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Neues Leben in Deutschland
#1
Die ersten Iraker kommen an


Mit der Ankunft von rund 120 irakischen Flüchtlingen aus Syrien startet Deutschland an diesem Donnerstag ein umfangreiches Aufnahmeprogramm. Bei einem EU-Ministertreffen Ende November hatte die Bundesregierung zugesagt, ein Viertel der insgesamt 10.000 irakischen Flüchtlinge aufzunehmen, die in Europa ein neues Zuhause finden sollen. Vor ihrer Ankunft auf sicherem Boden mussten die irakischen Flüchtlinge ein mehrstufiges Prüfverfahren durchlaufen.

Wer kommt nach Deutschland?

Bei den 2500 Irakern handelt es sich um Menschen, die vor Gewalt und Unsicherheit in ihrer Heimat in die Nachbarländer Jordanien und Syrien flüchteten. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR übermittelte dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Vorschläge, welche Flüchtlinge in Deutschland aufgenommen werden könnten.

Auch wenn in der Debatte hierzulande oft von irakischen Christen die Rede ist, ist die christliche Konfession an sich kein Aufnahmekriterium. Vielmehr ist die besondere Schutzbedürftigkeit eines Flüchtlings maßgebend, wie sie etwa bei Folteropfern, Kranken und alleinstehenden Frauen mit Kindern gegeben ist. Da Christen als religiöse Minderheit im Irak jedoch oft verfolgt werden, profitieren auch viele von ihnen von dem Aufnahme-Programm.

Wie in solchen Verfahren üblich, nehmen die deutschen Behörden eine Sicherheitsüberprüfung der Flüchtlinge vor und berücksichtigen bei ihrer Entscheidung auch die Integrationsfähigkeit der Flüchtlinge und eventuelle familiäre Bindungen nach Deutschland. Ausgeschlossen von der Aufnahme sind laut Innenministerium Flüchtlinge, "die im Irak eine Funktion ausgeübt haben, die für die Aufrechterhaltung des früheren Herrschaftssystems" von Ex-Machthaber Saddam Hussein besonders bedeutsam waren, die vorsätzlich Straftaten begangen haben oder der Verbindungen zu kriminellen oder terroristischen Vereinigungen verdächtigt werden.

Was erwartet die Flüchtlinge?

Die Iraker werden im Rahmen eines sogenannten Resettlement-Programms aufgenommen. Das heißt, sie sollen langfristig in Deutschland leben. Im Durchschnitt sollen rund 500 Iraker pro Monat kommen; alle Flüchtlinge werden zunächst ins Durchgangslager Friedland in Niedersachsen gebracht. In der Einrichtung, die in den vergangenen Jahren vor allem Spätaussiedler beherbergte, werden die Iraker versorgt und medizinisch untersucht. Je nach Bedarf wird psychologische Hilfe für sie organisiert.

Nach etwa zwei Wochen werden die Flüchtlinge auf die Bundesländer verteilt. Die Iraker, die nach Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen kommen sollen, nehmen in Absprache mit der niedersächsischen Landesregierung zunächst noch drei Monate lang am ersten Teil eines Integrations- und Sprachkurses in Friedland teil. Niedersachsen lässt "seine" Iraker den Kurs in Bramsche machen. Den zweiten Teil des Kurses absolvieren die Flüchtlinge an ihrem neuen Wohnort.

Die irakischen Flüchtlinge erhalten eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis für zunächst drei Jahre. Sollten sie keine Arbeit annehmen können oder finden, können sie Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld II beantragen.

Yvonne Brandenberg, AFP


Komisch nur Christen, die Muslimen brauchen genau so Hilfe.
  


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