[mab]

lieber Bruder MuratK. Erstmal sollte man dich loben, dass nach Rat fragst und dir Wissen aneignen möchtest. Beim Lesen deiner Beiträge bin ich über zwei Dinge gestolpert, bei denen ich mir gedachte habe: "Das ist 100pro Einflüsterung des Sheytan!"

Leider habe ich unglaubliche Angst sie in dieser Zeit zu verlieren, darum habe ich sie gefragt ob sie mit mir zusammen sein will. Ich habe ihr erklärt dass es für mich nur eine Garantie sein wird, bzw. dass ich mir keine Sorgen machen muss und es in einem Jahr zwischen uns inshaallah klappen wird.

So kommt der Sheytan zu einem. Mit Ängsten. Er flüstert dir ein, dass dies und jenes passieren könnte... Alles Unfug. Allah hat unsere Versorgung (Risq) bereits erschaffen. Wenn gerade irgendwo auf der Welt ein Weizenkorn wächst, und dieser für dich von Allah swt bestimmt wurde, wird es dich erreichen. Ganz egal, ob es gerade in Deutschland, China oder Australien wächst. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen. Wenn es euer von Allah bestimmter Schicksal ist, dann wirst du sie irgendwann heiraten. Das beste, was du (zu jeder Zeit) tun kannst, ist dich an die Gesetze Allahs zu halten und versuche ein sehr guter Diener zu sein.

Dazu ein Hadith:
„Wer sich um Keuschheit bemüht, den wird Allah keusch machen, und wer Hilfe von niemandem außer Allah erbittet, dem wird Er helfen, und wer geduldig ist, dem wird Er es leicht machen, und niemandem wurde jemals etwas Besseres gegeben als die Geduld.“ (Bukhari, 1469)

Die zweite Stelle, die mir aufgefallen ist:

Wir hatten schonmal den Kontakt eine Zeitlang unterbrochen und mir ging es so schlecht wie nie zuvor. Ich habe danach angefangen weniger zu glauben. Aber wenn sie bei mir ist, dann gehts mir sehr gut.

Eine weitere, typische Herangehensweise des Sheytan. Er versucht einem das Verbotene zu "legitimieren", indem er einem einflüstert: "Es ist gut für deinen Iman! Wenn du es nicht machst, bist du schlechter dran! Dann kannst du vielleicht deinen Glauben verlieren? Du willst doch nicht deinen Glauben verlieren? Du willst doch ein guter Diener Allahs sein? Also entferne dich nicht von ihr, sondern sei ihr Freund! Du tust damit etwas Gutes!"

Es gibt eine sehr bekannte Geschichte, die ich öfter schonmal in Vorträgen gehört habe. Es ging um einen sehr gläubigen Mann, der auf seine Nachbarin aufpassen sollte, als ihre Brüder verreist waren. Zuerst weigerte er sich, doch seine Nachbarn überredeten ihn, nur das Essen vor die Tür zu stellen. Mehr müsse er auch nicht machen. Er stimmte zu. Nach einiger Zeit dachte er sich (durch Einflüsterungen des Sheytan): Die Nachbarin fühlt sich bestimmt einsam. Ich sollte durch die geschlossene Tür mit ihr sprechen. Gesagt getan. Später kam der Sheytan wieder zu ihm und flüsterte ihm ein, er solle die Tür einen Spalt breit öffnen. dann könnt man sich besser verständigen. Gesagt getan. Dann war die nächste Einflüsterung, dass er reingehen sollte. Es kann ja nichts passieren. Gesagt getan. Am Ende war die Frau schwanger und er hat sie und ihr Kind ermordet und im Haus begraben. Als dann irgendwann die Nachbarn zurückkamen von ihrer Reise, sagte er ihnen, dass sie irgendwie verunglückt sein und er sie irgendwo bestattet hätte. In der Nacht hatten jedoch seine zurückgekehrten Nachbarn einen Traum, in dem sie sahen, dass ihre Schwester unter ihnen im Haus vergraben war. Jeder hatte dasselbe gesehen. So beschlossen sie zu graben und fanden die Leiche. Der Mörder wurde zur Rede gestellt und später zu Tode verurteilt. Kurz bevor das Urteil vollstreckt werden sollte, kam der Sheytan zu ihm und sagte ihm, dass er für die ganze Misere verantwortlich sei. Er sagte, er müsse nur Sucud vor ihm machen und alles würde wieder rückgängig gemacht werden. Der Mann tat dies, der Sheytan lachte und er starb als Kafir.

Ende der Geschichte.

Ich glaube ein großer Gelehrter, ich weiß nicht mehr welcher, hat seine Söhne an seinem Sterbebett ermahnt, diese Geschichte nicht zu vergessen. Korrigiert mich bitte, falls ich falsch liege.

Also Bruder, wie du siehst, kommt der Sheytan in kleinen Schritten. Manchmal sind sie sogar so klein, dass wir sie für unwichtig halten und sie nicht ernst nehmen. Aber wir müssen auf der Hut sein!