehen und so weiter.

Jegliche Art von Feiern es auch ist und welche Form sie auch hat, so sind sie ohne jeglichen Zweifel bid´a und haram Erneuerungen, welche nach der Zeit der besten Generation eingeführt worden sind.

Der erste, welcher diese Erneuerung eingeführt hat, war Abu Sa´id Kawkabori, der König von Irbil, am Ende des 6. oder am Anfang des 7. Jahrhunderts, nach der Hijra, so wie es von den Historikern, wie Ibn Kathir, Ibn Khalqan und andere erwähnt haben.

Abu Schama sagte: Der erste der dies in Mosul tat, war Scheikh ibn Muhammad al-Mulla, einer von den wohlbekannten rechtschaffenen Menschen und dem König von Irbil und andere folgten seinem Beispiel.

Al-Hafiz ibn Kathir sagte in al-Bidaya (13-137), in seiner Biographie von Abu Sai´d al-Kawkabori:

Er veranstaltete den Mawlid in Rabi´ al-Awwal und feierte es mit einem großen Fest. …
Dann sagte er:

Al-Sabt sagte: Einige von denen, welche das Fest des Königs besuchten und einige von den Mawlids sagten, dass dieses Fest 5.000 geröstete Häupter, 10.000 Hühner, 100.000 Schüsseln und 30.000 Teller mit Süßigkeiten beinhalteten. Und die Sufis sangen vom Dhuhr bis zum Fajr und er selber tanzte auch mit ihnen. Zitat Ende.

Ibn Khalqan sagte in Wafiyat al-A´yan (3-274):

Als der 1. Safar kam, schmückten sie die Burgen, mit jeglichen Arten von Verzierungen und bei jeder Burg war eine Gruppe von Sängern und eine Gruppe von Puppenspielern und Musikanten und sie haben keine Burg ausgelassen, ohne das dort eine Gruppe war. Zitat Ende.

Die meisten jedoch was diese Erneuerer an diesem Tag tun, ist Essen in verschiedenen Arten vorzubereiten, es zu verteilen und Leute zum Essen einzuladen. Wenn ein Muslim an diesen Handlungen teil nimmt, ihr Essen isst und mit ihnen gemeinsam sitzt, so gibt es kein Zweifel daran, dass er daran mit hilft, diese Erneuerung aufrecht zu erhalten und darin mit zu kooperieren. Und Allah sagt (in der ungefähren Bedeutung):
„Helft einander zur Güte und Gottesfurcht, aber helft einander nicht zur Sünde und feindseligem Vorgehen, und fürchtet Allah!“

[al-Maa’idah 5:2]

Daher haben die Gelehrten in ihren Fatawas gesagt, dass es haram ist, dass Essen zu essen, welches an diesem Tag verteilt wird und an anderen erneuerten Festen.

Scheikh Ibn Baz (möge Allah ihm barmherzig sein) wurde die folgende Frage in Majmo´al-Fatawa (9/74) gefragt:

Was ist das Urteil, über Fleisch, welches für den Mawlid geschlachtet worden ist?

Er (möge Allah ihm barmherzig sein) antwortete:

Wenn es geschlachtet worden ist (als ein Opfer) für denjenigen, dessen Geburtstag gefeiert wird, so ist es großer Schirk, doch wenn es nur dafür geschlachtet wird, um es zu essen, so ist nichts verkehrtes darin. Doch es sollte nicht gegessen werden und die Muslime sollten dem nicht beiwohnen (dem Fest), um sie in Wort und Tat zu verurteilen, außer jemand geht dorthin, um sie zu verurteilen, ohne mit ihnen gemeinsam beim Essen zu sein oder irgendetwas anderem. Zitat Ende.

Wir haben auch einige Fatwas über diese Angelegenheit vorher erstellt. Bitte schau die Antworten zu den Fragenummern 7051 und 9485.

Und Allah weiß es am besten.

http://www.islam-qa.com/en/ref/89693