[Muhammad Ibn Ismail]

Frage:
Bezüglich der Polygynie sagt der Koran,
„Und wenn ihr fürchtet, nicht gerecht gegen die Waisen zu sein, so heiratet, was euch an Frauen gut ansteht, zwei, drei oder vier..“ (al-Nisa 3)
An einer anderen Stelle steht jedoch,
 „Und ihr könnt zwischen den Frauen keine Gerechtigkeit üben, so sehr ihr es auch wünschen möget.“ (al-Nisa 129)
In dem ersten Vers ist die Bedingung gerecht unter den Frauen zu sein während der zweite Vers klar macht, dass die Bedingung gerecht zu sein niemals erfüllt werden kann. Bedeutet das, das der erste Vers aufgehoben wird und dass es nicht erlaubt ist mehr als eine Frau zu heiraten, da die Bedingung gerecht zu sein nicht erfüllt werden kann? Hilf uns, möge Allah dich belohnen.
Antwort:
Es gibt keinen Wiederspruch zwischen den zwei Versen. Es gibt auch keine Aufhebung eines Verses durch den anderen. Die Gerechtigkeit, die im ersten Vers genannt wird, ist die Gerechtigkeit innerhalb der eigenen Fähigkeit, die sich darauf bezieht fair in der Einteilung der Zeit und in der Versorgung zu sein. Gerecht bezüglich der Liebe und sexuellen Beziehung zu sein, so ist liegt das nicht im Ermessen der eigenen Fähigkeit.  Dies ist, worauf man sich in diesem Vers bezieht,
 „Und ihr könnt zwischen den Frauen keine Gerechtigkeit üben, so sehr ihr es auch wünschen möget.“ (al-Nisa 129)
In einem Hadith über den Propheten (Frieden und Segen seien auf ihn) sagt Aisha,
„Der Gesandte Allahs (Frieden und Segen seien auf ihn) pflegte seine Zeit zwischen seinen Ehefrauen zu teilen und er war fair. Er pflegte zu sagen, „Oh Allah, dies ist meine Einteilung bezüglich  dessen, worüber ich Kontrolle habe. Tadel mich nicht für das, worüber Du Kontrolle hast und über die ich keine Kontrolle habe.“
Dies wurde von Abu Dawud, al-Tirmidhi, al-Nasai, ibn Majah berichtet. Es wurde von ibn HIbban und al-Haakim als Sahih eingestuft.
Scheich ibn Baz