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Glaube an die Hadithe
#1
Hallo,

ich habe mich neu bei euch angemeldet und habe folgende Frage.

Mich würde interessieren, ob ein gläubiger Muslim nur an den Quran glauben
muss oder ob man auch an die Hadithe glauben muss? Ich habe gehört dass die
Hadithe über das Leben des Propheten berichten und nach seinem Tod erst niedergeschreiben wurden. Der Quran wurde von Gott herabgesandt und die Hadithe wurden von Menschen geschrieben. Ich würde mich freuen wenn ihr mir Beweise aus dem Quran geben könnt, wo geschrieben steht das man an die Hadithe glauben soll.

Viele Grüße

David [/size][/font]
#2
Hallo und herzlich Willkommen,

Allah - der Erhabene - sagt zum Beispiel im Koran:

"Und gehorcht Allah und gehorcht dem Propheten..."

"Sprich (oh Muhammad): Wenn ihr Allah liebt, dann folgt mir, dann wird Allah euch lieben..."

"Wenn ihr untereinander über eine Sache uneinig seid, dann bringt sie vor Allah und seinen Gesandten..."

Der Qur'an und die Sunnah sind nicht voneinander zu trennen. Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf ihm) ist der Quran offenbart worden und die Hadithe sind auch nichts anderes als Allahs Anweisungen, die aber nicht im Quran niedergeschrieben wurden.
Der Quran wurde von einigen Gefährten schon zu Lebzeiten des Gesandten (Allahs Segen und Friede auf ihm) aufgeschrieben und nach seinem Tod unter dem Kalifat von Uthman (der dritte Kalif) zusammengefasst. Die gleichen Menschen, die den Quran auswendig kannten und weitergegeben haben, haben auch die Hadith weitergegeben und aufgeschrieben; einzig das Sammeln der Hadithe in ganzen Büchern und Bücherreihen fand erst nach dem Tod des Gesandten (Allahs Segen und Friede auf ihm) statt.
Manche Passagen im Quran werden erst durch Hadithe verständlicher erläutert oder ergänzt. Wie zum Beispiel die Gebetswaschung. Allah erwähnt im Quran nur die Stellen, die man verpflichtet ist zu waschen; durch die Hadithe erfahren wir noch, was die Gebetswaschung vollkommener und besser macht, wie die Anzahl der Waschungen und das Waschen von Händen, Mund und Nase. Ebenso der komplette Ablauf des Gebetes und die Gebetstexte entnehmen wir vollständig den Hadithen in Ergänzung den Quranversen, in denen es teilweise nur von Verbeugung, Niederwerfung handelt.
#3
hallo david

zur ergänzung:

59.7. .... und was der Gesandte euch gibt, so nehmt es, und was er euch untersagt, so enthaltet euch, und fürchtet Allah, Allah ist ja hart im Bestrafen,

16.44. - Mit den klaren Beweisen und den heiligen Schriften, und Wir haben zu dir die Erinnerung herabgesandt, damit du den Menschen klarmachst, was zu ihnen herabgesandt wurde, und damit sie vielleicht nachdenken.


und sheikh al-albani rahimhu Allah schrieb u.a. dazu:



Es stimmt uns nachdenklich, dass es heutzutage muslimische Gelehrte gibt, die erlauben, Qur’an
ohne Sunna zu nehmen und zu verstehen.
Diese Leute beschuldigen sogar den Propheten Sas
etwas erlaubt gemacht zu haben, was Allah
Erhaben ist Er verboten hat, wie z.B. das Essen der verendeten Tiere
(Anm.: verendete Fische aus dem Meer sind gemäß Sunna eine Ausnahme und daher erlaubt).

Wenn es wiederum keine Hadithe geben würde, würden wir das für Hala
l (erlaubt) halten, was uns
Allah durch seinen Gesandten verboten hat, wie z.B. Gold und Seide für Männer.
Unsere frommen Vorfahren sagten, dass Sunna den Qur’an kommentiert. Heute
gibt es eine Sekte unter den Muslimen, die sich "Quraniten" nennt
Sie interpretieren den Quran so, wie es ihnen in den Kram passt, ohne dabei auf die Meinung des Propheten Sas zurückzugreifen.

Die einzige Sunna, die sie befolgen ist diejenige, welche ihren Neigungen entspricht, und den Rest nehmen sie nicht an. Vom Propheten Sas
wird überliefert, dass er gesagt hat:
„Ich will keinen von euch zurückgelehnt auf seinem Sofa sitzen sehen, wenn meine Anweisungen und Verbote zu ihm gelangen und er sagt:
‚Ich akzeptiere das nicht, nirgendwo in Allahs Buch ist so etwas
vorzufinden.’“ (Tirmidhi;
Abu ‘Isa sagte: Dies ist ein sahih hasan hadith.)
In einer anderen Überlieferung

heißt es: „Was in Allahs Buch als Haram (verboten) steht, halten wir
für haram. Mir ist der Quran gegeben und mit ihm das Beispiel. Was Allahs Gesandter verboten hat, so hat Allah es verboten."

Es ist eine bedauerliche Tatsache, wenn ein bekannter Islamgelehrter in dem Vorwort seines Buches
über das islamische Recht schreibt, dass er sich nur auf den Quran beruft.

Im Islam sind die Quellen der Gesetzgebung nicht nur der Qur’an, sondern der Qur’an mit der Sunna zusammen. Wer nur an einem festhält ohne das andere zu beachten, hält in Wirklichkeit an gar keinem fest, weil sich die beiden
gegenseitig unterstützen.

Der Quran sagt:
„Wer dem Prophet gehorsam ist, der ist auch Allah gehorsam." Allah sagt in der
ungefähren Übertragung: „Doch nein, bei deinem Herrn; sie sind nicht eher Gläubige, bis sie dich zum Richter über alles machen, was zwischen ihnen strittig ist, und dann in ihren Herzen keine Bedenken gegen deine Entscheidung finden und sich voller Ergebung fügen.“ [4:65]

Und weiter:
„Und es ziemt sich nicht für einen gläubigen Mann oder eine gläubige Frau, daß sie
- wenn Allah und Sein Gesandter eine Angelegenheit beschlossen haben eine andere Wahl in ihrer Angelegenheit treffen. Und der, der Allah und Seinem Gesandten nicht gehorcht, geht wahrlich in offenkundiger Weise irre.“ [33:36]

Im Zusammenhang mit diesem Vers, bin ich begeistert, was Abdullah ibn Masud radiallahu anhu gesagt hat.
Eine Frau kam zu ihm und sagte: „Du sagst, dass die Frau, welche ihre Augenbrauen zupft, eine Tat begeht, die verboten ist. Das bedeutet, dass man dadurch Allahs Schöpfung ändert. Das selbe sagst du
über diejenigen die sich tätowieren lassen." Er sagte: „Ja." Sie sagte dann: „Ich habe das Buch Allahs gelesen, von Anfang bis zum Ende, und nirgends habe ich gefunden was du gesagt hast." Er sagte zu
ihr: „Hättest du es gelesen, du hättest es auch gefunden. In Allahs Buch steht, dass man nehmen soll, was uns der Prophet erlaubt hat und sich davon fernhalten soll, was er uns verboten hat." Sie sagte:
„Ja, das stimmt." Er sagte dann: „Ich hörte den Propheten sallalahu aleihi wa salam als er sagte: „Möge Allahs Fluch auf Al Hamisat (Frauen, die die Augenbrauen zupfen) sein.“ Bukhary und Muslim


quelle: qur`an ohne sunna
Abdullah Ibn 'Umar,radiallahu anhum berichtete, dass der Gesandte Allahs,sallalahu aleihi wa salam sagte: "Der Muslim ist des Muslims Bruder. Ihn darf er weder unterdrücken noch zugrunde gehen lassen. Wer seinem Bruder in der Not beisteht, dem steht Allah in seiner eigenen Not bei.“.Bukhary

#4
Hallo,

als erstes möchte ich mich bedanken das ihr euch die Zeit genommen habt,
meine Frage zu beantworten. Wenn ich es richtig verstanden habe steht im
Quran, das man das tun muss was Muhammad sagt. Bedeutet dass, das Muhammad
es erlaubte das über ihn außerhalb des Qurans berichtet wurde?

Viele Grüße

David
#5
Hallo David, herzlich willkommen im Forum.

(02-06-2013, 06:35 PM)David schrieb: Bedeutet dass, das Muhammad es erlaubte das über ihn außerhalb des Qurans berichtet wurde?

Ja genau, er (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) hat es nicht nur erlaubt, sondern auch die Wichtigkeit seiner Sunnah hervorgehoben.

So sagte er beispielsweise:

"Ich habe euch zwei Dinge zurückgelassen; ihr werdet nie Irre gehen, solange ihr an diesen festhaltet: das Buch Allahs und meine Sunnah." (berichtet von Hakim)

Wie könnten wir an der Sunnah festhalten, wenn wir sie nicht kennen würden?!

Hier findest du mehr dazu, dass schon zu Lebzeiten des Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) Ahadith auch niedergeschrieben wurden:

http://www.islamreligion.com/de/articles/587/#_ftn12362

Und generell zu dem Thema Sunnah und wie diese gesichert wurde, würde ich dir folgenden Link empfehlen:

http://www.salaf.de/sunna/sunna_bedeutun...sunna.html
#6
Hallo,

ich danke euch für eure Antworten. Meine Frage hat sich damit nun
beantwortet. Durch die Beweise die ihr mir gezeigt habt, kann man
sich gleich viel besser mit dem Thema auseinandersetzten und aufgrund
dieser Beweise überzeugt mich die Glaubwürdigkeit der Hadithe auch viel
mehr.

Viele Grüße

David
#7
assalamu alaikum

möchte noch zum thema ahadith bücher ergänzen (aus dem fiqh):

Es gibt die wichtigsten Ahadith-Bücher , sieben an der Zahl

Ahmad ibn Hanbal =Musnad al Imam Ahmad /164–241 n.H.

Buhary =Sahih al-Buhary /194 - 256 n.h.


Muslim=Sahih Muslim/206 n. H. – 261 n. H

Abu Dawuud=as-sunnan / 202-275 n. H

An-Nasaai=as-sunnan /214 – 303 n.H.

At-Tirmidy=as-sunnan/209 - 279 n.H

Ibn Majah (o. Magah)=as-sunnan/209-275 n.H.

(außerdem gibt es Baihaqi und Muwatta, Al-Albani u.a.)

As-Sabaah (7) hiermit sind die ersten sieben Bücher gemeint wenn dies nach einem Hadith steht

As-Sitah (6) sind die oben aufgefährten gemeint außer Ahmad

Al-Khamzah (5) alle fünf Ahmad,Abu Dawud,An-Nasaai,At-Timidi,Ibn Majah

Al-Arbaah (4) hier sind folgende Gelehrte gemeint: At.Tirmidi, An-Nasaai, Abu Dawuud, Ibn Majah (dies vier haben den Titel ashab as-sunnan weil ihre Bücher so heißen)

Ath-thalatha (3) Abu Dawuud, At-Tirmidi und An-Nasaai

Wenn Mutafaqun Aleih hinter einem Hadith steht, sind damit die Bücher von Buhary und Muslim gemeint.


assalamu alaikum
Abdullah Ibn 'Umar,radiallahu anhum berichtete, dass der Gesandte Allahs,sallalahu aleihi wa salam sagte: "Der Muslim ist des Muslims Bruder. Ihn darf er weder unterdrücken noch zugrunde gehen lassen. Wer seinem Bruder in der Not beisteht, dem steht Allah in seiner eigenen Not bei.“.Bukhary

  


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