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Katholische Kirche verlässt bisher geglaubten Heilsweg
#10
Salam Aboo Hafs,

"Wenn Allah alles geschaffen hat, dann hat er auch Atheisten geschaffen."

Ja, Allah hat Atheisten geschaffen. Genau wie er die Welt geschaffen hat. Er hat die Dinge in Abhängigkeit zueinander geschaffen: dem geschaffenen Menschen hat er eine Welt gegeben, durch die er ihn versorgt. Allah hat den Menschen so geschaffen, dass er zu einem anderen Menschen in Beziehung treten kann. Der Mensch ist kein alleiniges Zufallsprodukt, sondern er ist als Geschöpf Teil der ganzen Schöpfung.

Die natürliche Haltung des Menschen ist, nicht nur zu seiner Umgebung ausgerichtet zu sein, sondern auch zu seinem Schöpfer. Das beweisen die frühen Naturreligionen,  später der Polytheismus, die aber allesamt ein unklares Gottesbild hatten. Auch die monotheistische Weltbewegung litt bisweilen unter der begrenzten menschlichen Wahrnehmung.

Die Geschichte der Religionen gingen immer mit der Idee einher, man müsse intellektuelle oder philosophische Gottesbeweise liefern. Darauf reagierte die Gesellschaft, indem sie von der Beweiskraft dieser Argumente die Frage der Gottesexistenz abhängig machte. Der Atheismus ist ein Kind dieser Schule und kein "Naturzustand", sondern eine moderne, intellektuelle Reaktion.

Man könnte sagen, der Atheismus ist der Versuch, die Sündhaftigkeit des Menschen intellektuell zu rechtfertigen, aus der Distanz zu Gott etwas wissenschaftlich redliches zu machen. Wenn Gott einen Atheisten geschaffen hat, dann natürlich, nur hat er ihn nicht mit dieser Geisteshaltung geschaffen. Diese hat er sich selbst zugelegt.

Worauf ich aber in diesem Thread aufmerksam machen wollte: So wie das Judentum damals Gott für sich beanspruchte, indem es den Abrahamssegen ausschließlich auf die Linie Isaaks begrenzte, führte das Christentum diesen Gedanken fort und beansprucht auch heute den "exklusiven Weg".
Diesen exklusiven Weg und Wahrheitsanspruch hat die Kirche mit der Haltung des Papstes aufgegeben. Das wäre durchaus vernünftig gewesen, wenn sie erkannt hätten, dass es in der Geschichte viele Propheten gab und diese jeweils den Weg zu Gott zeigten.
Sie erweiterten den Wahrheitsanspruch aber nicht auf einen generellen Monotheismus, sondern vor allem auf Menschen, die sich völlig gegen den Monotheismus stellen.

Wenn man es etwas weiter denkt, stellen sie sich damit selbst außerhalb der Botschaft Abrahams und könnten eigentlich nicht länger als "abrahamitischen Religion" betrachtet werden.


Zitat:Wenn Atheisten also absichtlich geschaffen wurden (Allah hat sie geschaffen, sonst wären sie ja nicht da), dann müssen sie doch auch einen Sinn haben.


Allah hat sie nicht als Atheisten erschaffen, sie haben diese Entscheidung selbst getroffen. Da Allah diese Entscheidung akzeptiert, ist sie von Allah gewollt, da er ihn sonst zu einem Gläubigen machen könnte. Aber warum will Allah den Atheisten nicht ändern? Weil auch dieser Atheist seine Prüfung hat.


Zitat:Warum sollte ein Atheist, der ein friedliches Leben geführt hat bestraft werden?


Ein Atheist lehnt die Barmherzigkeit Gottes ab. Warum sollte sie ihm nach dem Tod aufgedrängt werden?


Zitat:Und was ist mit einem Muslim, der zwar 5 mal am Tag betet und den Koran auswendig kennt, der aber anderen Geschöpfen Allahs schadet?


Das ist die Entscheidung von Allah. Aber wenn wir kein Vertrauen auf Gottes Gerechtigkeit haben, worauf sollten wir dann Vertrauen haben?

Salam
Abraham
  


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