Ich bin stolz darauf, dass ich Muslima geworden bin

Esselamu alejkum ve rahmetullahi ve berekatuhu

DIE GESCHICHTE VON SCHWESTER VESNA

As-salamu alejkum, Brüder und Schwestern.

Mit großer Freude erzähle ich euch meine Geschichte, natürlich ohne Verschwiegenheit, denn ich schäme mich nicht, sondern bin stolz, dass ich den Richtigen Weg gefunden habe. Und ich bin stolz eine Muslimin zu sein.

Im Namen Allahs, des Barmherzigen, des Allerbarmers

Ich heiße Vesna K., geboren und aufgewachsen bin ich in der Region von Nisch in Serbien. Seit dem Jahr 2000 lebe und arbeite ich in Wien, in Österreich. In meiner alten Umgebung in der ich gelebt habe, in Serbien, bin ich nie mit dem Islam in Kontakt gekommen. Weit mehr sogar, ich wusste nichts vom Islam und was es bedeutet Muslim zu sein. Erst als ich nach Wien kam, habe ich Menschen mit anderen religiösen Überzeugungen kennengelernt. In diesen neun Jahren, die ich hier lebe, hatte ich viele Höhen und Tiefen. Nach einer schweren Situation, einer Krise in der ich mich befand und mir es dann besser ging, dachte ich, dass ich glücklich wäre. Ich hatte Geld, Autos, Telefone usw. Aber das war nicht das nachdem meine Seele verlangte. Denn in meinem Innersten fühlte ich eine große Leere und Unruhe. So als ob man das Gefühl hat, das einem etwas fehlt man aber nicht weiß was es ist.

Als ich mit einer Freundin von einem Fest nach Hause wollte, das war im Jahr 2003, hielten wir ein Taxi an. Während der Fahrt sprachen wir zwei auf jugoslawisch. Nach ein paar Kilometern begann der Taxifahrer mit uns zu reden und sagte, dass er aus Brcko, in Bosnien und Herzegowina, komme und Hasan Tahirovic heißt. Er lud uns zu einem Drink ein und wir stimmten zu. An diesem Abend kam ich das erste Mal mit dem Thema Islam in Kontakt. Beim Abschied tauschten wir unsere Nummern aus. Da ich zu dieser Zeit eine Cafe-Besitzerin war, ist Hasan oft mit seinem Freund Muhammed, der aus Sarajewo ist, vorbeigekommen. Und dieser hat mir tagtäglich vom Islam erzählt. Dies hat mich so beeindruckt, dass ich von mir aus anfing im Internet und in Zeitschriften alles was ich über den Islam finden konnte, zu lesen. Einmal erzählte er mir von einem Imam der im fünften Wiener Gemeindebezirk in einer Moschee, den Menschen durch das Rezitieren des Koran, aus diesen die schwarze Magie und die Teufel vertrieb. Er schlug mir vor, dass ich mal dorthin gehe und mir das einmal anschaue. Ich ging hin und war sehr enttäuscht als mir die Frau des Imams sagte, dass ich die Moschee nicht betreten kann, da ich keine Muslimin bin. Das machte mich so traurig, dass ich auf der Straße aus mir unerklärlichen Gründen anfing zu weinen. Die Tage vergingen und ich gab das Lokal auf, dadurch verlor sich fast der Kontakt mit Hasan und Muhammed. Doch ich begann irgendwie im Islam zu leben, ich aß seit 2005 kein Schweinefleisch mehr.

Voriges Jahr begann ich in einem Fast-Food Lokal in einer U-Bahn Station zu arbeiten. Irgendwann Mitte Dezember als ich die Kassa abrechnete um meine Schicht zu übernehmen, sagte meine Arbeitskollegin zu mir: „ Schau dir den Mann da draußen an, der ist wie für dich geschaffen.“ Ich antwortete ihr, dass mich kein einziger interessiere und ich Gott nur darum bitte, dass Er mir einen Mann schickt, der nicht trinkt und lügt. Und solche gibt es nicht, zumindest nicht in Wien. Am nächsten Tag kam genau dieser Mann herein und bestellte einen Fleischstrudel. Er fragte mich woher ich komme und ich sagte ihm aus Serbien. Darauf sagte er: „Was aus Serbien, schade.“ Daraufhin sagte ich ihm, dass ich stolz wäre eine Serbin zu sein und dass ich meine Angehörigkeit nicht verstecke. Ich fragte ihn, woher er denn sei. Er antwortete aus Tunesien. „Was? Du bist ein Terrorist“, sagte ich aus Spaß. Er schaute mich so zornig und furchteinflößend an, dass ich ihm darauf sagte, er solle mich nicht so anschaue, denn ich hätte allein nur vor Gott Angst. Er lächelte und ging.

Am nächsten Tag kam er wieder und fragte mich, ob ich Zeit hätte mit ihm einen Kaffee zu trinken. Ich sagte, dass ich keine Zeit hätte. Doch am darauffolgenden Tag tranken wir gemeinsam Kaffee und er erzählte mir seine Lebensgeschichte; Das er Muslim nur nach dem Namen nach war, das er verloren war. Er war Profi Boxer und hat viele falsche Sachen in seinem Leben gemacht. Aber dass er jetzt seit drei Jahren täglich bete und nach dem Koran und der Sunnah lebe. Dann erzählte ich ihm meine Geschichte und er war erstaunt, dass ich soviel über den Islam wusste. Alle Fragen die ich hatte, beantwortete und erklärte er mir. Dann fragte er mich: „ Wenn du schon weißt, was die Wahrheit ist, warum nimmst du dann den Islam nicht an?“ Ich sagte, dass ich nicht wüsste ob ich dazu bereit wäre und was meine Eltern und Freunde dazu sagen würden. Dann sagte er, dass er bis zu diesem Zeitpunkt nie in das Geschäft in dem ich arbeite, reingegangen ist, obwohl er jeden Tag wenn er zur Moschee ging, daran vorbeikam. Aber irgendetwas Stärkeres hat ihn dazu aufgefordert und sagte ihm: geh rein, geh. Und er selbst wunderte sich darüber. Dann sagte er zu mir: „ Heirate mich!“ Das war ein Schock, denn ich hatte so etwas nicht erwartet. Ich sagte ihm, dass ich ihn gar nicht kenne damit ich ihn heiraten könne. Er antwortete: „Meine Mutter kannte meinen Vater auch nicht und sie sind so viele Jahre zusammen.“ Und fragte nach: „Hat deine Mutter deinen Vater gekannt?“ Ich überlegte und kam zu dem Entschluss, dass es so war. Doch wenn sich die Menschen achten und ehren, dann hilft auch Gott. Er sagte: „Nimm den Islam an und heirate mich. Du hast eine Woche Zeit um es dir zu überlegen.“ Die nächsten paar Tage erzählte er mir so viel über den Islam und damit vertrieb er jeden Zweifel den ich hatte. So rief ich ihn eines Tages an und sagte ihm, dass ich den Islam annehme. Das war der 4.Jänner, mein Geburtstag. So war es, an diesem Tage sagte ich meinen Eltern, dass ich den Islam angenommen habe. Und zu meiner Überraschung sagten sie, wenn ich glaube, dass es das Richtige ist, dann habe ich ihren Segen. Dann sagte ich ihnen, dass ich einen Araber heiraten werde. Daraufhin sagten sie, wenn er für mich gut ist dann ist er für sie umso besser und ich solle mir keine Sorgen machen, was die Leute sagen werden, denn von denen hätte ich ja eh nichts.

Wir heirateten am 11. Jänner und leben mit Gottes Hilfe in Verständnis und Achtung. Wir gehen Gottes Weg und werden es nicht zu lassen, das uns irgendjemand davon abbringt. Jetzt gehe ich jeden Samstag in die Moschee und lerne Arabisch, den Koran und bete täglich. Ich bin neu geboren und die Leere und Unruhe in meiner Seele sind verschwunden. Und ich wünsche allen von Herzen, dass sie die Wahrheit erkennen und den richtigen Weg Gottes gehen. Dies war meine Geschichte, und verzeiht wenn sie zu lang war.

Vesna K.
 

© Die Wahrheit im Herzen

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