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Islam Fatwa: Erdogan und die Türkei - Druckversion

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Islam Fatwa: Erdogan und die Türkei - Ibn Suleyman - 31-10-2019

Frage:
Erdogan regiert nicht mit dem islamischen Grundgesetzt, wie kannst du ihn dann als Muslim bezeichnen?

Antwort:
Es ist korrekt, dass Erdogan nicht mit dem islamischen Grundgesetzt regiert, jedoch tut er etwas, was ihm das Gesetz befohlen und aus diesem Grund, freue ich mich, über seinen Sieg und bezeichne ihn als Muslim.
Lass mich dir die Sache erläutern: Wenn eine Person beispielsweise nicht stehend beten kann so betet er sitzend, so wird über ihn gesagt: Er hat zwar nicht stehend gebetet, jedoch hat er etwas gemacht, was ihm das Gesetzt befohlen hat so betet er sitzend.

Es wird nicht zu ihm gesagt: Warum hast du nicht stehend gebetet? Denn er ist nicht verpflichtet zu stehen, wenn er dazu nicht fähig ist. So ist jede Angelegenheit in Islam. Wenn ein Muslim unfähig ist, etwas nachzukommen, so ist er nicht verpflichtet dieses zu erfüllen und es ist nicht erlaubt, ihn wegen seiner Nachlässigkeit darin zur Rechenschaft zu ziehen. Von den Bedingungen, dass man zu etwas verpflichtet ist, gehört, dass man dazu imstande ist „Allah bürdet einer Seele nur das auf, was Er zu leisten vermag.“

Jeder der Verstand hat und die Putschversuche in der Türkei sah, nach all den Zugeständnissen/Kompromissen, welche die AKP vorgeschlagen hat, so wird für ihn klar und deutlich, wie schwer es ist, mit dem islamischen Gesetzt dort zu regieren und die Stellung der Religion in der türkischen Regierung zu erhöhen. Der Grund warum es viele äußere Distanzierungen zum Islam zu sehen gibt, ist auf die Unfähigkeit und die nicht vorhandene Kraft zurück zu führen. (Also Erdogan hat nicht die Kraft oder Macht dazu das islamische Gesetzt so einzuführen, wie viele unwissende das gerne hätten)

O Brüder: Eine Finsternis wo sich Licht befindet ist besser als eine Finsternis, wo es kein Licht gibt.

Der Islam ist dafür gekommen, um ein Nutzen zu ermöglichen, diesen zu vermehren, Schaden abzuwenden und ihn zu reduzieren. Wie kann man von Erdogan verlangen, dass er den Alkohol verbieten soll und die Möglichkeiten der Laizisten einengen soll, wo er dazu nicht die Macht hat?!

Ist es klug, mein geehrter Bruder, dass Erdogan Dinge macht, die dann zu einem gewaltigeren Übel führen?

Mein Bruder, zurzeit genügt es, dass er die Türken vom erzwungenen Unglauben hin zum wählbaren Unglauben geführt hat! (Also dass die Leute nicht mehr gezwungen werden, den Islam abzulegen, sondern frei ihre Religion leben dürfen in jedem Bereich).

In der Vergangenheit gab es einen Krieg gegen jegliches Merkmal der Religion und die Menschen wurden immer mehr in den Unglauben hineingezogen. Jetzt jedoch, der Lob gebührt Allah, vermehren sich die Moscheen, der Hidschab verbreitet sich, die Religiosität steigt und die Türkei hat ehrenwerte Stellungen gegenüber den Angelegenheiten der Muslime.

Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Frieden sein auf ihm, welcher die Unterstützung  der Offenbarung hatte, hat trotz dessen, bei der Errichtung der Religion, sie nur Stück für Stück aufgestellt und durchwanderte mit der Gesellschaft mehrere Phasen. Ja sogar nach seinem Sieg und der Errichtung des Staates, hat er von einigen Gesetzen abgelassen, denn wenn er diese eingeführt hätte, wäre daraus ein gewaltiges Unheil resultiert.

All dies, damit seine Gemeinschaft (Ummah) die Wichtigkeit der Berücksichtigung der weltlichen Sitten/Bräuche, des Vermögens/Könnens und des wahrscheinlicheren Gemeinwohls lehrt, (um den größeren Nutzen zu erzielen), bei der Einführung der islamischen Gesetzes (auch wenn das Gesetz noch  so wichtig ist).

Er hat es beispielsweise unterlassen, den Kopf der Heuchler (Ibn Ubey) seiner Strafe zu unterziehen, als dieser seinen Unglauben offenkundig zeigte und den Gesandten Allahs, Allahs Segen und Frieden sein auf ihm, beleidigte. So sagte der Gesandte Allahs: „Die Menschen sollen nicht sagen, dass Muhammad seine Gefährten tötet.“ (Nach den heutigen Tekfiries, hat der Prophet hier nicht nach dem geurteilt was Allah herabgesandt hat – das ist natürlich Quatsch, sondern nach dem geschaut was besser für den Islam und Muslime ist, und das ist was im Islam den Kern ausmacht)

Ibn Teymiyyah, möge Allah mit ihm barmherzig sein, sagte: „Das Gebieten und Verbieten, auch wenn es damit verbunden  ist, um ein Nutzen zu erlangen und Schaden abzuwenden, so wird geschaut, was dem entgegensteht. Wenn dann ein Teil des Nutzens verfehlt wird  und der Schaden größer ist, ist er nicht angeordnet, dies zu tun, sondern es ist für ihn verboten, wenn der Schaden dabei größer ist. Wenn die Person oder die Gruppe zwischen Guten und Schlechten eingeschlossen ist, sodass sie zwischen den beiden nicht unterscheiden, sondern das sie entweder beides machen oder beides unterlassen, ist es nicht gestattet, das Gute zu gebieten oder das Schlechte zu verbieten, sondern er schaut nach und wenn er erkennt, dass das Gute überwiegt, so befiehlt er es, auch wenn es ein Teil vom Schlechten beinhaltet und er verwehrt nicht das Schlechte, wenn dadurch etwas gewaltigeres Gutes verloren geht.“

Wenn du über diese Worte gerecht nachdenkst, wird dir klar, dass es dir nicht gestattet ist, von Erdogan zu verlangen, dass er mit dem islamischen Gesetzt regiert, denn dies würde dazu führen, dass die Nationen über ihn herfallen und die Menschen gegen ihn rebellieren, mit dem Argument, dass er sie einengt und somit verschwindet alles vorhandene Gute und der aufgezwungene Unglaube würde zurück kehren, sodass die Muslime in ihrer Freiheit eingeschränkt werden, bis hin zu gewaltigeren Katastrophen.

Das Fazit ist also: Erdogan regiert zwar nicht mit dem islamischen Gesetzt, macht aber das, was der Islam von ihm verlangt: (fürchtet Allah, soweit/gut ihr könnt) und wer das macht, wozu er imstande ist, der hat sich an das islamische Gesetzt gehalten.

Und Allah weiß es am besten.