Ein Neugeborenes willkommen heißen

Die Art und Weise ein Neugeborenes willkommen zu heißen

Von Yusuf ibn Abdullah al-Arafi

 

 

Kinder sind eine Quelle der Freude und eine Verschönerung der Welt, welche Allah ihren Eltern gewährt hat, sie geben dem Herzen Lebenskraft, der Seele Freude, den Augen Vergnügen. Sie sind die Früchte, von denen Gutes erhofft wird, wenn sie oft bitten:

„Mein Herr, erbarme Dich ihrer (ebenso mitleidig), wie sie mich als Kleines aufgezogen haben.“ [der edle Quran 17:24]

Kinder sind in jeder Nation diejenigen, auf die die Hoffnung der Zukunft liegt und sie sind die Jugend von morgen, auf deren Schultern der Aufruf zum Islam liegt. Der Islam hat in der Tat den Status der Kinder erhoben und hat eine Art und Weise für deren Behandlung in allen Angelegenheiten und in allen Etappen ihres Lebens festgelegt. Darunter ist auch die Art und Weise zu finden, wie man ihre Ankunft in diesem Leben willkommen heißt.

Unser Prophet (Frieden und Segen seien auf ihm) war ein lebendiges Beispiel. Er erzog und bildete die Muslime in der Praxis des Islams, lehrte ihnen wie man Allah in bester Weise anbetet. Aber einige Muslime sind von diesen reinen Lehren abgekommen und haben das Wertlose mit dem Goldenen ausgetauscht.

Hier ist die Art und Weise, welche uns unser Prophet (Frieden und Segen seien mit ihm) in Bezug auf unsere Neugeborenen gelehrt hat.

 

Die Ermunterung dazu Kinder zu haben

Allah sagt: „So pflegt nun Verkehr mit ihnen und trachtet nach dem, was Allah für euch bestimmt hat.“ [der edle Quran 2:187]

Und der Prophet (Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Heirate die Liebenswerte und die Gebärende, denn durch euch werde ich mit den Nationen um die Überlegenheit in Zahlen wetteifern.“ [Abu Dawud]

Es ist wichtig, dass die Eltern ihre Kinder zu Rechtschaffenheit erziehen, so dass die Eltern während ihres Lebens und nach ihrem Tod von ihnen profitieren. Allahs Gesandter (Frieden und Segen seien auf ihm) sagte:

„Der Rang eines Dieners wird erhöht und er wird sagen ‚Oh mein Herr, wie konnte mir dies geschehen?‘ Er sagt: ‚Durch deine Söhne, die nach dir um Vergebung für dich baten.‘“ [ibn Majah]

Wisse, dass dies gleichermaßen für Jungen und Mädchen gilt und in der Tat hat der Islam dazu ermuntert, Mädchen aufzuziehen und Allah verurteilt jene, welche verzweifelt bei der Geburt eines Mädchens sind. Der Gesandte (Frieden und Segen seien auf ihm) erhob den Status dieses Geschenks Allahs,

„derjenige, der zwei Mädchen aufzieht, bis sie das Erwachsenenalter erreichen – er und ich werden uns am Tag der Auferstehung versammeln – und er kreuzte seine Finger“ [Muslim]

Und er meinte das Paradies. Kann es also eine größere Ehre für Töchter geben?

 

Die gute Nachricht der Geburt bekanntgeben

Die nächsten Verwandten, die unruhig warten, sollten informiert werden, so dass sie sich keine Sorgen mehr machen, den Eltern gratulieren und für das Baby Bittgebete machen können. Allah erwähnt diese gute Nachricht, welche einer Reihe seiner Propheten mitgeteilt wurden, von Zacharias über seinen Sohn Johannes:

„Und da riefen ihm die Engel zu, während er zum Gebet in dem Tempel stand: ‚Siehe, Allah verheißt dir Johannes‘.“ [der edle Quran 3:39]

 

Die Tahnik

Dies bedeutet, eine Dattel weich zu machen und den Gaumen des Neugeborenen damit direkt nach der Geburt oder kurze Zeit später einzureiben. Dies wird gemacht, indem man ein bisschen der weichen Dattel auf den Finger nimmt und damit von links nach rechts im Mund des Babys reibt.

Ibn Hajr sagte: „Wenn einer von euch keine trockene Dattel findet, sollte er eine frische Dattel benutzen und wenn diese nicht verfügbar ist, sollte irgendetwas Süßes genommen werden.“ [Fath 9/588]

Es ist nicht notwendig die Dattel zu kauen, es sollte stattdessen in einer anderen Weise weich gemacht werden. Die Handlung des Kauens, wie sie in der Sunna überliefert wurde, war etwas speziell für den Gesandten (Frieden und Segen seien auf ihm), aufgrund des Segens, welche Allah in seine Saliva gelegt hat.

Es wird von dem Vater oder der Mutter durchgeführt, oder irgendjemanden von den Leuten des Wissens, von dem gehofft wird, dass seine Bittgebete angenommen werden. Er sollte also Tahnik durchführen und Bittgebete für das Kind sprechen, wie es die Praxis der Gefährten war.

Imam Nawawi sagt: „Die Gelehrten stimmen der Empfehlung zu, Tahnik beim Baby nach der Geburt durchzuführen.“ (Sharh Sahih Muslim 4/122]

Aisha berichtete: „Neugeborene wurden zum Gesandten Allahs gebracht und er bat um Segen für sie und rieb eine gekaute Dattel auf ihre Gaumen.“ [Muslim]

 

Dem Kind einen Namen geben

Dem Baby kann am Tag seiner Geburt oder später am siebten Tag oder nach dem siebten Tag ein Name gegeben werden, denn dies ist nach dem Studium aller Beweise aus der Sunna deutlich.

Der Vater oder die Mutter wählen den Namen für das Baby. Wenn sie sich nicht einig sind, so ist es der Vater, der die Wahl hat. Er kann dem Baby selbst einen Namen geben, oder seiner Frau das Recht geben, einen zu wählen. Die Tatsache, dass dies das Recht des Vaters ist, wird in dem Grundsatz gezeigt, dass das Kind dem Vater zugeschrieben wird, wie Allah sagt:

„Nennt sie (eure Adoptivsöhne) nach ihren Vätern. Das ist gerechter vor Allah.“ [der edle Quran 33:5]

Es ist den Eltern auch erlaubt, anderen die Erlaubnis zu geben, einen Namen für das Kind zu wählen, da der Prophet (Frieden und Segen seien auf ihm) einige Namen der Kinder seiner Gefährten wählte.

Der Name sollte eine gute und lobenswerte Bedeutung tragen, da der Gesandte (Frieden und Segen seien auf ihm) sagte:

„Am Tag der Auferstehung werdet ihr bei euren Namen und bei den Namen eurer Väter gerufen werden, also wählt gute Namen für euch.“ [Abu Dawud]

Es ist empfohlen, sich selbst einen Diener Allahs zu nennen (Abdullah) oder ein Diener von irgendeinem Namen Allahs. Es ist auch empfohlen, dass Kind nach einem Propheten zu benennen, gemäß des Hadiths

„Nennt euch bei den Namen der Propheten“ [Abu Dawud]

und dem Hadith

„Heute Nacht wurde mir ein Sohn geboren und ich benannte ihn nach meinem Vorfahren Ibrahim.“ [Muslim]

Des Weiteren ist es empfohlen, das Kind nach irgendeiner frommen Person zu benennen, in der Hoffnung, das es wie er/sie wird. Dann ist es empfohlen, dem Kind irgendeinen Namen zu geben, welcher eine gute Bedeutung hat.

Es ist verboten, einem Kind einen Namen zu geben, welcher die Dienerschaft zu jemand anderen als Allah bezeichnet, zum Beispiel Abd an-Nabi, Abd ar-Rasul etc, genauso wie es verboten ist, ihnen Namen zu geben, die speziell bei den Ungläubigen vorkommen, wie George, Michael, Susan etc.

Die Namen von Tyrannen oder bösen Personen sollten vermieden werden, wie beispielsweise Firawn, Qarun, Abu Lahab etc. Außerdem ist es unerwünscht die Namen der Suren des Qurans zu geben, wie „Ta Ha“ oder „Ya Sin“, wie es von Imam Malik und anderen berichtet wurde. Es  gibt keinen authentischen Hadith, welcher die eben genannten Namen dem Propheten (Frieden und Segen seien mit ihm) zuschreibt.

 

Die Aqiqah

Nach dem siebten Tag der Ankunft des Neugeborenen ist es vorgeschrieben ein Schaf zu schlachten, als eine Form des willkommen Heißens und um demjenigen zu danken, der es segnete. Der Gesandte (Frieden und Segen seien auf ihm) sagte:

„Jedes Kind ist ein Pfand für seine Aqiqah, welches am siebten Tag geopfert wird und ihm wird ein Name gegeben und sein Kopf wird rasiert.“ [Abu Dawud]

Wenn das Neugeborene ein Junge ist, sollen zwei Schafe geopfert werden und wenn es ein Mädchen ist, dann ein Schaf. Das ist die Meinung der Mehrheit der Gelehrten und Gefährten. Der Prophet (Frieden und Segen seien auf ihm) sagte:

„Für den Jungen zwei gleiche Schafe, für ein Mädchen ein einziges Schaf.“ [ibn Majah]

Es ist also erlaubt ein männliches oder weibliches Schaf oder Ziege zu opfern und so ist es am Besten. Darüber, ob andere Tiere geopfert werden können, haben die Gelehrten unterschiedliche Meinungen.

Die Opferung sollte vom Vater oder einem nahen Verwandten vorgenommen werden, denn unser Prophet (Frieden und Segen seien auf ihm) führte die Aqiqah für seine zwei Enkel durch. Es ist auch Pflicht, das Tier im Namen Allahs zu schlachten und wenn ein naher Verwandter die Aqiqah vornimmt, dann sollte er hinzufügen „Diese Aqiqah ist eine Aqiqah für so und so“ und er nennt den Namen der Person, auf dessen Geheiß er die Aqiqah vornimmt. So ist es in einem Hadith, welcher von al-Bayhaqi berichtet wurde, überliefert.

Das Fleisch des geopferten Tieres sollte gekocht oder ungekocht verteilt werden, aber es wird bevorzugt, dass es gekocht ist, denn dies führt zu einem größeren Segen, wie eine Gruppe von Gelehrten gesagt hat.

 

Den Kopf des Babys rasieren

Am siebten Tag nach der Geburt sollte der Kopf des Babys rasiert werden. Als al-Hasan geboren wurde, sagte der Prophet (Frieden und Segen seien auf ihm) zu seiner Tochter Famima:

„Rasiere seinen Kopf und gib das Gewicht seines Haares in Silber an die Armen.“ [Ahmad]

Die rechte Seite des Kopfes sollte zuerst rasiert werden, dann die linke Seite, so wie es in dem Hadith gesagt wird:

„Rasiere und er zeigte auf die rechte Seite des Kopfes und dann auf die linke.“ [Muslim]

Es ist nicht erlaubt, einen Teil des Kopfes zu rasieren und einen Teil zu lassen, denn dies wurde vom Propheten (Frieden und Segen seien auf ihm) verboten, welches von al-Bukhari berichtet wurde. Die stärkste Meinung ist, dass der Kopf des Jungen oder Mädchens rasiert werden sollte, da berichtet wurde, dass Fatimah das Haar ihrer Tochter (Muwatta) wog aber die Gelehrten haben unterschiedliche Meinungen dazu und Allah weiß es am besten.

Die Rasur sollte nach der Opferung durchgeführt werden und unsere frommen Vorfahren mochten es, ein bisschen Parfüm auf den Kopf des Babys nach der Rasur zu reiben.

Dann ist es vorgeschrieben, den Wert des Gewichts des Haares in Silber als Spende zu geben und es ist empfohlen diese Spende auch am siebten Tag zu geben. Es ist aber nicht unbedingt notwendig dies zu tun und kann auch später gemacht werden.

 

Beschneidung

Es ist vorgeschrieben, dass der Junge beschnitten wird und es ist empfohlen, dass die Beschneidung am siebten Tag stattfindet, aber es ist Pflicht, dass die Beschneidung stattfindet, bevor der Junge die Pubertät erreicht.

 

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