Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Verhaltenskodex bei den Festen – Teil 1
#1
Salam_wr_wb

Verhaltenskodex bei den Festen – Teil 1

Eines Tages kam Abû Bakr As-Siddîq möge Allah mit ihm zufrieden sein bei seiner Tochter Âischa möge Allah mit ihr zufrieden sein herein. Bei ihr waren zwei junge Mädchen von den Ansâr (den aus Makka Ausgewanderten Helfenden) und sie sangen die Lieder der Ansâr aus der Zeit der Schlacht von Bu‘âth (zwischen den Stämmen Aus und Chazradsch vor dem Islâm). Da meinte Abû Bakr: "Die Flöten des Satans im Hause des Gesandten Allâhs?" Der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken erwiderte: "Lass sie, Abû Bakr, denn jede Gemeinschaft hat Feste und das ist unser Fest!" Von Al-Buchârî überliefert.


Allâh der Erhabene bestimmte für die Muslime zwei Feste, nämlich das Fest des Fastenbrechens und das Opferfest, beide folgen unmittelbar nach der Verrichtung zweier Pflichten des Islâms. Das Fastenbrechenfest kommt nach der Fastenpflicht im Monat Ramadân und das Opferfest kommt nach der Pflicht des Haddsch. Die Feste der Muslime sind ein Ausdruck deren Freude über die Güte Allâhs ihnen gegenüber, da Er ihnen zur Anbetung verholfen hat. Allâh der Erhabene sagt: "Sprich: »Über die Gunstbezeigung Allâhs und über Seine Barmherzigkeit, darüber sollen sie sich nun gewiss freuen. Dies ist besser als das, was sie ansammeln.«" (Sûra 10:58).

Zu den Anstandsregeln, die wir bei unseren Festen beachten sollen, gehört Folgendes:

- Die Nacht zum Fest durch freiwillige Nachtgebete und Gedenken Allâhs beleben: Denn die Nacht zum Fest gehört zu den gesegneten Nächten, in denen Güte und Belohnung vermehrt werden, daher soll der Muslim in dieser Nacht darauf bedacht sein, Allâhs zu gedenken und Nachtgebete zu verrichten, damit er die Zufriedenheit Allâhs des Erhabenen erlangt.

- Die Ganzkörperwaschung, das Sich-Parfümieren und das Anziehen der schönsten Kleidung: Beim Festgebet pflegte der Gesandte Allâhs möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken seine schönste Kleidung zu tragen.

- Vor dem Verlassen des Hauses zum Gebet des Fastenbrechenfestes etwas essen: Es gehört nämlich zur Sunna, dass man eine ungerade Zahl von Datteln isst, bevor man sich auf dem Weg zum Gebet des Fastenbrechenfestes macht. Beim Opferfest wird das Essen bis auf die Zeit nach dem Festgebet verschoben, damit man von seinem Opfertier isst, falls man eines geschlachtet hat. Von Buraida möge Allah mit ihm zufrieden sein ist überliefert, dass er sagte: "Der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken pflegte am Ramadân-Fest das Haus nicht zu verlassen, bevor er etwas gegessen hatte, und am Opferfest nichts zu essen, bis er das Festgebet verrichtet hatte." Authentischer von At-Tirmidhî überlieferter Hadîth. Von Anas ibn Mâlik möge Allah mit ihm zufrieden sein wurde weiterhin berichtet, dass der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken am Ramadân-Fest einige Datteln zu frühstücken pflegte, bevor er zum Gebetsplatz hinausging". Authentischer von At-Tirmidhî überlieferter Hadîth.

- Frühzeitig zum Gebetsplatz gehen: An beiden Festtagen soll der Muslim früh aufstehen, das Morgengebet verrichten und dann zum Gebetsplatz gehen. Am Opfertag sagte der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken : "Als Erstes werden wir diesen unseren Tag mit dem Gebet beginnen, dann kehren wir zurück und schlachten." Von Al-Buchârî überliefert.

- Das Gebet im Freien: Es gehört zur Sunna, das Festgebet im Freien und auf weiten Plätzen zu verrichten, falls es keinen Hinderungsgrund wie Regen oder Ähnliches gibt. Der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken pflegte das Festgebet im Freien zu verrichten.

- Beteiligung von Frauen und Kindern: Es ist auch für Frauen und Kinder erwünscht, an den beiden Festtagen zum Gebetsplatz zu gehen, denn es ist von Umm Atîya Al-Ansârîya möge Allah mit ihr zufrieden sein überliefert, dass sie sagte: "Uns wurde anbefohlen, die Mädchen und die Frauen der Gemächer mitzunehmen, und dass die Menstruierenden den Gebetsplatz meiden." Von Al-Buchârî überliefert.

- Das Gebet des Fastenbrechenfestes etwas verzögern und sich mit dem Gebet des Opferfestes beeilen: Dies ist so, damit die Armen die Zakâ vor dem Gebet bekommen und sich mit ihrer Familie darauf freuen können, während man sich mit dem Gebet des Opferfestes beeilen soll, damit die Leute genügend Zeit zum Schlachten ihrer Opfertiere haben. Der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken pflegte das Gebet des Ramadân-Festes etwa zwanzig Minuten, das Gebet des Opferfestes nur zehn Minuten nach Sonnenaufgang zu verrichten.

- Kein Gebetsruf und keine Iqâma (der zweite Gebetsruf unmittelbar vor dem Gebet) für das Gebet beider Feste: Es ist von Dschâbir ibn Samura möge Allah mit ihm zufrieden sein überliefert, dass er sagte: "Ich habe das Gebet beider Feste mit dem Propheten möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken oft verrichtet, und dabei gab es weder einen Gebetsruf noch eine Iqâma." Authentischer von At-Tirmidhî überlieferter Hadîth.

- Kein freiwilliges Gebet vor oder nach dem Festgebet verrichten: Es gibt kein freiwilliges Gebet weder vor noch nach dem Festgebet, denn der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken und seine Gefährten pflegten kein freiwilliges Gebet vor oder nach dem Festgebet zu verrichten. Ibn Abbâs möge Allah mit ihm zufrieden sein sagte: "An einem Festtag verließ der Gesandte Allâhs das Haus und verrichtete zwei Raka's [gemeint sind die Gebetseinheiten des Festgebets], ohne davor oder danach etwas zu beten." Von Al-Buchârî und Muslim überliefert.

Wa_salam_wr_wb
#2
Salam_wr_wb

Verhaltenskodex bei den Festen – Teil 2

- Der Ansprache nach dem Gebet zuhören: Der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken pflegte an den beiden Festtagen zum Gebetsplatz zu gehen, als erstes das Festgebet zu verrichten und sich dann den Leuten zuzuwenden, während sie noch in ihren Reihen standen, um sie dann zu belehren, ihnen etwas anzuvertrauen und ihnen Anweisungen zu geben. Von Ibn Umar ist überliefert, dass er sagte: "Der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , Abû Bakr und Umar möge Allah mit ihnen zufrieden sein pflegten das Gebet beider Feste vor der Ansprache zu verrichten." Von Al-Buchârî überliefert. Von Ibn Abbâs möge Allah mit ihnen zufrieden sein ist überliefert, dass er sagte: "Ich ging mit dem Propheten möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken an einem Ramadân-Fest oder Opferfest zum Festgebet, er verrichtete das Gebet, hielt eine Ansprache, ging dann zu den Frauen, belehrte sie, ermahnte sie und wies sie an, Almosen zu geben." Von Al-Buchârî überliefert.


- Das gegenseitige Händeschütteln und Beglückwünschen: Wenn die Muslime mit dem Festgebet fertig sind, sollen sie sich die Hand geben, sich begrüßen und sich beglückwünschen. Immer wenn die Gefährten des Propheten möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sich am Festtag trafen, pflegten sie zueinander zu sagen: "Möge Allâh von uns und von euch die guten Taten annehmen!" Der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: "Es gibt keine zwei Muslime, die sich treffen und die Hand geben, ohne dass ihnen vergeben wird, bevor sie sich trennen." Von Abû Dâwûd, At-Tirmidhî und Ahmad überliefert.

- Auf einem anderen Weg zurückkehren: Nach dem Verrichten des Festgebets soll der Muslim einen anderen Weg zur Rückkehr benutzen als den Hinweg, damit die Engel für ihn Zeugnis ablegen und er für die Befolgung der Sunna des Propheten möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken belohnt wird, denn dieser pflegte an Festtagen einen anderen Rückweg als den Hinweg zu nehmen (von Al-Buchârî überliefert). Man darf auf demselben Weg zurückkehren, aber es ist besser, den Weg zu ändern.

- Pflege der Verwandtschaftsbande: Dies gehört zur Sunna des Propheten möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken , der uns dazu anhielt, die Verwandtschaftsbande zu pflegen, die Verwandten zu besuchen und ihnen zum Fest zu gratulieren. Er sagte dazu: "Wer Freude daran hat, dass Allâhs Gabe an ihn reichlich gewährt wird und dass er lange lebt, der soll seine Kontakte zur Verwandtschaft pflegen." Von Al-Buchârî und Muslim überliefert. Die Pflege der Verwandtschaftsbande ist schon außer den Festtagen erforderlich, also an den Festtagen umso mehr.

- Den Armen und Waisen Mitgefühl zeigen: Der Muslim soll den Armen und Bedürftigen vermehrt Almosen geben, sie unterstützen, die Waisen trösten und gütig zu ihnen sein.

- Erlaubter Spaß und erlaubte Spiele: Unsere tolerante Religion verbietet uns weder Aufmunterung noch Suche nach Freude und Heiterkeit. Anas möge Allah mit ihm zufrieden sein berichtete: "Als der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken nach Madina kam, hatte man zwei Tage, an denen man spielte, da sagte er: »Allâh hat sie euch durch zwei bessere Tage ersetzt: das Ramadân-Fest und das Opferfest.«" Von An-Nasâî überliefert.

- Kein Fasten an den Festtagen: Der Prophet hat das Fasten an den beiden Festtagen verboten, egal ob Pflichtfasten oder freiwilliges Fasten. Umar ibn Al-Chattâb möge Allah mit ihm zufrieden sein sagte, dass der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken es verboten hat, an diesen beiden Tagen zu fasten, und sagte: "Am Tag des Ramadân-Festes brecht ihr das Fasten, und was das Opferfest angeht, so esst von euren Opfertieren!" Von Ahmad überliefert. Es ist auch nicht erwünscht, an den Taschrîq-Tagen zu fasten, also an den drei Tagen nach dem Opferfest.

- Das Aussprechen des Takbîr (die Worte: Allâhu Akbar, das heißt Allâh ist größer) an beiden Festtagen: Zur Sunna des Propheten möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken gehört, dass er den Takbîr an beiden Festtagen und an den drei Tagen nach dem Opferfest, die als Taschrîq-Tage bekannt sind, bis zum Nachmittag des dritten Tages oft sprach.

Zur Formel des Takbîr gehört: "Allâh ist größer, Allâh ist größer, es gibt keine Gottheit außer Allâh. Und Allâh ist größer, Allâh ist größer und aller Lobpreis gebührt Allâh." Von Ad-Dâraqutnî überliefert.

Wie schön ist doch der Islam, der darauf bedacht ist, den Muslimen ab und zu Freude und Vergnügen zu bereiten! Dafür machte er für sie zwei Feste, an denen sie Freude und Vergnügen haben. An diesen beiden Tagen versöhnen sich alle Muslime, denn da gibt es keinen Platz für Streit.

Wa_salam_wr_wb
  


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen:
1 Gast/Gäste