Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Wie sicher ist der Hadīth darüber, dass die Eltern des Propheten (Allāhs Frieden und
#1
Salam_wr_wb

Frage (Nr. 70297):

Wie sicher ist der Hadīth darüber, dass die Mutter des Propheten (Allāhs Frieden und Segen seien auf ihm) ins Leben zurückgebracht wurde, dann an ihn glaubte und starb?

Antwort:

Alles Lob gebührt Allāh.

Es gibt keinen sahīh Hadīth, aus dem hervorgeht, dass Allāh, erhaben ist Er, die Eltern des Propheten (Allāhs Frieden und Segen seien auf ihm) ins Leben zurückbrachte, sodass sie an ihn glaubten und dann starben. Vielmehr weisen die sahīh Ahādīth darauf hin, dass sie im Zustand des Kufr starben und zu den Bewohnern der Hölle gehören.

Es wurde berichtet, dass Abu Hurayrah (möge Allāh mit ihm zufrieden sein) sagte: Der Gesandte Allāhs (Allāhs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Ich bat meinen Herrn um die Erlaubnis, für meine Mutter um Vergebung zu beten, doch Er erteilte sie mir nicht. Ich bat Ihn um die Erlaubnis, ihr Grab besuchen zu dürfen, und Er erteilte sie mir.“ (Muslim #976).

Es wurde von Anas ibn Mālik (möge Allāh mit ihm zufrieden sein) berichtet, dass er sagte: Ein Mann sagte: „Oh Gesandter Allāhs, wo ist mein Vater?“ Er antwortete: „Im Feuer.“ Als der Mann sich abwandte, rief er ihn zurück und sagte: „Mein Vater und dein Vater sind im Feuer.“ (Muslim #203).

Ein weiterer Hinweis darauf, dass jene Ahādīth nicht sahīh sind, ist die Tatsache, dass, wenn so etwas geschehen wäre, es bekannt geworden wäre, denn es wäre eines der großartigen Zeichen Allāhs gewesen und es hätte starke Motive gegeben, es zu überliefern.

Die Gelehrten haben entschieden, dass diese Ahādīth erfunden und falsch sind.

Es wurde berichtet, dass `Ā’ischah (möge Allāh mit ihr zufrieden sein) sagte: „Der Gesandte Allāhs (Allāhs Frieden und Segen seien auf ihm) führte uns bei der Hajj während der Abschieds-Pilgerfahrt an und er ging an mir bei `Aqabat al-Hujūn vorüber und er war betrübt und weinte. Ich weinte, weil der Gesandte Allāhs (Allāhs Frieden und Segen seien auf ihm) weinte. Er stieg von seinem Reittier und sagte: „Oh Humayra’, halte das Kamel.“ Er blieb von mir eine lange Zeit weg, kam dann zurück und lächelte glücklich. Ich sagte zu ihm: „Mögen mein Vater und meine Mutter für dich geopfert sein, oh Gesandter Allāhs. Du hast mich zurückgelassen und warst bekümmert und ich weinte, weil du weintest. Als du aber zurückkamst, lächeltest du glücklich. Was ist geschehen, oh Gesandter Allāhs?“ Er sagte: „Ich ging zum Grab meiner Mutter Āminah und bat Allāh darum, sie ins Leben zurückzubringen und so brachte Er sie ins Leben zurück, sie glaubte an mich und Allāh sandte sie zurück.“

Dies wurde von ibn Schahīn in al-Nāsikh wa-l-Mansūkh berichtet und von al-Khatīb al-Baghdādi in al-Sābiq wa-l-Lāhiq, wie von al-Suyūti in al-Hāwi, 2/440, gesagt wurde.

Ibn al-Jauzi sagte: „Dies ist zweifellos ein erfundener (maudū`) Hadīth und derjenige, der ihn erfand, hat nur ein geringes Verständnis und ein mangelhaftes Wissen. Wenn er Wissen hätte, dann wüsste er, dass niemand, der als Kāfir stirbt, einen Nutzen daran hat, wenn er ins Leben zurückgebracht wird und dann glaubt. Selbst wenn er glaubt, wenn er (die Wahrheit) mit eigenen Augen sieht, wird es ihm nichts nutzen.

Es genügt, sich an die Worte Allāhs, erhaben ist Er, zu erinnern, um diesen Hadīth zu widerlegen (ungefähre Bedeutung): „… und dann als Ungläubiger stirbt -, das sind diejenigen, deren Werke im Diesseits und im Jenseits hinfällig werden. Das sind Insassen des (Höllen-) Feuers. Ewig werden sie darin bleiben.“ (2:217). Außerdem sagte der Prophet (Allāhs Frieden und Segen seien auf ihm): „Ich bat meinen Herrn um Erlaubnis, für meine Mutter um Vergebung beten zu dürfen, doch Er erteilte sie mir nicht.“ Einige Leute pflegten Ahādīth zu erfinden und sie in die Bücher der Nachlässigen einzubringen, die sie dann weiterleiteten. Unser Scheikh, Abu-l-Fadl ibn Nāsir, sagte: `Das ist ein erfundener Hadīth. Die Mutter des Gesandten Allāhs (Allāhs Frieden und Segen seien auf ihm) starb in al-Abwa’, zwischen Makkah und Madīnah, und sie wurde dort begraben, nicht in al-Hajūn.`“ (al-Maudū`āt, 1/283).

Al-Hajūn ist ein Platz in Makkah.

Al-Hāfiz ibn Kathīr (möge Allāh ihm barmherzig sein) sagte: „In dem von al-Suhayli erwähnten Hadīth werden Männer genannt, die unbekannt (majhūl) sind, bis er Abu-l-Zanād von `Urwah von `Ā’ischah (möge Allāh mit ihr zufrieden sein) erreicht, dass der Gesandte Allāhs (Allāhs Frieden und Segen seien auf ihm) seinen Herrn bat, seine Eltern ins Leben zurückzubringen und so brachte Er sie ins Leben zurück und sie glaubten an ihn – das ist ein sehr falscher Hadīth (munkar jiddan). Selbst wenn es möglich ist und der Macht Allāhs unterliegt, es widerspricht den authentischen Ahādīth.“ (al-Bidāyah, 2/261).

Mulla `Ali al-Qāri sagt über diesen Hadīth: „Er ist maudū` (erfunden), wie ibn Dihyah sagte: `Ich habe ein zusätzliches Kapitel über diese Angelegenheit verfasst.`“ (Al-Asrār al-Marfū`ah fi-l-Akhbār al-Maudū`ah, S. 83).

Scheikh al-Islam ibn Taymiyah (möge Allāh ihm barmherzig sein) wurde gefragt: „Gibt es irgendeinen sahīh Bericht vom Propheten (Allāhs Frieden und Segen seien auf ihm), aus dem hervorgeht, dass Allāh, erhaben ist Er und gepriesen, seine Eltern ins Leben zurückholte, sodass sie Muslime wurden und anschließend starben?“

Er antwortete: „Keiner der Gelehrten des Hadīth klassifizierte einen solchen Bericht als sahīh. Vielmehr stimmen die Leute des Wissens darin überein, dass es eine erfundene Lüge ist. Obwohl Abu Bakr al-Khatīb etwas darüber in seinem Buch al-Sābiq wa-l-Lāhiq verzeichnete und es von Abu-l-Qāsim al-Suhayli in Scharh al-Sīrah mit einem Isnād erwähnt wurde, der unbekannte Überlieferer (majhūl) beinhaltet, und von Abu `Abdullah al-Qurtubi in al-Tadhkirah und an anderer Stelle, gibt es keine Meinungsverschiedenheit unter den Gelehrten, dass es einer der am deutlichsten erfundenen Berichte ist, wie die Gelehrten bestätigten. Er ist nicht in den vertrauenswürdigen Büchern des Hadīth zu finden, weder in al-Sahīh oder al-Sunan oder al-Musnad oder in anderen bekannten Büchern des Hadīth. Er wurde nicht von den Autoren der Bücher von Maghāzi und Tafsīr erwähnt, obwohl sie da`īf (schwache) Berichte zusammen mit solchen, die sahīh sind, zu nennen pflegten, denn dieser Hadīth ist für jeden religiös bemühten Menschen eine offensichtliche Lüge. Wenn so etwas geschehen wäre, dann hätte es große Aufmerksamkeit auf sich gezogen und es hätte starke Motive gegeben, es zu übermitteln, denn es wäre eines der außergewöhnlichsten Ereignisse gewesen und dies aus zwei Gründen: die Auferstehung der Toten und die Gläubigkeit nach dem Tod. So etwas hätte es mehr verdient, weitergegeben zu werden, als irgendetwas anderes. Da aber kein Vertrauenswürdiger es überlieferte, kann es als Lüge angenommen werden.

Weiterhin widerspricht es dem Qur’ān und der sahīh Sunnah sowie dem Konsens der Gelehrten. Allāh sagt (ungefähre Bedeutung): „Die Annahme der Reue obliegt Allāh nur für diejenigen, die in Unwissenheit Böses tun und hierauf beizeiten bereuen. Deren Reue nimmt Allāh an. Und Allāh ist allwissend und allweise. Nicht aber ist die Annahme der Reue für diejenigen, die böse Taten begehen, bis dass, wenn sich bei einem von ihnen der Tod einstellt, er sagt: „Jetzt bereue ich“, und auch nicht für diejenigen, die als Ungläubige sterben. …“ (4:17-18).

Allāh bestätigt also, dass es keine Reue für jene gibt, die als Ungläubige sterben. Und Allāh sagt (ungefähre Bedeutung): „Aber nicht mehr nützen konnte ihnen ihr Glaube, als sie Unsere Gewalt (unsere Strafe) sahen - (so war) Allāhs Gesetzmäßigkeit, die bereits (in der Vergangenheit) an Seine Diener ergangen war, und verloren waren da die Ungläubigen.“ (40:85).

Er informiert uns also darüber, dass die Art, auf die Er mit Seinen Dienern verfährt, so ist, dass ihnen ihr Glauben nichts nützt, nachdem sie die Strafe gesehen haben – was also ist erst nach dem Tod?“ (Majmū` al-Fatāwa, 4/325-327).

Einige der Sufisten können diese Ahādīth nicht gemäß den Prinzipien des Hadīth bestätigen und so bestätigen sie sie gemäß ihrer Vorstellung!

Al-Bayjūri sagt: „Vielleicht ist dieser Hadīth – der Hadīth über die Eltern des Propheten (Allāhs Frieden und Segen seien auf ihm), die in das Leben zurückgebracht wurden, an ihn glaubten und dann starben – sahīh gemäß der heiligen Männer durch ihre Inspiration.“ (Jauharat al-Tauhīd, S. 30)

Scheikh al-Islam ibn Taymiyah (möge Allāh ihm barmherzig sein) sagte, solche Ansichten zurückweisend: „Die meisten dieser Leute, wenn sie mit der Falschheit dessen, was sie behaupten, konfrontiert werden, sagen etwas, was auch die Christen sagen: Diese Angelegenheit übersteigt den Verstand! Einige von ihnen behaupten: Die Dinge, die dem gesunden Menschenverstand widersprechen, werden uns durch Inspiration bewiesen!“ (al-Jawāb al-Sahīh, 2/92)

Und Allāh weiß es am besten.

Islam Q&A
Wa_salam_wr_wb
  


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen:
1 Gast/Gäste