Muslima aus Berlin

Liebe Geschwister im Islam,

Ich bin 27 Jahre alt, Deutsche und leben in Berlin.

Vor ca 15 Jahren hatte mich der Glaube an Allah (subhaana wa-ta´aala) verlassen (ich war evangelische Christin), welches schon durch die vermittelten Inhalte in der Grundschule losging… mir wurde beigebracht, dass es eine Evolution gab usw. und schon alleine dieser Umstand brachte mich zum Unglauben, da ich bis dahin tatsächlich daran geglaubt hatte, so wie es in der Bibel stand, dass Allah (subhaana wa-ta´aala) Adam erschaffen hat und aus seiner Rippe eine Frau… ich geriet in den ersten Gewissens- bzw. Glaubenskonflikt, an den ich mich jetzt zurückerinnern kann, denn wie konnte ich weiterhin an die Bibel glauben, wenn mir schon in der Schule beigebracht wurde, dass das nicht stimmen soll ??? Die Folge dessen war, dass ich an die Bibel selbst und auch nicht mehr an Allah (subhaana wa-ta´aala) geglaubt hatte und mir, wie auch vielen anderen, nicht klar war, weshalb es so viel „Unrecht“ auf der Welt gibt… und ich darauf keine Antworten finden konnte … ich bin ungläubig geworden…

und seitdem .. über Jahre hinweg.. ging es mir zusehends schlechter… der Unglaube manifestierte sich immer mehr und ich habe mit Anfang 20 sogenannte „Depressionen“ bekommen, weil ich keinen Sinn im Leben gesehen habe. Nicht, dass ich mich umbringen wollte, aber ich bin ein sehr nachdenklicher Mensch und habe mich immer wieder nach dem Sinn des Lebens gefragt und auch andere Leute, die mir alle mehr oder minder die gleichen (unbefriedigenden) Antworten gegeben haben.

„Du musst dem Leben selbst einen Sinn geben“ hieß es immer wieder … aber diese Antwort war für mich überhaupt nicht schlüssig. Ich begründete das damit, dass es mir natürlich klar war, dass ich, wo ich doch jetzt ungefragt auf die Welt geworfen wurde, mir natürlich einen Sinn suchen musste, nur dass das, nicht der Sinn meines Daseins selbst sein kann, denn was wäre denn, wenn ich gar nicht geboren wäre? Wenn ich mir den Sinn selbst suchen muss, welchen Sinn kann es denn darin geben, dass ich überhaupt geboren wurde? Auf diese Frage konnte mir niemand, der von mir befragten eine Antwort liefern… oder aber es kamen Antworten wie „Es gibt keinen Sinn“… es schien mir also einfach nicht schlüssig, dass man mich als Mensch auf die Erde „wirft“, um das „Beste“ daraus zu machen und dann wieder restlos ausgelöscht zu werden…

Ich wurde immer verzweifelter… Ich wurde immer unglücklicher… ich dachte vorübergehend, dass mir irgendwas fehlt, um glücklich zu sein, Geld, Liebe, Ansehen oder was auch immer.. aber ich merkte schnell, als ich all diese Dinge hatte, dass ich immer noch nicht glücklich war und bin noch tiefer in Depressionen verfallen und habe 1,5 Jahre eine Psychotherapie gemacht, die mir auch nicht helfen konnte…

Wie auch viele andere Menschen habe ich nun gedacht, der „Sinn“ sei „Spaß“ im Leben… wenn ich das „Beste“ draus machen muss und nur dieses Leben habe, so war für mich die logische Schlussfolgerung, dass ich so viel wie möglich in meinem –kurzem- Leben erleben muss, damit ich, wenn ich sterbe, nicht das Gefühl haben werde, irgendetwas verpasst zu haben und mein katastrophaler Lebensweg nahm seinen Lauf…. Ich habe krankhaft mein Leben mit irgendeiner Action gefüllt, nur um möglichst viel zu erleben, in der Angst, etwas zu verpassen, weil ich ja glaubte, wenn ich sterbe ist alles aus….

Gemerkt habe ich nur, dass mich auch das nicht glücklich macht, habe gekifft, getrunken, Unzucht begangen und wurde immer unglücklicher während des Bestrebens irgendwie „glücklich“ zu sein… es war paradox.. wie verhext… und ich habe versucht meine Gedanken nach dem fehlenden Sinn in meinem Leben zu verdrängen… es gab natürlich immer Momente, in denen ich glaubte glücklich zu sein, aber das war ehrlich gesagt eine Sache, mit der ich mich selbst belog und mir versucht habe, etwas vorzumachen.. denn schon während man gerade bei irgendeinem Mist ist, gerade irgendeine Sünde begeht, da denkt man schon daran, dass das Ja auch nur wieder ein „Spass“ von kurzer, zeitlich beschränkter Dauer ist, und meine Gedanken fielen schon wieder auf das „danach“… ich habe also gefeiert, „Party gemacht“ aber ein wirklich glückliches Gefühl hat sich dadurch, oder durch andere Dinge nicht eingestellt, weil sich mein Unterbewusstsein schon wieder damit auseinandersetzte, dass der „Spass“ ein Ende hat… und folglich wurde ich immer unglücklicher……

Ich wurde nicht nur immer unglücklicher, sondern auch immer handlungsunfähiger… wie gelähmt….. die Frage nach dem Sinn des Lebens hat mein Unterbewusstsein zu sehr beschäftigt und viel mehr, die falsche Antwort, die ich mir selbst darauf gab.. wenn der Sinn in meinem Leben nun „Spass“ lautete, so sah ich in anderen Handlungen, wie Haushalt schmeissen, Arbeiten gehen, schlafen, oder einfach zu Hause zu sein und Tee trinken als sinnlos an und ich setzte das gleich mit „verschwendeter Zeit“… ich war ganz aktiv auf der Suche nach „Action“, egal in welcher Form und mir wurde immer deutlicher, dass das krankhafte Formen annahm, die mich im Leben behinderten, da ich auch meine Verpflichtungen aufgrund dieser Einstellung nicht mehr wirklich wahrnahm… ich beneidete andere Menschen um den Zustand des Glücklichseins und mir wurde immer bewusster, dass ich irgendeiner Störung unterlag, die die verschiedensten Ärzte als Depression diagnostizierten.. ich hatte nun wirklich alle Voraussetzungen um glücklich zu sein, wie Gesundheit, eine liebe Familie, gutes Aussehen, eine hervorragende Ausbildung, also beste berufliche Qualifikationen usw.. und ich war einfach nicht glücklich.. das kann nicht mit rechten Dingen zugehen und wurde immer überzeugter davon, dass ich tatsächlich „krank“ bin.. Depressionen habe…

Meine „Depressionen“ schufen mir zusehends mehr und mehr Probleme, waren es seelische als auch finanzielle (bedingt durch meine „Spass- u. Drogensucht“), so dass ich für mich selbst erneut an einem Punkt in meinem Leben angekommen war, an dem ich keine andere Lösung mehr sah, als der erneute Weg zu einem Psychodoktor…. Nach einem etwa 10 minütigen Gespräch hieß es, ich hätte Depressionen und sollte mit „Antidepressiva“ , als auch „Stimmungsstabilisatoren“ behandelt werden…


Die mir verschriebenen Tabletten habe ich einfach nicht geschluckt, da mir mein wacher, hinterfragender Geist sagte, dass das nun gar nicht dienlich sein kann, einem suchtkranken Menschen weitere potenziell süchtig machende Stoffe zu geben und so habe ich die „Medikamente“ nicht eingenommen… allerdings stand ein erneuter Termin zwei Wochen später an, bei dem ich die ersten Veränderungen schildern sollte, welche durch die „Medikamente“ hervorgerufen werden sollte….

Genau zur gleichen Zeit, habe ich mit einem Bekannten, Mohammed (Allah sei mit ihm) über mein „Problem“ gesprochen und er sagte zu mir folgendes:

„Ohne zu wissen, was du hast.. ich kenne die Lösung auf dein Problem“

Ich dachte zuerst er spinnt.. ich habe seit Jahren Depressionen, falle immer tiefer, renne von einem Psychodoktor zum anderen und er will von einer Sekunde auf die andere, die Lösung für mein Problem kennen? … aber ich hörte mir an, was er zu sagen hatte und er sagte :

„Dir fehlt der Glauben“

Und ich sah ihn an und dachte mir, dass er Recht hat, aber wie sollte ich fehlenden Glauben einfach in mich reinpflanzen? Es ist doch keine Entscheidung, die auf bewusster Ebene abläuft und ich mir einfach selbst auferlegen kann zu glauben.. ich wünschte mir, glauben zu können, aber aufgrund meines sehr rationell, alles hinterfragenden Verstandes, war er einfach entwichen und ich sah bis dahin keine Möglichkeit, ihn wiederzufinden, so sehr ich auch Glauben wollte…

(Ich muss dazu sagen, dass mein ganzes Umfeld bereits seit 10 Jahren fast ausschließlich von Muslimen, oder vielmehr welchen, die sich dafür halten, geprägt war, aber bis auf die Tatsache, dass sie kein Schweinefleisch aßen, was ich selbst auch seitdem ich denken konnte nicht tat, hatten sie wenig bis gar kein Wissen über ihren Glauben und dementsprechend verhielten sie sich auch nicht, wie es sich für einen Muslim gebietet, so dass ich zwar dem Islam gegenüber sehr aufgeschlossen war, jedoch bis dahin keinen wirklich Anlass sah, mich mehr mit dem Islam zu beschäftigen, da eben diese „Muslime“ einfach nur am sündigen waren, wie ich selbst… Drogenabhängig.. straffällig… usw… ich mochte diese Menschen, aber die Lebensweise war nicht die, die mich näher zum Islam geführt hatte… im Gegenteil.. es gab nicht wenige Dinge, die ich über den Islam wusste und ihnen noch erzählt hatte, und sie sich wunderten, dass ich, als Nicht-Moslem mehr über ihren Glauben wusste, als sie selbst…… dabei blieb es aber auch…. Ich wusste lediglich Fetzen, die zwar richtig waren allerdings völlig ohne Zusammenhang, so dass ich mich bis dahin nicht näher mit dem Islam beschäftigt habe.. Zwar mehr als meine sogenannten muslimischen Bekannten, von denen nicht einer, den Qu´ran überhaupt gelesen hatte, aber lange nicht soviel, dass ich die Schönheit und die Wahrheit als solches erkannt hatte)

Nach dem Gespräch mit meinem Bekannten, der mir die Lösung auf mein Problem nannte, obwohl er selbst sehr weit vom rechten Weg abgekommen ist, fing ich erneut an, mich intensiver mit dem Islam zu beschäftigen… und Allah (subhaana wa-ta´aala) wollte es, dass ich als erstes auf das Video von Pierre Vogel stieß.. sein Vortrag über den Sinn des Lebens…

ich konnte kaum fassen, dass der Mensch mir so aus der Seele spricht…. Und hatte das erste mal, seit Jahren, nicht mehr das Gefühl, verrückt zu sein, so wie mir alle Seiten weißmachen wollte und ich schon selbst daran geglaubt hatte… das war jetzt ca vor 3 Monaten…
Ich beschäftige mich seither täglich mehrere Stunden mit dem Islam und der Glaube ist wieder zu mir zurückgekehrt… im Monat Ramadan… ich höre mir mehrere Stunden am Tag Vorträge an und habe begonnen Qu´ran zu lesen, was schon die ersten Wunder (echte Wunder) bei mir bewirkt hatte.. einen Tag, nach dem ich begonnen hatte Qu´ran zu lesen –ich las im Auto, wo mir normalerweise innerhalb kürzester Zeit schlecht wird… und ich las 4 Std am Stück, ohne dass mir auch nur ein bisschen übel wurde….. , kam auf einmal „Licht“ zu mir und innerhalb von ein paar Sekunden wurde mir alles klar und ich sah den Sinn in jeder einzelnen Handlung meines Lebens…. Alles, was für mich die vergangenen 10 Jahre keinen Sinn ergab, ergab auf einmal einen Sinn… das kam wie Blitze in meinen Geist und ich habe ein paar Stunden geweint vor Freude und Dankbarkeit… Wenn ich jetzt die einzelnen „Wunder“ erläutern würde, die mir seither passiert sind, ich würde nächste Woche noch schreiben…

Seitdem bin ich zutiefst davon überzeugt, dass Allah, (alles Lob und Preis gebührt Allah) existiert, dass es neben ihm keinen anderen Gott gibt, dass er verdient hat, angebetet zu werden, dass Mohammad (salla llaahu ´alayhi wa-sallam) sein Gesandter ist und dass der Qu´ran das Wort Allahs ist.

Ich fühle mich momentan wie ein Schwamm, der Wissen nur so in sich aufsaugen möchte! Ich höre täglich stundenlang Vorträge, habe mir den Qu´ran auf mein mp3 gezogen und höre es, wenn ich raus gehen muss um etwas zu erledigen und mein ganzes Leben wird derzeitig auf die Umstellung und das Leben als eine gute Muslima umgeändert, was leider nicht so schnell geht, wie ich das gerne hätte!

Die einfachsten Dinge habe ich von heute auf morgen einfach gelassen, und das mit einer Leichtigkeit, die seinesgleichen sucht, wie Drogen, Alkohol, Schwein habe ich eh noch nie gegessen, ich höre mir zu hause keine Musik mehr an, ich gehe nicht auf Partys oder dergleichen, ich esse kein Fleisch mehr, dass nicht helal geschlachtet wurde und ich treibe mich nicht mehr draussen rum.. um nur ein paar ganz wenige Dinge zu nennen, die sich seitdem geändert haben… seit kurzem habe ich begonnen das Kopftuch zu tragen, hamdullah, ich habe den Kontakt zu fast allen meinen Bekannten abgebrochen, die einen schlechten Einfluss auf mich haben… alles ein Kinderspiel … ich sehne mich danach die Gebete korrekt zu verrichten, und insallah, werde ich auch das bald alles korrekt können….

Dies war nur die kurz-kurz-kurz Fassung meiner Geschichte, denn es hat sich noch viel viel mehr verändert in meinem Leben.. ausschließlich zum positiven und ich bereichere mein Wissen täglich und nehme mir dafür sehr viel Zeit… eigentlich den ganzen Tag…. Leider geht mir das alles nicht schnell genug, denn um so mehr man sich mit dem Islam beschäftigt, desto mehr wird einem klar, wie viel man wissen muss und ich würde am liebsten alles auf einmal wissen, da ich mich nur so vor Sünden bewahren kann…. Mein Iman wächst und wächst und wächst und scheint kein Ende zu finden und ich empfinde eine tiefe Dankbarkeit, dass Allah (subhaana wa-ta´aala) endlich den Schleier von meinen Augen genommen hat und mir die Wahrheit ganz deutlich vor Augen geführt hat.. ich hatte mich eh ständig gefragt, wozu Allah (subhaana wa-ta´aala) mir meine reichlich vorhandene Intelligenz geschenkt hatte, die mir bisher nur Kummer bereitet hatte… nun weiß ich es !!!! Ganz allein, um die Wahrheit zu erkennen !!!

Hamdullah, ich bin Muslima !!!

 

© Die Wahrheit im Herzen