Heirat im Islam

Islamische Ehegesetze

Alle Gelehrten sind sich darüber einig, dass die Ehe empfohlen (arab. mustahab) und dass im Islam zum Heiraten aufgefordert wird.

Einige halten das Heiraten sogar für eine Pflicht (arab. wajib) für alle, die in der Lage dazu sind. Folgende Aussage des Propheten sei zu beachten:

„Wer immer in der Lage dazu ist, sollte heiraten, denn es ist so einfacher den Blick zu senken und die Keuschheit zu bewahren. Wer dies nicht vermag soll fasten, um Schlechtes zu verhindern.“ [Al-Bukhari]

Die Ehe ist zweifellos ein Teil des islamischen Gesellschaftslebens und das Ziel ist, das Heiraten zu fördern und das „Single- Leben“ so weit wie möglich zu bekämpfen.

Das bedeutet, dass man, wenn das Heiraten zahlenmäßig zurückgeht wegen hoher Mitgiften, wirtschaftlicher Benachteiligung etc., diese Übel um der  Ehe Willen bekämpfen muss.

Wenn die Polygamie vernachlässigt und nicht genug betrieben wird, werden daraus viele Single- Frauen hervorgehen. Diesen Zustand zu berichtigen wird viel Mühe kosten.

Genauso verhält es sich, wenn Polygamie von Einzelnen exzessiv betrieben würde, würde eine Vielzahl von Single- Männern daraus hervorgehen, was ebenso berichtigt werden müsste.

Die Erziehung der Kinder muss derart von statten gehen, dass für die Ehe geworben wird und Männern und Frauen ihre Pflichten und ihre Rollen innerhalb der Familie nahe gebracht werden.

All diese Anweisungen Allahs an alle Muslime zu heiraten, sind im Edlen Koran zu finden:

„Und verheiratet die Ledigen unter euch und euere Diener und Dienerinnen. Wenn sie arm sind, wird Allah sie aus Seinem Überfluß reich machen; denn Allah ist großzügig und wissend.“

(Der Koran. Aus dem Arabischen von Max Henning. Sure 24: 31)

 

Die Vorzüge der Ehe

Kinder

Das Streben nach der Liebe Allahs erfolgt durch den Kinderwunsch. Allah hat dies als Mittel zur Vergrößerung der Ummah (arab. „Gemeinschaft der Muslime“) angeordnet, die dadurch kontinuierlich wachsen werde. Allah sagt:

„Und die (geschiedenen) Mütter sollen ihre Kinder zwei volle Monate stillen, sofern sie wünschen, daß das Stillen vollständig sei. Und dem Vater obliegt ihre angemessene Versorgung und Kleidung. Niemand soll über Vermögen belastet werden. Eine Mutter soll nicht wegen ihres Kindes bedrängt werden und ebenso wenig der Vater wegen seines Kindes; und dasselbe gilt für den Erben. Wenn sie jedoch beide in gegenseitigem Einvernehmen nach Beratung das Kind entwöhnen wollt, so ist dies nicht zu tadeln. Und wenn ihr euer Kind säugen lassen wollt, so begeht ihr kein Verbrechen, wenn ihr den ausbedungenen Lohn gebt, so wie es üblich ist. Und fürchtet Allah und wisset, daß Allah euer Tun sieht.“

(Der Koran. Aus dem Arabischen von Max Henning. Sure 2: 233)

Das Streben nach der Liebe des Gesandten Allahs (Friede und Segen seien auf ihm) geht gleichermaßen (Kinderwunsch) von statten, weil dieser sagte: 

„Verheiratet die Liebenden und die Fruchtbaren, denn ich will die Nationen zahlenmäßig mit euch übertreffen am Tag der Abrechnung.“

Das Streben nach Kindern beinhaltet auch den Segen eines rechtschaffenen Nachwuchses, die für ihre Eltern beten nach deren Tod und Fürsprache von einem Kind zu erlangen, das gestorben ist ohne das Erwachsenenalter erreicht zu haben. 

„Wenn jemand stirbt, enden seine Taten. Außer dreien: Eine weiterlaufende Wohltat, die man einrichtete oder Wissen, von dem profitiert wurde und ein rechtschaffener Nachkomme, der Bittgebete für einen spricht.“

Er berichtete von den Abi Said Frauen, die zu dem Propheten (Friede sei mit ihm) sagten:

„Gewähre uns einen Tag.“

So kam es, dass er (Friede und Segen seien auf ihm) predigte und ihnen sagte:

„Für jede Frau, die drei verstorbene Kinder hat, werden diese als Schutz vor dem Feuer dienen.“

„Und wenn es zwei sind?“, fragte eine der Frauen. Er (Friede und Segen seien auf ihm) antwortete: „Auch wenn es zwei sind.“

 

Weitere Vorzüge der Ehe

Man schützt sich vor Satan, indem man seine Bedürfnisse befriedigt, sich zu zweit von der Welt ausruht und erleichtert, indem man die traute Zweisamkeit genießt.

Arbeitsteilung. Wenn man allein lebt, wird man viel Zeit darauf verwenden zu kochen und den Haushalt zu führen. Man wird nur schwer in der Lage sein, gute Taten zu verrichten und sich mehr Wissen anzueignen.

Eine tugendhafte Frau ist ihrem Mann in dieser Hinsicht eine große Hilfe.

Sie ist in erster Linie für das Führen des Haushalts und die Erziehung der Kinder verantwortlich. Er ist verpflichtet sie zu versorgen.

Zusätzlich muss er seine Pflichten in der Dawah- Arbeit (arab. „Einladung zum Islam“)  erfüllen, indem er das Rechte gebietet und das Unrechte verbietet, sich für Allah anstrengt etc.

Einübung von Selbstdisziplin und Kampf gegen das Ego. Man lernt Verantwortung anzunehmen, indem man seine Pflichten gegenüber der Familie erfüllt, geduldig und nachsichtig mit ihren Eigenheiten zu sein und mit zwischenmenschlichen Schwierigkeiten zurecht zu kommen.

Zudem muss ein muslimischer Mann dafür kämpfen und sich darum bemühen, dass sie sich bezüglich des Islam bessern und sie auf den richtigen Weg geleiten.

Er muss von den Gesetzen um ihretwillen profitieren und sich an der guten Charakterbildung der Kinder beteiligen.

Es gibt Akte von hohem Rang und von großen Belohnungen von Allah.

Der Prophet (Friede sei mit ihm) sagte:

„Alles, was man für seine Familie ausgibt, wird eine Quelle der Belohnung von Allah sein, selbst ein Bissen Essen, das man in den Mund seiner Frau legt.“

“Ein Dinar, den man auf Allahs Weg spendet, ein Dinar, den man gibt, um die einen Sklaven freizukaufen, ein Dinar, den man gibt, um einer bedürftigen Person zu helfen und ein Dinar, den man seiner Familie gibt. Die größte Belohnung bekommt man, wenn man etwas für seine Familie gibt.“

 

Eheliche Sorgen

Die Ehe kann auch eine Prüfung sein oder schädliche Situationen mit sich bringen.

Das schlimmste ist, wenn man es versäumt, sich an die Gesetze zu halten. Wenn dies ein Problem wird, könnte der Ehegatte zu ungesetzlichen Handlungen verleitet werden.

Man soll die Rechte der Frauen achten, Geduld mit ihrer Persönlichkeit und ihren schlechten Eigenheiten haben.

Diese Angelegenheiten stellen große Gefahren dar, weil der Mann der „Hirte“ des Haushalts ist und über seine Familie befragt werden wird. Der Prophet (Friede und Segen seien auf ihm) sagte:

„Wahrlich, die Frau wurde aus einer Rippe erschaffen und ist nicht zu verbiegen. Wenn man sich ihrer erfreut, erfreut man sich ihrer, während sie noch immer ihre Gekrümmtheit innehat. Wenn man jedoch darauf besteht, sie gerade zu biegen, so wird man sie zerbrechen. Und sie zu zerbrechen, hieße Scheidung.“

Ihr seid alle Hüter und werdet über euer Tun befragt werden.

Der Vorbeter (Imam) ist ein Hüter und wird über sein Tun befragt werden.

Der Mann ist der Hüter seiner Familie und er wird über sein Tun befragt werden.

Die Frau ist die Hüterin des Heims ihres Mannes und wird Rechenschaft über ihr Tun ablegen müssen.

Der Diener ist ein Hüter des Besitzes seines Vorgesetzten und wird Rechenschaft darüber ablegen müssen...

Schließlich seid ihr alle Hüter und ihr werdet über euer Tun befragt werden. [Al-Bukhari]

Die Familie kann eine Ablenkung von dem Gedenken an Allah darstellen, wenn der Mann Tag und Nacht die Gesellschaft seiner Familie genießt, ohne seinem Herzen zu gestatten an das Jenseits zu denken und danach zu streben. Allah sagt:

„O ihr, die ihr glaubt! Laßt euch nicht durch euer Hab und Gut und euere Kinder von der Erinnerung an Allah abbringen. Wer sich so verhält das sind die Verlierer.“

(Der Koran. Aus dem Arabischen von Max Henning. Sure 63: 9)

 

Zusammenfassung: Vor- und Nachteile

Eine Zusammenfassung der positiven und negativen Seiten der Ehe liegt nun vor.

Die Ehegesetze werden für das Individuum an diesen Schädlichkeiten und Vorteilen für diesen gemessen und man entscheidet, ob die Ehe oder das Ledig- Sein für dieses Individuum angemessen ist.

Wer nach Allahs Wohlgefallen strebt, sollte diese Bedingungen und Aspekte in Betracht ziehen.

Wenn keine der Schädlichkeiten gegenwärtig sind und die Vorzüge offensichtlich sind, (genug) Einkommen und ein guter Charakter vorliegen, so sollte ein junger Mensch, der sich nach einem Partner sehnt, heiraten. Es gibt in diesem Falle keinen Zweifel daran, dass die Ehe vorzuziehen ist und erstrebt werden soll. 

Andererseits sollte man keine Ehe eingehen, wenn Verdacht auf Schadenbringendes besteht oder befürchtet wird und wenn die Vorzüge nicht ausreichen. In diesem Falle wäre es besser, wenn das Individuum ledig bliebe.

 

Auswahlkriterien der Ehefrau

Ihre Religion. Dies ist die wichtigste Betrachtung von allen. Wenn sie dem Islam nicht zugetan ist, so wird sie ihren Mann ins verderben stürzen. Der Prophet (Friede und Segen seien auf ihm) sagte:

„Frauen werden aus vier Gründen geheiratet: Wegen ihres Besitzes, ihrer Abstammung, ihrer Schönheit und ihrer Religion. Ziehe die Religion vor. Nehmt die gottesfürchtige, oder eure Hände seien in Staub (d.h. Wenn man diese Warnung nicht ernst nimmt, soll man verarmen.).“

Das Wesen. Ein schlechter Charakter ist schädlich für das Individuum und für jenen um es herum.

Schönheit. Dies ist wünschenswert, selbst wenn es auf der Skala der Wichtigkeit nach der Religion kommt, weil die Schönheit die Ehe stärkt und den Mann davor bewahren kann ein Fehlverhalten zu zeigen.

Aus diesem Grunde ordnete der Prophet (Friede sei mit ihm) Heiratswilligen an, einen Blick auf die Frau zu werfen, bevor sie sie heiraten.

Einige Leute weigerten sich dies zu tun oder beabsichtigten dies nicht.

Es wir berichtet, dass Imam Ahmad eine schielende Frau deren Schwester vorzog. Aber dies kommt selten vor und die Natur des Menschen ist uneins damit.

Von Al- Mughira ibn Shuba wird berichtet, dass er die Ehe mit einer Frau eingehen wollte. Der Prophet (Friede und Segen seien mit ihm) sagte zu ihm:

„Sieh sie dir erst an, weil es dann sicherer ist, dass es lange mit euch hält.“

Eine einfache (kleinere) Mitgift.

Said ibn Al-Musayyib verheiratete seine Tochter für zwei Dirhams (ca. zwei Dollar).

Die Brautgaben des Propheten waren generell sehr viel höher als oben erwähnt und es wurden keine Grenzen gesetzt für die Brautgaben. Sie sollten jedoch vernünftig sein und kein Hindernis für die Eheschließung darstellen.  

Von Umm Habibah wird berichtet, dass sie unter Ubaidullah ibn Jahsh war, als er nach Äthiopien reiste... und dort starb.

Allahs Gesandter (Friede und Segen seien auf ihm) heiratete sie während sie in Äthiopien war.

An- Najashi verheiratete sie mit ihm und ihr Brautgeld war ein Betrag von 4000 und er gab ihr Provision seines Wohlstands und schickte sie mit Sharhabil ibn Hasana   zum Gesandten Allahs (Friede und Segen seien auf ihm) und ihre gesamte Provision hatte sie von  An- Najashi und der Gesandte Allahs schickte ihr nichts.

Und die Brautgelder der Ehegattinnen des Propheten (Friede sei mit ihm) beliefen sich auf 400 Dirham.

Umar ibn Al-Khattab sagte:

„Übertreibt nie in der Zahlung der Mitgift für eure Gattinnen, denn wenn das Zahlen hoher Beträge eine Ehre dieses Lebens oder der Gottesfurcht wäre, so wäre der Gesandte Allahs (Friede und Segen seien auf ihm) der erste von euch, der sie gezahlt hätte.

Ich habe den Gesandten Allahs (Friede und Segen seien auf ihm) jedoch nie dabei beobachtet, dass er, als er eine seiner Frauen heiratete oder eine seiner Töchter verheiratete, mehr als zwölf Unzen Gold gezahlt hat.“

Abu Isa (Quelle: At-Tirmidhi) sagte:

„Dies ein guter, gesunder Hadith... und die „Unze“ wird von Gelehrten mit 40 Dirham gelichgesetzt, d.h. 12 Unzen entsprechen 480 Dirham.“

So wie es unerwünscht ist, dass die Frau hohe Mitgiften verlangt, ist es von dem Mann unerwünscht, dass er sich nach ihrem Vermögen erkundigt. Ath-Thawri sagte:

„Wenn ein Mann vor der Eheschließung fragt: ´Was besitzt sie?´, dann wisset, dass er ein Dieb ist.“

Jungfräulichkeit. Weil der Gesetzgeber dazu ermutigt hat und weil es die menschliche Natur begehrt wird, weil sie in diesem Fall ihren Mann mehr lieben wird und sich ihm näher fühlen wird als eine Frau, die schon einmal verheiratet war.

Das menschliche Wesen neigt dazu, gegenüber dem ersten Partner vertrauter zu sein.

Dies ist auch von Vorteil für seine Liebe zu ihr, da es sonst etwas geben würde, das seine Liebe schwächen könnte, wenn andere sie berührt hätten. 

Fruchtbarkeit. Dass sie Kinder bekommen kann. Der Prophet (Friede und Segen seien auf ihm) sagte:

„Heiratet die fruchtbaren und freundlichen Frauen, weil ich mit euch die übrigen Nationen zahlenmäßig übertreffen werde.“

Familie. Sie sollte einer Familie von gutem Charakter und guter Religion stammen.

Sie sollte nicht sehr eng verwandt sein mit ihm. Es wird berichtet, dass 'Umar ibn Al-Khattab gesagt hat:

„Heiratet weiter Entfernte und werdet nicht krank.“

Dem Hadith kann man entnehmen, dass es erwünscht ist, sich die Frau näher anzusehen, bevor man sie ehelicht.

Der Vormund der Frau sollte die Religion, den Charakter und die Lebensumstände des Bewerbers untersuchen. Wenn er sie mit einem Mann verheiratet, der schlechten Charakters ist und viel Neuerungen in seiner Religion aufweist, würde er Grenzen überschreiten.

Ein Mann sagte zu Al-Hassan Al-Basriy:

„Wem sollte ich meine Tochter geben?“

Al- Hassan entgegnete:

„Einem, der Allah fürchtet. Denn in diesem Falle, wird er sie Ehren, wenn er sie liebt und nicht unterdrücken, wenn er sie nicht liebt.“

Einen Blick auf die Pflichten des Ehegatten und der Ehegattin werfen.

Was den Mann anbelangt, so soll er Gerechtigkeit walten lassen und einen guten Charakter in zwölf Punkten bewahren:

Al- Walima. Die Feier der Hochzeit. Dies ist stark in der Sunna verankert und erwünscht.

Einen guten Charakter behalten, Geduld bewahren und ihre Schwächen tolerieren.

Der Prophet (Friede und Segen seien auf ihm) sagte:

„Wahrlich, die Frau wurde aus einer Rippe erschaffen und ist nicht zu verbiegen. Wenn man sich ihrer erfreut, erfreut man sich ihrer, während sie noch immer ihre Gekrümmtheit innehat. Wenn man jedoch darauf besteht, sie gerade zu biegen, so wird man sie zerbrechen. Und sie zu zerbrechen, hieße Scheidung.“

Von Ibn- Abbas wird berichtet, dass er sagte:

„Ich wollte Umar schon lange Zeit hinsichtlich der zwei Ehegattinnen des Propheten (Friede und Segen seien auf ihm) befragen, über die Allah sagt: `Wenn ihr (zwei) Allah gegenüber Reue zeigt, neigen eure Herzen so sehr dazu...`

Er sagte: „Das sind Hafsah und Aishah“, dann erzählte er die folgenden Geschichten.

„Wir von dem Stamm Quraisch waren ein Volk, das ihre Frauen kontrollierte.

Als wir jedoch nach Medina kamen, fanden wir ein Volk vor, das von ihren Frauen kontrolliert wurde.

Unsere Frauen lernten von ihnen. Eines Tages wurde ich böse auf meine Frau und sie begann mit mir zu streiten. 

Ich kritisierte ihr Verhalten und sie sagte:

„Verurteilst du mich, weil ich mit dir streite?

Bei Allah, die Gattinnen des Propheten (Friede und Segen seien auf ihm) führen Streitgespräche mit ihm und boykottieren ihn den ganzen Tag bis zur Nacht.“

So machte ich mich auf den Weg zu Hafsahs Haus und sagte zu ihr:

„Ist es wahr, dass du mit Allahs Gesandten Streitgespräche führst?“

Sie sagte: „Ja.“

Ich sagte:

„Das ist eine Schande und jede von euch, die dies tut wird im Verlust sein. Fühlst sich eine von euch sicher vor dem Zorn Allahs wegen des Ärgers mit dem Gesandten? Was ist, wenn sie in diesem Zustand stirbt? Streitet nicht mit dem Gesandten Allahs (Friede sei mit ihm) und bittet ihn um nichts. Bittet lieber mich, wenn mit euch etwas geschieht und lasst euch nicht von Tatsache täuschen, dass er von eurem Nachbar angetaner ist ist und ihn mehr liebt als euch.“

(Er meinte Aisha)

Man soll freundlich zu seiner Frau sein, mit ihr herumalbern und Spaß mit ihnen machen.

Allahs Gesandter (Friede sei mit ihm) lief mehr als einmal mit Aishah um die Wette und er pflegte mit seinen Frauen Witze zu machen.

Er sagte zu Jabir, nachdem er gehört hatte, dass dieser eine reife Frau geheiratet hatte (weil er mit neun verwaisten Schwestern zurückblieb):

„Erwähle eine (junge) Jungfrau, damit sie mit dir spielt und du mit ihr...“

In solchen Situationen soll der Ehemann gemäßigt und verhindern stur und unhöflich zu sein. Er soll aber auch nicht zu „locker“ sein, damit man seine Stellung als Familienoberhaupt nicht untergräbt und er seinen Pflichten nachkommen kann.

Gemäßigt in Hinsicht auf Eifersucht sollte er sein, so dass er grundlegende Prinzipien nicht vernachlässigt und die Gefahr der Verführungen erkennt. Er soll jedoch auch nicht übermäßig Verdächtigungen verfallen und Schlechtes von seiner Partnerin denken.

„Wenn du ihr längere Zeit fernbleibst, so kehre nicht in der Nacht zu deiner Familie zurück.“

Gemäßigt soll er im Hinblick auf Ausgaben für seine Familie sein. Er sollte sowohl Verschwendungen als auch Geiz vermeiden.

Der Mann sollte die Regeln der Scharia, die  mit der Ehe zu tun haben (Eheleben, Periode der Frau etc.) eingehend studieren und lernen.

Er sollte dafür Sorge tragen, dass seine Frau alles weiß, was sie in dieser Hinsicht wissen muss und er sollte alle Neuerungen und abweichende Glaubensinhalte zunichte machen oder ihr einige unangemessene Handlungen abgewöhnen. 

Er sollte sie alles über die Menstruation lehren, was sie nicht weiß, d.h. Er muss ihr beibringen, dass sie, wenn ihre Menstruation sich nach dem ersten Gebetsabschnitt vor dem Abendgebet dem Ende neigt, sie auch das Mittags- und Nachmittagsgebet auch verrichten muss. Oder dass sie, wenn ihre Menstruation sich einen Gebetsabschnitt vor dem Morgengebet dem Ende neigt, das Abendgebet und das Nachtgebet nachbeten muss. Nur selten achten Frauen auf diese Regelungen.

Sollte er mehr als eine Ehefrau haben, muss er unter ihnen Gerechtigkeit walten lassen.

Die Gerechtigkeit, die hierbei von ihm verlangt wird, soll beim Übernachten bei einer der Damen und bei Ausgaben für diese zum Tragen kommen.

Gleichheit im Hinblick auf Liebe, Zuneigung etc. wird vom Ehemann NICHT verlangt, weil dies nicht in seiner Macht liegt. Möchte er eine Reise machen und eine von ihnen mitnehmen, kann er „auslosen“, um zu entscheiden, welche mitkommen darf.

„Wer auch immer zwei oder mehr Ehegattinnen hat und einer mehr zugetan ist, wird am Jüngsten Tag mit einem halben Körper dort sein.“

Von Aishah wurde berichtet, dass der Prophet (Friede sei mit ihm) gerecht in der Aufteilung war und Gerechtigkeit unter ihnen walten ließ und sagte:

„O Allah, dies ist meine Aufteilung, mit der ich die Kontrolle halte, so beschuldige mich nicht zu kontrollieren, was Dir obliegt.“

 

Widersetzung oder Abwendung.

Sollte die Ehefrau sich widersetzen, kann der Mann sie ermahnen zur Gehorsamkeit zurückzukehren.

Dennoch muss er langsam und schrittweise vorgehen und sicherstellen, dass er selbst nicht die Grenzen überschritten hat und die Ursache des Fehlverhaltens der Frau ist.

Sollte er sicher sein, soll er sie nur mittels guter Worte an die Aussagen im Koran und in der Sunna erinnern.

Sollte dies keine Abhilfe leisten, sollte er drastischere Maßnahmen ergreifen, in dem er z.B. das Ehebett verlässt  sie boykottiert (nur drei Tage!) etc.

 

Anstandsregeln für Kinder:

Man soll  niemals über die Geburt eines Jungen oder eines Mädchens freuen. Denn man weiß nie, welche guten Dinge Allah darein legen wird.

Gleich nach der Geburt soll dem Baby den ersten Gebetsruf (arab. Adhan) in das linke und das Iqama (zweiter Gebetsruf zur Verrichtung des Gebets) in das linke Ohr gesprochen werden.

Man soll ihnen einen guten Namen geben.

Der Sunna zufolge, sollte das Individuum nur einen Namen haben.

Der übrige Name besteht aus dem Namen des Vaters, dem der des Großvaters folgt, auf den der Name der Familie oder des Clans folgt.

Kein Name, außer dem Vornamen sollte je geändert werden.

Sollte der Name der Name eine schlechte Bedeutung haben, wie z.B. „Abdush-Shams“ (dt. Diener der Sonne), sollte er geändert werden. Aber NUR wenn es der Vorname ist.

Der Prophet (Friede und Segen seien auf ihm) änderte den Namen mehrerer Gefährten wegen der schlechten Bedeutungen, es jedoch nie einen Fall, in dem der Name des Vaters ausradiert oder geändert wurde selbst wenn dieser eine völlig sträfliche Bedeutung innehatte.

Harb ibn 'Abdush-Shams war ein solcher Fall. Sein Name wurde in 'Abdur-Rahman ibn 'Abdush-Shams geändert.

Al-Aqiqah. Zwei Lämmer für einen Jungen und ein Lamm für ein Mädchen schlachten. Man soll das Essen zubereiten und Muslime zum Essen einladen.

At-Tahnik. Man soll einige pürierte Datteln oder andere Süßigkeiten auf den Gaumen des Babys platzieren und hin- und herbewegen und Bittegebete für das Baby sprechen. Dies soll nach sieben Tagen erfolgen, genau wie die Schlachtung der Lämmer.

Von Asma wird berichtet:

„Ich wurde schwanger von Abdullah ibn Az-Zubair. Ich ging kurz vor der Niederkunft nach Medina. Nach meiner Ankunft in Quba, gebar ich mein Kind. Ich brachte es zum Propheten (Friede und Segen seien auf ihm) und  legte es in seinen Schoß. Er bat um ein paar Datteln, kaute sie und gab sie von seinem Mund in den Mund des Babys. Das erste, was also Eingang in das Mündchen des Babys fand, war der Speichel des Propheten (Friede sei mit ihm) .“

Dann führte er die Tahnik durch, sprach Bittgebete für das Kind und bat um Allahs Segen. Dies war das erste Baby, das zur Zeit des Islam geboren wurde (d.h. in Medina und unter den Muhajirin).

Beschneidung der Jungen.

 

Scheidung.

Scheidung ist im Islam erlaubt, man soll jedoch nicht dazu ermutigen oder auf die leichte Schulter genommen werden.

Die Scheidung liegt in der Hand des Mannes.

Wenn eine Frau die Ehe beenden möchte, der Mann jedoch dagegen nicht, muss sie einen Imam oder einen Richter zu Rate ziehen.

Ein Mann sollte seine Frau nicht mit einer Scheidung überraschen, ohne dass sie sich schuldig gemacht hat.

Der Frau ist es nicht erlaubt, die Scheidung zu verlangen, wenn ihr Mann sich nicht schuldig gemacht hat bzw. es keinen richtigen Grund gibt.

Wenn er sich scheiden lassen muss, muss er sich an Folgendes halten:

Er muss sich nach ihrer Periode und bevor sie zusammen waren scheiden lassen.

Er sollte die Scheidung nur einmal aussprechen und Nutzen aus der Zeit der Ruja, in der er seinen Entschluss aufheben kann ziehen.

Er soll währenddessen ruhig bleiben wie Allah sagt: „...trennt euch im Guten von euren Frauen...“

Es wird berichtet, dass  Al-Hassan ibn Ali (möge Allah mit beiden zufrieden sein) sich von seiner Frau scheiden ließ und ihr 10.000 Dirham schickte. Nach Erhalt dieser Summe sagte sie:

„Eine kleine Versorgung eines sich verabschiedenden Liebenden.“

Man soll nie eines ihrer Geheimnisse verraten.

„Unter den elendsten Menschen am Jüngsten Tag wird ein Mann sein, der Intimitäten mit seiner Frau austauschte und diese Geheimnisse verrät.“

Es wird von früheren Generationen berichtet, dass ein Mann sich von seiner Frau scheiden lassen wollte.

Dieser wurde gefragt:

„Was ist denn das Problem mit ihr?“

Er entgegnete: „Ein intelligenter Mann verrät keine Geheimnisse.“

Nachdem er sich von ihr scheiden ließ, fragte man ihn:

„Warum hast du dich von ihr scheiden lassen?“

Er antwortete: „Was habe ich mit den Frauen anderer zu schaffen?“

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