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Hadith Qudsi: Verbot der Ungerechtigkeit (Mit Kommentar)
#1
Ich nehme Zuflucht bei Allah vor dem verfluchten Shaytan.
Allahs Frieden und Segen seien auf seinen letzten Propheten, seiner Familie, seinen Gefährten und alle die ihnen folgen.

bismillah

Salam_wr

Verbot der Ungerechtigkeit

Nach Abu Dharr al-Gifaryy :rah: ist nach dem Gesandten Allahs Sas unter dem, was er von seinem Herrn, dem Mächtigen und Erhabenen berichtet, dass er gesagt hat:
"O Meine Knechte, Ich habe mir selbst die Ungerechtigkeit untersagt und habe sie auch euch untersagt, so tut untereinander kein Unrecht. O Meine Knechte, ihr alle geht in die Irre, außer dem, den Ich rechtleite; so erbittet die Rechtleitung von Mir, dann leite Ich euch. O Meine Knechte, ihr seid alle hungrig, außer dem, den Ich speise; so erbittet Speise von Mir, dann speise Ich euch. O Meine Knechte, ihr seid alle nackt, außer dem, den Ich kleide; so bittet Mich um Kleidung, dann kleide Ich euch. O Meine Knechte, ihr begeht in der Nacht und am Tage Verfehlungen, und Ich vergebe alle Missetaten; so bittet Mich um Vergebung, dann vergebe Ich euch. O Meine Knechte, ihr vermögt Mir nicht zu schaden, und so werdet ihr Mir auch nicht schaden, und ihr vermögt Mir nicht zu nutzen. O Meine Knechte, wenn der erste unter euch und der letzte unter euch, die Menschen unter euch und Ginn unter euch so frommen Herzens wären wie der frömmste unter euch, so vermehre dies Meine Herrschaft nicht. O Meine Knechte, wenn der erste unter euch und der letzte unter euch, Die Menschen unter euch und die Ginn unter euch so sündigen Herzens wären wie der sündigste unter euch, so verringere dies Meine Herrschaft nicht. O Meine Knechte, wenn der erste unter euch und der letzte unter euch, die Menschen unter euch und Ginn unter euch, auf einer einzigen Ebene stünden und sie Mich bäten, und wenn Ich dann jedem einzelnen gäbe, worum er Mich bäte, so verminderte das nicht, was bei Mir ist, um mehr als das, was eine Nadel vermindert, wenn sie ins Meer getaucht wird. O Meine Knechte, es sind (allein) eure Taten, die Ich euch anrechne, danach gebe Ich euch für sie in vollem Maß. Wer also auf gutes stößt, der lobe Allah, und wer auf etwas anderes stößt, der tadele niemanden außer sich selbst."


(Dies berichtete Muslim)

Kommentar

"Ich habe mir selbst die Ungerechtigkeit untersagt ..."

Allah ist frei von Ungerechtigkeiten und erniedrigt Sich nicht durch ungerechtes Verhalten; denn Ungerechtigkeit ist unmöglich in bezug auf Allah und das, was Er tut.

"... so tut einander kein Unrecht ..."

Die Menschen sollen einander nichts Böses tun.

"... ihr begeht in der Nacht und am Tage Verfehlungen ..."

"Verfehlungen kann zweierlei bedeuten: den unabsichtlich begangenen Fehler oder den vorsätzlich begangenen Fehltritt. In der ersten und häufigeren Lesart dieses Hadith drückt das Wort aber, wie aus dem Zusammenhang erkenntlich, das absichtliche Begehen von Verfehlungen aus.
In folgendem Quran-Vers:
"... sie zu töten ist eine schwere Verfehlung ..."
(Sura 17, Vers 31), wird unter "Verfehlung ebenfalls meist eine vorsätzliche Sünde verstanden.
An anderen Stellen im Quran steht:
"Und es liegt darin keine Sünde für euch, wenn ihr versehentlich Fehler begeht, sondern Sünde liegt nur in dem, was (ihr tut nachdem) eure Herzen (es) beabsichtigt haben." (Sura 33, Vers 5) und:
"Unser Herr! Belange uns nicht, wenn wir vergesslich waren oder aus Versehen einen Fehler begangen haben." (Sura 2, Vers 286)
Auch hier bezeichnet das Wort "Fehler" das unabsichtliche Begehen von Fehlern.
Logischerweise braucht die Bitte um Vergebung nur für absichtlich begangene Fehler gestellt werden, da im Islam der Mensch für unabsichtlich begangene Fehler grundsätzlich nicht zur Rechenschaft gezogen wird.


"Wenn der erste unter euch und der letzte unter euch, die Menschen unter euch und die Ginn unter euch so frommen Herzens wären wie der Frömmste unter euch ..."

Hinweise in Quran und Sunna als auch der menschliche Verstand erhellen, dass Allah Selbst nichts und niemanden nötig hat; und dass Er, der Erhabene, durch nichts von Seinen Geschöpfen (an Größe) zunimmt. Allah hat bekannt gegeben, dass Ihm die Herrschaft über Himmel und Erde, und dem, was dazwischen liegt, gehört; und Er hat dargelegt, dass Er all dessen nicht bedarf: "Er erschafft, was Er will." Er besitzt die Macht dazu, diese bestehende Welt auszulöschen und eine andere zu erschaffen. Wer aber die Macht hat, alles zu erschaffen, der hat nichts von dem, was existiert, nötig. Allah hat ferner dargelegt, dass Er keines Teilhaber bedarf:
"... und der keinen Teilhaber an der Herrschaft hat." (Sura 24, Vers 2 und Sura 17, Vers 111).
Weiterhin hat Allah deutlich gemacht, dass Er weder auf Beistand noch auf Helfer angewiesen ist:
"Er hat keinen Beistand und keine Erniedrigung." (Sura 17, Vers 111).
Allah beschreibt Sich Selbst als den, Der ewig beständige Macht besitzt, und für Den es keine Erniedrigung gibt; so bedarf Er auch keines Freundes oder Beistandes der Ihn aus Erniedrigung heraushülfe.
Wer diese Eigenschaften besitzt, Der hat es nicht nötig, dass Ihm irgendjemand Gehorsam leistet. Wenn alle Seine Geschöpfe so gehorsam wären wie der Gehorsamste unter ihnen, Seine Befehle unverzüglich ausführten, Seine Verbote einhielten und Ihm nicht zuwider handelten, so würde dies Seine Herrschaft nicht vermehren. Vielmehr kommt ihr Gehorsam durch Allahs Vermittlung und Unterstützung zustande; die Fähigkeit der Geschöpfe zum Gehorsam ist also als göttliche Gnade zu betrachten.
Und wenn andererseits alle Seine Geschöpfe so ungehorsam wären wie der Ungehorsamste und Frevelhafteste unter ihnen, nähmlich Iblis und seinen Befehlen und Verbote zuwider handelten, so würde Ihm dies nichts schaden noch der Vollkommenheit Seiner Herrschaft etwas anhaben. Wenn Er wollte, könnte Er sie alle vernichten und andere an ihrer Stelle schaffen; Erhaben und Hochgepriesen ist Er.


"... und wenn Ich dann jedem einzelnen gäbe, worum er Mich bäte, so vermindert das nicht, was bei Mir ist, um mehr als das, was eine Nadel vermindert, wenn sie ins Meer getaucht wird."

Mit der Nadel ist eine solche gemeint, wie sie gewöhnlich zum Nähen benutzt wird. Wenn diese in den Ozean eingetaucht und daraufhin wieder herausgezogen würde, so wäre die Wassermenge, die an ihr haftete und dem Meer entnommen wurde, sehr gering und kaum meßbar und würde den Ozean nur unmerklich und ganz geringfügig vemindern.


"Wer also auf Gutes stößt, der lobe Allah ..."

Der Gläubige soll Allah für Seine Vermittlung und Unterstützung zum Glauben an Ihn loben; denn diesem Gehorsam entspringen die guten Seiten des Lebens.


"... und wer auf etwas anderes stößt, der tadele niemanden außer sich selbst."

Mit dem "anderen" ist etwas Schlechtes gemeint, auf das der Mensch trifft, wenn er seinen schlimmen Neigungen gefolgt ist. Die negativen Konsequenzen seines Tuns muss der Mensch ganz alleine verantworten, da er gegen Allahs Gesetze verstoßen hat.


Aus dem Buch "Hadith für Schüler"
An-Nawawyy´s Vierzig Hadithe mit Kommentar


Möge Allah uns nicht anders sterben lassen als Gottergebene (muslime). Amin
  


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